Mazda 3 im Dauertest: Zwischenbericht nach 10'000 Kilometern
Nicht zu stoppen

Turbulenter Start für unseren Mazda 3 zum 30'000 Kilometer dauernden Langzeit-Test. Schon zweimal wurde ein Besuch in der Garage nötig – und dennoch läuft der kompakte Japaner wie am Schnürchen.
Publiziert: 22.03.2020 um 16:23 Uhr
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Aktualisiert: 18.12.2020 um 17:14 Uhr
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Der Mazda 3 hatte einen turbulenten Start in den Dauertest und musste schon zweimal in die Werkstatt.
Foto: Philippe Rossier
Martin A. Bartholdi

Der morgendliche Berufsverkehr im Gubristtunnel wird unserem Mazda 3 nach gut 7000 zurückgelegten Kilometern zum Verhängnis. Als die Kolonne plötzlich bremst, reichts dem Lieferwagen hinter uns nicht mehr – und er kracht uns in den Hintern. Glücklicherweise gibts keine Verletzten. Aber der Kofferraumdeckel und die Heckstossstange sind arg ramponiert und machen einen mehrtägigen Werkstattaufenthalt nötig.

Mazda 3 Skyactiv-X AWD Revolution

Antrieb: 2.0-R4-Kompressorbenziner, 180 PS (132 kW), 224 Nm bei 3000/min, 6-Gang-Schaltung, 4x4.

Fahrleistungen: 0–100 km/h in 8,5 s, Spitze 214 km/h.

Masse: Länge/Breite/Höhe 4,46/1,80/1,44 m, Gewicht 1451 kg, Laderaum 358 bis 1026 Liter.

Werks-/Testverbrauch: 6,2/6,6 l/100 km = 142/153 g/km CO2, Energie B.

Serienausstattung: Fahrdynamikregelung G-Vectoring, DSC, TCS, Driver-Attention-Alert mit Kamera, Verkehrszeichenerkennung, Stauassistent, Pre-Crash-Safety, Spurwechsel- und -halteassistent, 360-Grad-Surround-View, Einparkhilfe, 2-Zonen-Klima, Sitz-/Lenkradheizung, Headup-Display, LED-Lichtautomatik u.a.

Optionen Testwagen: Leder, Metallic-Lackierung, Luxury-Teppiche, Stossfänger-Schutzblende.

Preise: ab 37'590 Franken, Testwagen inkl. Optionen 40'451 Franken.

Restwert*: Händler-Eintausch: 22'900 Franken, Händler-Verkauf: 27'100 Franken
*nach 1 Jahr mit Erstzulassung 12.2019 und 25'000 km Fahrleistung – Quelle: www.eurotax.ch

Antrieb: 2.0-R4-Kompressorbenziner, 180 PS (132 kW), 224 Nm bei 3000/min, 6-Gang-Schaltung, 4x4.

Fahrleistungen: 0–100 km/h in 8,5 s, Spitze 214 km/h.

Masse: Länge/Breite/Höhe 4,46/1,80/1,44 m, Gewicht 1451 kg, Laderaum 358 bis 1026 Liter.

Werks-/Testverbrauch: 6,2/6,6 l/100 km = 142/153 g/km CO2, Energie B.

Serienausstattung: Fahrdynamikregelung G-Vectoring, DSC, TCS, Driver-Attention-Alert mit Kamera, Verkehrszeichenerkennung, Stauassistent, Pre-Crash-Safety, Spurwechsel- und -halteassistent, 360-Grad-Surround-View, Einparkhilfe, 2-Zonen-Klima, Sitz-/Lenkradheizung, Headup-Display, LED-Lichtautomatik u.a.

Optionen Testwagen: Leder, Metallic-Lackierung, Luxury-Teppiche, Stossfänger-Schutzblende.

Preise: ab 37'590 Franken, Testwagen inkl. Optionen 40'451 Franken.

Restwert*: Händler-Eintausch: 22'900 Franken, Händler-Verkauf: 27'100 Franken
*nach 1 Jahr mit Erstzulassung 12.2019 und 25'000 km Fahrleistung – Quelle: www.eurotax.ch

Das war schon der zweite Boxenstopp unseres Langzeit-Testers. Denn kaum hatten wir den Neuwagen vom Importeur übernommen, leuchtete die Motorwarnlampe auf. Eine Warnung, die bei keinem Auto ignoriert werden sollte. Wir fragten uns, ob dies vielleicht mit dem innovativen selbstzündenden Benzinmotor, der die Effizienz eines Diesels mit den tiefen Abgaswerten und der Leistungscharakteristik eines Benziners vereint, zusammenhängt? Nein, versicherte man uns beim Importeur. Wie bei einem Diesel müssen die Injektoren dieses Benziners für eine saubere Verbrennung angelernt werden. Das wurde aber nach der Aktualisierung der Motorsteuerung und noch vor der Fahrzeug-Auslieferung an uns vergessen – und führte zu Fehlzündungen. Wurde dann aber in der Werkstatt schnell behoben. Und seither schnurrt unser Mazda 3 wie ein sanftes Kätzchen und spult die Testkilometer zuverlässig ab.

