Ford Focus RS im BLICK-Test

Rock die Strasse

Der neue Ford Focus RS macht kein Geheimnis aus seinen 350 PS Leistung. Aggressive Luftöffnungen, ein dominanter Heckspoiler und ein Diffusor mit grossen Auspuffendrohren. Da wirkt der Vorgänger im Vergleich dazu wie ein Chorknabe. Obwohl sich dieser beim Fahren als regelrechter Hard-Rocker anfühlte. Wild und ungezügelt hoppelte er mit bockhartem Fahrwerk über die Strassen und malträtierte unseren Rücken.

Gesittet: ja; weichgespült: nein!

Deutlich gesitteter der neue Focus RS: Wer in ihm aber einen weichgespülten Kuschelpop-Sänger à la James Blunt befürchtet, kann beruhigt sein. Der 1,6-Tönner ist immer noch ein Strassen-Rocker – einfach mit mehr Alltagsnutzen. Im Normal-Modus verhält er sich brav und faucht nur, wenn wir die Gänge über die knackige 6-Gang-Handschaltung ausdrehen. Schon deutlich aggressiver gehts im Sportmodus ab, wo der RS straffer wird, ohne dabei aber unsere Bandscheiben zu plagen.

Mit den 440 (Overboost 470) Newtonmetern liefert der 2,3-Liter-Vierzylinder-Turbo stets genügend Power, auch für spontane Zwischenspurts. Ein ausbrechendes Heck müssen wir kaum befürchten, obwohl das 4x4-System bis 70 Prozent der Leistung an die Hinterachse leitet.

Üben, üben, üben

Der Focus RS klebt auf der Strasse – bis wir in den Driftmodus wechseln und nun das Heck spürbar leichter wird. Driften leicht gemacht? Fast. Etwas Übung brauchts schon noch – und die holt man sich am besten auf einem dazu geeigneten Fahrtrainingsgelände.

Fahrspass ist also garantiert – und das für nicht mal 50'000 Franken! Deshalb können wir auch mit dem Plastik im Cockpit leben. Den sieht ja keiner, wenn wir die Strasse rocken!