Der erste elektrische Kona war beim Start 2017 noch von Kompromissen behaftet. Hyundai hatte den Kompakt-SUV damals nicht in erster Linie als Stromer, sondern als Verbrenner konzipiert und musste die Elektrotechnik nachträglich unter der ohnehin knapp bemessenen Karosserie unterbringen. Bei Generation zwei ist das anders: Nicht nur ist der Kona deutlich gewachsen, sondern er wurde von Beginn an als Elektroauto entwickelt. Trotzdem ist der futuristisch gezeichnete SUV weiterhin auch mit Verbrennermotoren erhältlich: als reiner Benziner sowie als Vollhybrid. Hier acht weitere erstaunliche Fakten zum neuen Hyundai Kona.
4,35 Meter
Mit dieser Länge ist der neue Kona im Vergleich zum Vorgänger um stolze 17 Zentimeter gewachsen! Das schafft Platz im Innenraum: Nicht nur Fond-Gäste geniessen deutlich mehr Beinfreiheit. Auch der Kofferraum ist mit 466 bis 1300 Liter Volumen spürbar grösser (bisher 332–1114 l). Optisch besticht der Kompakt-SUV vorne wie hinten mit einem LED-Leuchtenband, das sich fast über die gesamte Breite (1,83 m) zieht und dem Kona so sein spaciges Äusseres verleiht.
Zwei Varianten
Wie schon der Vorgänger ist auch der neue Kona Electric in zwei Varianten erhältlich. Beim Einstiegsmodell leistet der E-Motor an der Vorderachse 156 PS (115 kW), was den Kompakt-SUV in 8,8 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt (Spitze 162 km/h). Die Antriebsenergie wird aus einer 48,4-kWh-Batterie bezogen, die für eine Maximalreichweite von 377 Kilometern sorgt. Die von uns gefahrene Topvariante leistet maximal 218 PS (160 kW), sprintet in flotten 7,8 Sekunden auf Tempo 100 (Spitze 172 km/h) und kommt dank grösserem 65,4-kWh-Akku bis zu 514 Kilometer weit.
750 Kilo Anhängelast
Je nach Variante unterscheidet sich auch die Anhängelast. Während die schwächere Version nur 300 Kilo an den Haken nehmen darf, sinds beim Top-Kona immerhin bis zu 750 Kilo. Das ist trotzdem nur halb so viel wie die Verbrenner-Varianten. Hier muss der mindestens 1690 Kilo schwere Kona der Elektrotechnik Tribut zollen, die bei höheren Anhängelasten überhitzen könnte. Vorteil E: Anders als beim Verbrenner gibts unter der Haube 27 Liter zusätzlichen Stauraum, wo sich etwa die Ladekabel verstauen lassen.
514 Kilometer Reichweite
Dass der Kona ein echter Effizienz-Champion ist, hat schon die erste Generation vor vier Jahren im Blick-Dauertest bewiesen: Damals schafften wir mit einer Akkuladung im Schnitt 466 Kilometer und lagen sogar knapp über der Werksangabe. Der Nachfolger soll dank Mini-Verbrauch von 14,7 kWh/100 km und leicht grösserer Batterie gar bis zu 514 Kilometer weit stromern. Ob er das tatsächlich schafft, muss ein Alltagstest zeigen. Doch nicht nur punkto Effizienz punktet der Kona – er fährt auch richtig prima! Die Lenkung ist leichtgängig, aber nicht gefühllos, das Fahrwerk straff, aber nicht bockig. Auch gut gelöst: die über Lenkradwippen wählbare Rekuperation in vier Stufen.
40 Minuten Ladezeit
Im Vergleich zu den grösseren und teureren Hyundai-Stromern Ioniq 5 und Ioniq 6 verfügt der Kona nur über ein 400-Volt-Bordnetz – und lädt deshalb auch deutlich lahmer. Mit Ladeleistungen von maximal 74 kW (48 kWh) bzw. 102 kW (65 kWh) vergehen ganze 41 Minuten, bis die Batterie am DC-Schnelllader von 10 auf 80 Prozent gefüllt ist – eine der wenigen Schwächen des neuen Kona Electric. Cool hingegen: Auch Hyundais kleinster Stromer kann dank bidirektionaler Ladefunktion externe Geräte wie Kühlbox, Kaffeemaschine oder E-Bike mit Strom versorgen.
Zweimal 12 Zoll
Nicht nur äusserlich, auch innen gehts im Kona modern zu. Highlight sind die beiden zu einer Einheit zusammengefassten 12,25-Zoll-Displays, die alle wichtigen Infos für Fahrerin und Beifahrer bereithalten. Rund um die mittlerweile stets verbaute Induktiv-Ladeschale fürs Smartphone gibts weiterhin Knöpfe, Schalter und Tasten fürs Bedienen von Klimaanlage, Sitzheizung und -lüftung oder Infotainment. So schön verarbeitet der Kona ist: Das teils billig wirkende Plastik muss nicht sein.
Mehr als 20 Assistenzsysteme
Ding-ding-ding, dong-dong-dong – an das nervige Gepiepe müssen sich Fahrer des Kona gewöhnen. Klar, die reichhaltige Auswahl an Fahrassistenten ist vorbildlich – und in vielen Fällen wie beim Autobahncruisen funktionieren die Systeme auch prima. Aber das bevormundende Warnen, wenn die Augen mal 0,2 Sekunden von der Strasse lassen oder das oberlehrerhafte Gequengel bei 1 km/h zu viel auf dem Tacho lenkt mehr ab, als dass es Sicherheit bringt. Letzteres lässt sich zwar über ein Unter-Unter-Menü auf dem Touchscreen abschalten – doch schon bei der nächsten Fahrt heisst es wieder: Ding-ding-ding, dong-dong-dong.
Ab 42'900 Franken
Wer auf ein echtes Elektro-Schnäppchen hofft, der wird beim Kona enttäuscht: Mindestens 42'900 Franken werden für den kompakten Elektro-SUV fällig. Mit grösserem Akku und stärkerem E-Motor sinds sogar noch mal 4000 Franken mehr. Doch auch der Benziner (198 PS) kostet mindestens 37'900 Franken – und bei ihm fährt das grüne Gewissen nicht mit.