Rund 25'000 Kilometer sind wir in zwölf Monaten mit dem Jaguar F-Pace gefahren. Gemessen an der durchschnittlichen Jahresfahrleistung eines Personenwagens (15'000 km) recht viel, gemessen am durchschnittlichen Autoleben von rund neun Jahren recht wenig. Sicher ist, dass die längere Testdauer die meisten Kinderkrankheiten eines neuen Modells aufdeckt und ein genaueres Urteil erlaubt. Sicher ist auch, dass jede Marke, der sich der Herausforderung stellt, von den Qualitäten ihrer Neuheit überzeugt ist. Dazu zählt Jaguar, wo man keinen Hehl daraus macht, dass man mit dem F-Pace tief ins Revier der deutschen Premium-Offroader eindringen will. Bereits optisch strotzt der Brite mit seiner muskulösen Sportlichkeit vor Selbstvertrauen. Kurz: Ein Hingucker, was ihm bei den «World Car Awards 2017» den Titel «Schönstes Auto des Jahres» einbrachte.
Entspannung auf Langstrecken
Bei unserem letzten Langstreckeneinsatz, einer 600-Kilometer-Fahrt an die «Documenta 14» in Kassel (D), spielt der F-Pace seine Stärken nochmals aus und lässt erahnen, was wir nach Dauertest-Ende am meisten vermissen werden: den unaufgeregten Langstreckenkomfort. Die erhöhte Sitzposition im geräumigen Lederinterieur, der niedrige Geräuschpegel, das adaptive Fahrwerk, das sich auch zum Cruisen statt stressiger Kurvenhatz eignet, sowie der edle Charakter des Antriebs mit bulligem Dreiliter-Diesel mit 300 PS und perfekt arbeitender Achtstufen-Automatik garantieren souveränes Vorwärtskommen. Dass wir völlig entspannt reisen, ist auch ein Verdienst der zahlreichen Sicherheitssysteme – wie dem adaptiven Tempomat, der bis hinab zum Schritttempo funktioniert, aber auch den Stau- und Notbremsassistenten. Und am Ziel in Kassel angekommen, zirkelt der automatische Parkassistent den F-Pace ohne unser Zutun seitlich in die Parklücke. Beeindruckend!
Grosses Platzangebot, kleine Schwächen
Keine Schwachstellen? Fast keine. Innen reisen zwar bis zu fünf Personen bequem; selbst im Fond fühlen sich Sitzriesen trotz der hinten stark abfallenden Dachlinie wohl. Hingegen schränkt die schmale Heckscheibe die Übersicht etwas ein. Und im Vergleich zur anvisierten Premium-Konkurrenz wurde im Innenraum etwas viel Kunststoff verarbeitet. Zudem verlangt das komplett neue, leistungsfähige Infotainment (inkl. «InControl Touch» und 380-Watt-Audiosystem) mit seinem riesigen Angebot an Konnektivität bis zum störungsfreien Betrieb einige Updates – und seine Bedienung ist nicht ganz intuitiv.
Fairer Verbrauch, aber kein Schnäppchen
Last but not least müssen wir übers Geld schreiben. Gemessen am bulligen Temperament und den guten Fahrleistungen ist der Durchschnitts-Testverbrauch von 8,1 Litern klassenüblich – und vertretbar. Nach mehr Erklärung verlangen Kaufpreis und Wiederverkaufswert. Wer sich grosszügig aus der ellenlangen Aufpreisliste bedient, stösst in Regionen vor, die wir sonst nur von deutschen Premiumprodukten kennen. Die (zu Testzwecken) äusserst umfangreiche Sonderausstattung in Kombination mit der nur einjährigen Laufzeit sorgt deshalb für einen ungewöhnlich hohen Wertverlust von über 40 Prozent – dies, obwohl laut Branchenexperte Eurotaxglass das Fahrzeug selbst einen guten Restwert hätte.
Ein pannenfreies Dauertest-Jahr
Ende gut, alles gut? Für den F-Pace gilt ein klares Ja. Er hat uns nie im Stich gelassen und das Testjahr ohne Probleme absolviert. So braucht er keinen Vergleich zu scheuen und ist eine echte und sehr attraktive Bereicherung des umkämpften SUV-Premiumsegments. Unsere Antwort als Testfahrer ist etwas weniger euphorisch – denn wir hätten ihn problemlos auch länger im Fuhrpark behalten.
Antrieb: 3.0-V6-Twinturbodiesel, 300 PS, 700 Nm ab 2000/min, 8-Gang-Automat (Serie), 4x4 (Serie).
Fahrleistungen: 0-100 km/h 6,2 s, Spitze 241 km/h.
Masse: Länge/Breite/Höhe 4,73/1,94/1,65 m, Gewicht 1884 kg, Laderaum 650-1740 Liter.
Umwelt: Werks-/Testverbrauch 6,0/8,1 l/100 km, 159/265 g/km CO2, Energieeffizienz D.
Serienausstattung: Zweizonen-Klimaautomatik, LED-Scheinwerfer und -Tagfahrlicht, Keyless-System, elektrisch verstellbare Sportsitze, adaptives Fahrwerk, Spurhalteassistent, Notbremsassistent, 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, u.a.
Optionen des Testwagens: Headup-Display, adaptiver Tempomat mit Stauassistent, erweitertes Parkhilfe-Paket, Standheizung, Panoramaschiebedach, elektrisch ausfahrbare Anhängerkupplung, Infotainmentsystem «Pro» mit TV und 380-Watt-Audiosystem, u.a.
Listenpreis und Restwert: Ab 83'800 Franken (in Topausstattung «S»), Testwagen inkl. Optionen 115'860 Franken. Restwert Händler-Eintausch 66'700 Franken*, Restwert Händler-Verkauf 78'000 Franken*. Basis-Modell: Jaguar F-Pace E-Performance, 163 PS, ab 49'500 Franken.
*Nach 1 Jahr und ca. 25'000 km. Quelle: www.eurotaxglass.ch.
Antrieb: 3.0-V6-Twinturbodiesel, 300 PS, 700 Nm ab 2000/min, 8-Gang-Automat (Serie), 4x4 (Serie).
Fahrleistungen: 0-100 km/h 6,2 s, Spitze 241 km/h.
Masse: Länge/Breite/Höhe 4,73/1,94/1,65 m, Gewicht 1884 kg, Laderaum 650-1740 Liter.
Umwelt: Werks-/Testverbrauch 6,0/8,1 l/100 km, 159/265 g/km CO2, Energieeffizienz D.
Serienausstattung: Zweizonen-Klimaautomatik, LED-Scheinwerfer und -Tagfahrlicht, Keyless-System, elektrisch verstellbare Sportsitze, adaptives Fahrwerk, Spurhalteassistent, Notbremsassistent, 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, u.a.
Optionen des Testwagens: Headup-Display, adaptiver Tempomat mit Stauassistent, erweitertes Parkhilfe-Paket, Standheizung, Panoramaschiebedach, elektrisch ausfahrbare Anhängerkupplung, Infotainmentsystem «Pro» mit TV und 380-Watt-Audiosystem, u.a.
Listenpreis und Restwert: Ab 83'800 Franken (in Topausstattung «S»), Testwagen inkl. Optionen 115'860 Franken. Restwert Händler-Eintausch 66'700 Franken*, Restwert Händler-Verkauf 78'000 Franken*. Basis-Modell: Jaguar F-Pace E-Performance, 163 PS, ab 49'500 Franken.
*Nach 1 Jahr und ca. 25'000 km. Quelle: www.eurotaxglass.ch.