McLaren MP4-12C Spider

Einmal tief Luft holen, bitte

Autos mit mehr als 600 PS waren einst zickig wie Diven. Am Steuer solcher Boliden brauchte man Mut und Kraft, viel Gespür und fahrerisches Geschick. Das hat sich heute geändert. Egal ob Lamborghini Aventador oder Ferrari F12 – trotz Power von weit über 700 PS und 600 Nm kann mit solchen Autos heute jeder (der es sich leisten kann) bedenkenlos zum Einkaufen fahren oder auf der Rennstrecke schnelle Runden drehen. Elektronik sei Dank.

So auch im Falle des 12C Spider. Die technische Perfektion, mit welcher diese Maschine konstruiert wurde, ist für McLaren zwar bezeichnend – für einen Kleinserienhersteller aber dennoch bemerkenswert. Ebenso wie die nicht minder perfekten Fahreigenschaften. Fahrwerk und Antrieb sind unabhängig voneinander einstellbar: «Normal», «Sport» und «Track» verwandeln den Spider entweder in einen schnurrenden Kater – oder eine brüllende und fauchende Raubkatze. Das ESP komplett auszuschalten, ist kompliziert – und die Botschaft damit klar: Der 12C behält gern die Kontrolle. Doch tut er das so feinsinnig, dass man es sich gern gefallen lässt und verzückt dem spektakulären Drumherum zuwendet: Dem Konzert des 625 PS starken 3,8-Liter-V8. Ab spätestens 3000/min untermalen die geradezu animalischen Atemgeräusche der beiden Turbolader den satten V8-Sound, der aus den beiden über dem Nummernschild angebrachten Endrohren schallt.

Das Problem: wenn man nach spätestens 350 Kilometern an der Tankstelle wieder aussteigen muss, hat man das Gefühl, nie wieder ohne dieses Auto sein zu können.

Lesen Sie morgen den ausführlichen Testbericht im SonntagsBlick!