Wird sparsamer

Wegen der besonderen Motorentechnik achten wir bei unserem «Diesotto» natürlich speziell auf den Verbrauch. Und der sank über die letzten 5000 gefahrenen Kilometer im Schnitt nur um 0,1 auf 6,8 Liter. Trotz 4x4 und 180 PS nicht gerade berauschend. Immerhin gibts nun aber eine Tendenz zu weniger Durst. Zuletzt begnügte sich unser 3er mit durchschnittlich 6,2 Litern – und zeigte im Display gar regelmässig unter sechs Liter an. Damit gehts jetzt in die richtige Richtung.

Schnittiges Design

Aber unser Mazda 3 hat neben seiner interessanten Technik noch mehr zu bieten. Mit der schnittigen Optik ist er ein echter Hingucker. Vor allem der grosse Kühlergrill und die lange Motorhaube machen Eindruck. Damit wirkt er aber sportlicher, als er sich fährt. Innen stimmt das Platzangebot. Selbst im Fond sitzen zwei Erwachsene einigermassen bequem, allerdings ist es dort durch die breite C-Säule etwas düster. Der Kofferraum ist mit 358 bis 1026 Liter nicht gerade üppig, und die hohe Ladekante macht das Beladen etwas umständlich. Aber für die Ferien zu zweit oder auch zu dritt reichts locker.

Nobel vernetzt

Dazu bietet unser Mazda 3 für 40'451 Franken das komplette Wohlfühlprogramm. Dazu gehören bequeme, elektrisch verstellbare Ledersitze mit Sitzheizung sowie edle Lederausstattung. Ein Multimediasystem mit Digitalradio, Navi sowie AndroidAuto und Apple CarPlay ist ebenso an Bord wie viele Assistenten – vom Head-up-Display über Notbremsassistent (oft etwas gar empfindlich) und Radartempomat mit Spurhalter bis zur Müdigkeitserkennung.

Doch so richtig müde wird man am Steuer des Mazda 3 nicht. Längere Strecken lassen sich spielend zurücklegen und uns entspannt ankommen. Und so hoffen wir, dass wir nun ohne weitere Boxenstopps über die Testdistanz kommen.

Das Geheimnis des Skyactiv-X

Die Idee des «Diesotto» – eines Benziners, der aber wie ein Diesel selbst zündet – ist nicht neu. Nur dass sich vor Mazda niemand damit in die Serie getraut hat. Um die versprochene Effizienz (bis 30 Prozent weniger Verbrauch) hinzubekommen, magert Mazdas Skyactiv-X genannter Motor das Benzin-Luft-Gemisch extrem ab – zwei- bis dreimal magerer als sonst bei Benzinern. Der Benzinanteil im Mix liegt dabei so tief, dass der Zündfunke das Gemisch nur zünden, nicht aber zugleich komplett verbrennen kann. Hier kommt die vom Diesel bekannte Selbstzündung ins Spiel: Um sie zu erreichen, erhöhen die Mazda-Techniker die bereits zuvor hohe Verdichtung des Zweiliter-Basisbenziners weiter aufs Verhältnis 16,3:1.

Auch damit gelingt eine stabile Verbrennung, aber lediglich bei wenig Last und bei tiefen Drehzahlen. Für mehr Leistung oder auch zum Starten reicht der Druck im Zylinder nicht. Deshalb verfügt der Skyactiv-X dennoch über Zündkerzen. So kann der Motor je nach Bedarf zwischen Fremd- und Kompressionszündung wechseln. Beim Starten und hohen Drehzahlen übernimmt die Kerze die Zündung allein. In anderen Bereichen initiiert sie Selbstzündung. Da jene bei tiefen Temperaturen passiert, gibts weniger Stickoxide als beim Diesel; Russpartikel werden gefiltert.

Mazdas Skyactiv-X-Zweiliter: Der erste in Grossserie produzierte Benzinmotor mit Selbstzündung.

Die Idee des «Diesotto» – eines Benziners, der aber wie ein Diesel selbst zündet – ist nicht neu. Nur dass sich vor Mazda niemand damit in die Serie getraut hat. Um die versprochene Effizienz (bis 30 Prozent weniger Verbrauch) hinzubekommen, magert Mazdas Skyactiv-X genannter Motor das Benzin-Luft-Gemisch extrem ab – zwei- bis dreimal magerer als sonst bei Benzinern. Der Benzinanteil im Mix liegt dabei so tief, dass der Zündfunke das Gemisch nur zünden, nicht aber zugleich komplett verbrennen kann. Hier kommt die vom Diesel bekannte Selbstzündung ins Spiel: Um sie zu erreichen, erhöhen die Mazda-Techniker die bereits zuvor hohe Verdichtung des Zweiliter-Basisbenziners weiter aufs Verhältnis 16,3:1.

Auch damit gelingt eine stabile Verbrennung, aber lediglich bei wenig Last und bei tiefen Drehzahlen. Für mehr Leistung oder auch zum Starten reicht der Druck im Zylinder nicht. Deshalb verfügt der Skyactiv-X dennoch über Zündkerzen. So kann der Motor je nach Bedarf zwischen Fremd- und Kompressionszündung wechseln. Beim Starten und hohen Drehzahlen übernimmt die Kerze die Zündung allein. In anderen Bereichen initiiert sie Selbstzündung. Da jene bei tiefen Temperaturen passiert, gibts weniger Stickoxide als beim Diesel; Russpartikel werden gefiltert.

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