Erste Fahrt im vollelektrischen Crossover
Opel bringt den Frontera als Günstig-SUV zurück

Der neue Opel Frontera kommt als Elektro- und Hybridmodell auf den Markt. Mit modernem Design, praktischem Innenraum und Preisen ab 24'900 Franken richtet sich der Kompakt-SUV an preisbewusste Familien. Wir haben die Elektro-Version getestet.
Publiziert: 05:57 Uhr
1/25
Der neue Frontera ist längst nicht mehr so kantig und besitzt nicht mehr den Gelände-Look wie sein Urahn, ...
Foto: Opel

Auf einen Blick

  • Opel lanciert zum 125-Jahr-Jubiläum den vollelektrischen Frontera
  • Familien-SUV bietet viel Platz und überzeugt mit Fahrkomfort
  • Elektroversion schafft 300 km Reichweite und startet ab 27'900 Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_931.JPG
Lorenzo FulviRedaktor Auto&Mobilität

Es ist ein grosses Jahr für Opel: Zum einen feiert der deutsche Hersteller 125 Jahre Automobilbau. Zum andern ist mit dem frisch lancierten Frontera die gesamte Modellpalette jetzt auch rein elektrisch verfügbar. Damit zeigt die Traditionsmarke, in welche Richtung sie in den kommenden Jahren geht: Ab 2028 will Opel alle Modelle nur noch mit Elektroantrieben anbieten.

Den Frontera dürften manche noch als rustikalen Geländewagen vor Augen haben. Doch mit dem kantigen Urahn der 1990er-Jahre hat der Neue nichts mehr gemein. Der Kompakt-SUV misst 4,39 Meter in der Länge und reiht sich somit zwischen dem kleineren Mokka und dem Flaggschiff Grandland ein. An der Front prangt der Opel-typische Vizor mit integrierten LED-Scheinwerfern, zudem unterstreichen die ausgestellten Radkästen und Schweller den robusten Look der Neuauflage.

Elektrisch oder hybrid

Im Cockpit des rund 1,5 Tonnen schweren E-SUV blicken wir auf zwei 10-Zoll-Displays – der mittlere Screen ist zum Fahrer ausgerichtet. Das Infotainment arbeitet flüssig und reaktionsfreudig und verfügt über kabelloses Apple CarPlay und Android Auto. In der Basisversion steht anstelle des Zentraldisplays eine Smartphone-Halterung bereit, womit dann das eigene Gerät als Infotainment genutzt werden kann. Der Hartplastikanteil im Innenraum ist hoch, was in dieser Preisklasse aber nicht weiter stört. Sowohl vorn als auch hinten gibts üppig Raum für Kopf und Beine, optional kann die Verbrennerversion (dazu später mehr) mit sieben Sitzen geordert werden – dann wirds in der dritten Sitzreihe aber sehr eng.

Der Frontera ist der erste Opel, der auf der Smart-Car-Plattform von Mutterkonzern Stellantis aufbaut. Diese kann sowohl für Stromer als auch für Verbrenner genutzt werden. So kommt der Frontera vollelektrisch oder mit 48-Volt-Hybridisierung auf den Markt. Für den Verbrenner stehen zwei Leistungsstufen zur Verfügung, mit 100 oder 136 PS (74 oder 100 kW). Neu ist jedoch der rein elektrische Antrieb. Seine Energie bezieht er aus einer 44 kWh grossen Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie und treibt damit über einen 113 PS (83 kW) und 125 Nm starken Elektromotor die Vorderräder an. Trotz aller Moderne dürften sich Nostalgiker über einen echten Zündschlüssel zum Starten des Frontera freuen.

