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:Hyundai Genesis

Ein Koreaner für 78'000 Franken – spinnen die bei Hyundai? Mitnichten: In Asien und Amerika ist der bei uns nur als Coupé bekannte Genesis als Limousine längst ein Oberklassejemand. Nun holt Hyundai einige nach Europa, um zu zeigen: Wir können auch edel. In der Schweiz bleibts mangels Absatzchance vorerst beim Einzelstück.

Der chrombewehrte Auftritt des Fünf-Meter-Schlittens lässt Passanten staunen. Wir staunen innen: Hinten streckt man auf elektrisch verstell-, beheiz- sowie belüftbaren Ledersesseln relaxt die Beine. Vorne geniessen wir Leder, Holz, Premiumambiente in Topqualität sowie Hightech: Radartempomat, Notbrems-, Totwinkel-, Spur-, Fernlicht- und Parkassistent und, und, und. Aber hallo! Bei Audi, BMW & Co. wären wir jetzt um zehntausende Franken ärmer, aber hier ist das ebenso Serie wie sich elektrisch ins Schloss ziehende Türen, Navi, 360-Grad-Kamera sowie fünf Jahre Gratisservice.

Enge Ecken schätzt der koreanische Allradler nicht so, wohl aber Schweben – etwas arg weich, vor allem aber seidig. Kompliment! Den «Sport»-Knopf ignorieren wir: Er macht Lenken schwerer (nicht gefühlvoller) und Dämpfer härter (nicht sportlicher). Dazu murmelt leise der V6. Sonst sind die 315 PS kräftig, aber faszinationsfrei. Neben dem V6 gibts in Amerika den V8. Käme der Genesis offiziell zu uns, dann wohl mit einem Diesel. Denn für 13 Liter V6-Testverbrauch gibts die rote Karte.

Fazit: Verblüffend, wie mühelos souverän das Edelschnäppchen ist. Für Audi, BMW & Co. ist der Genesis mangels Image (vorerst) trotzdem kein Gegner – wohl aber für Infiniti oder Lexus.