Mercedes GLE Plug-in-Hybrid im Test
Leiser Riese mit weniger Durst

Der Oberklasse-SUV GLE besänftigt als Plug-in-Hybrid das schlechte Gewissen – wenn auch mit Abstrichen.
Publiziert: 25.04.2016 um 12:23 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:15 Uhr
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Mercedes GLE 500 e
Foto: Andreas Engel
Martin A. Bartholdi

Als das Beste aus zwei Welten wird die Plug-in-Hybrid-Technik von der Branche angepriesen: Elektrisch im Alltag, mit Benzin auf längeren Reisen. Aber funktioniert das auch bei einem Oberklasse-SUV?

 Mercedes GLE 500 e 4Matic Off-Roader
Leergewicht2465 kg
Länge 4,85 m
Breite 1,97 m
Höhe1,86 m
AntriebBenzin-E-Hybrid (V6+E-Motor), 442 PS, 650 Nm, 7-Gang-Automatik, 4x4
Fahrleistungen0–100 km/h 5,3 s, Spitze 245 km/h, E-Reichweite 30 km
Kofferraum480–1800 l
VerbrauchWerk/Test 3,7/7,7 l/100 km (ohne E-Anteil 10,2 l/100 km) = Werk/Test 84/179 g CO2/km, Energieeff. E
PreisAb 78'500 Franken (Basis: 250 d, 204 PS ab 67'800 Fr.)
PlusKraftvolles Gesamtpaket, kaum Mehrkosten, luxuriöses Interieur
MinusEingeschränkter Kofferraum, schwankende E-Reichweite

Weniger Durst und weniger Platz

Beim Plug-in-Hybrid schrumpft der Kofferraum um 210 Liter.
Foto: Andreas Engel

Bei Mercedes haben wir den direkten Vergleich: Kurz nach dem Benziner GLE (333 PS) testen wir die Plug-in-Hybrid-Variante. Die Kombination aus V6-Benziner und 116-PS-E-Motor leistet im Plug-in-Hybrid 442 PS, kostet allerdings 210 Liter Platz im Kofferraum und macht ihn 335 Kilo schwerer.

Womit wir bei den Nachteilen wären: Die Batterie sorgt für eine unschöne Kante im Kofferraum, der noch knapp mehr Platz als ein Mittelklassekombi bietet. Das Zusatzgewicht schiebt beim Bremsen sowie in Kurven. Und je nach Streckentopografie variiert die elektrische Reichweite von 15 bis 25 Kilometern (Mercedes verspricht 30 km).

E-Vorurteile im Realitätscheck

E-Autos und Plug-in-Hybride lösen Bedenken aus: Explodiert der Strombedarf? Belasten die Akkus die Umwelt? Wie dreckig ist Strom? Grundsätzlich sind E-Motoren wegen des viel höheren Wirkungsgrades bessere Energieverwerter. Und führen bei uns 100'000 E-Autos, stiege der Strombedarf nur um 0,4 Prozent. Und der Akku? Laut der Empa machen Produktion und Entsorgung 15 Prozent der Gesamtökobelastung eines E-Autos aus; die Ökobilanz entspreche so einem Benziner mit drei bis vier Litern Verbrauch – wohlgemerkt mit EU-Strom. Bei uns sind E-Autos dank viel Strom aus Wasserkraft also klar sauberer.

E-Autos und Plug-in-Hybride lösen Bedenken aus: Explodiert der Strombedarf? Belasten die Akkus die Umwelt? Wie dreckig ist Strom? Grundsätzlich sind E-Motoren wegen des viel höheren Wirkungsgrades bessere Energieverwerter. Und führen bei uns 100'000 E-Autos, stiege der Strombedarf nur um 0,4 Prozent. Und der Akku? Laut der Empa machen Produktion und Entsorgung 15 Prozent der Gesamtökobelastung eines E-Autos aus; die Ökobilanz entspreche so einem Benziner mit drei bis vier Litern Verbrauch – wohlgemerkt mit EU-Strom. Bei uns sind E-Autos dank viel Strom aus Wasserkraft also klar sauberer.

Dafür ist der GLE als Plug-in-Hybrid deutlich weniger durstig. Mit 7,7 Litern liegen wir im Alltagstest zwar vier Liter über der Werksangabe, aber sechs Liter unter dem reinen Benziner. Und selbst wenn wir den GLE nicht immer am Netz aufladen konnten, brauchten wir 3,5 Liter weniger als mit dem Benziner.

Fazit

Mehr Leistung, weniger Verbrauch, nur 400 Franken teurer – all dies macht den Plug-in-GLE zur echten Alternative.

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