Im Test: Mercedes GLE 400

Benzin im Blut

Selbst der VW-Abgasskandal dürfte der Nachfrage nach Dieselmotoren in Europa nicht schaden. Besonders bei grossen SUVs sind die Selbstzünder – abgesehen von Hochleistungsaggregaten jenseits der 500-PS-Grenze – den Turbobenzinern voraus. Doch muss es wirklich immer ein Diesel sein?

Unser Testwagen, der aufgefrischte Mercedes GLE (ehemals ML), will uns das Gegenteil beweisen. Datenblattcheck: 333 PS und 480 Nm gibt der V6-Turbobenziner via 7-Stufen-Automatik an Vorder- und Hinterachse ab. 6,1 Sekunden auf 100 km/h – klingt imposant. Und fühlt sich auch so an!

Unter dem unaufdringlichen Klang des V6 drückt es uns angenehm ins komfortable Ledergestühl – Platz gibts im GLE vorne wie hinten ausgiebig. Und den kann man dank dem seidigen Lauf des Motors und der optionalen Luftfederung (2625 Fr.) perfekt geniessen.

Während wir im Geradeauslauf noch wie auf einem fliegenden Teppich über den Asphalt schweben, verhindert die ebenfalls gegen Aufpreis erhältliche Wankstabilisierung (4830 Fr.) in Kurven zu starke Seitenneigung.

Der tollen Leistungsentfaltung des V6 steht am Ende aber eine üppige Spritrechnung gegenüber: 13,7 Liter Testverbrauch sind ein vernichtendes Argument gegen den Benziner. Da sind vergleichbare Diesel einige Liter sparsamer.