Mit überzeugendem Fahrwerk

113 PS hören sich nach wenig Power an – gerade für einen Stromer. Die erste Fahrt auf den Strassen westlich von Palma de Mallorca (Spanien) zeigt aber, dass die Leistung ausreicht, um locker im Verkehr mitzuschwimmen. Ab höheren Tempi wirds allerdings spürbar zäher, voll beladen dürfte das sogar schon früher der Fall sein. Dennoch fährt sich der Kompakt-SUV entspannt und lässt sich präzise lenken. Pluspunkt: Das Fahrwerk überzeugt mit seiner ausgewogenen Abstimmung auch auf kurvigen Strecken und bügelt Unebenheiten souverän aus.

Opel Frontera: Die Antriebe im Überblick

Frontera Hybrid (100 PS)

Antrieb 1,2-Liter-R3-Turbo-Benziner, 100 PS (74 kW), 205 Nm, 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Vorderradantrieb
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 11,0 s, Spitze 180 km/h
Masse L/B/H 4,39/1,80/1,64 m, Leergewicht 1344 kg, Kofferraum 460–1600 l
Umwelt Verbrauch Werk 5,3 l/100 km, 122 g/km CO2, Energieeffizienz C
Preis ab 24'900 Franken

Frontera Hybrid (136 PS)

Antrieb 1,2-Liter-R3-Turbo-Benziner, 136 PS (100 kW), 230 Nm, 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Vorderradantrieb
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 9,0 s, Spitze 190 km/h
Masse L/B/H 4,39/1,80/1,64 m, Leergewicht 1344 kg, Kofferraum 460–1600 l
Umwelt Verbrauch Werk 5,2 l/100 km, 119 g/km CO2, Energieeffizienz C
Preis ab 26'900 Franken

Frontera Electric

Antrieb 1 Elektromotor, 113 PS (83 kW), 125 Nm, 1-Ganggetriebe, Vorderradantrieb, Akku 44 kWh brutto, Laden AC/DC 11/100 kW, 20–80 % in 26 min
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 12,1 s, Spitze 143 km/h, Reichweite WLTP 305 km
Masse L/B/H 4,39/1,80/1,64 m, Leergewicht 1514 kg, Kofferraum 460–1600 l
Umwelt Verbrauch Werk 18,2 kWh/100 km, 0 g/km CO2, Energieeffizienz A
Preis ab 27'900 Franken

zVg

Frontera Hybrid (100 PS)

Antrieb 1,2-Liter-R3-Turbo-Benziner, 100 PS (74 kW), 205 Nm, 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Vorderradantrieb
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 11,0 s, Spitze 180 km/h
Masse L/B/H 4,39/1,80/1,64 m, Leergewicht 1344 kg, Kofferraum 460–1600 l
Umwelt Verbrauch Werk 5,3 l/100 km, 122 g/km CO2, Energieeffizienz C
Preis ab 24'900 Franken

Frontera Hybrid (136 PS)

Antrieb 1,2-Liter-R3-Turbo-Benziner, 136 PS (100 kW), 230 Nm, 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Vorderradantrieb
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 9,0 s, Spitze 190 km/h
Masse L/B/H 4,39/1,80/1,64 m, Leergewicht 1344 kg, Kofferraum 460–1600 l
Umwelt Verbrauch Werk 5,2 l/100 km, 119 g/km CO2, Energieeffizienz C
Preis ab 26'900 Franken

Frontera Electric

Antrieb 1 Elektromotor, 113 PS (83 kW), 125 Nm, 1-Ganggetriebe, Vorderradantrieb, Akku 44 kWh brutto, Laden AC/DC 11/100 kW, 20–80 % in 26 min
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 12,1 s, Spitze 143 km/h, Reichweite WLTP 305 km
Masse L/B/H 4,39/1,80/1,64 m, Leergewicht 1514 kg, Kofferraum 460–1600 l
Umwelt Verbrauch Werk 18,2 kWh/100 km, 0 g/km CO2, Energieeffizienz A
Preis ab 27'900 Franken

Abzüge gibts allerdings für die bescheidene Reichweite von nur rund 300 Kilometern. Auch die eher maue Ladeleistung von 100 Kilowatt (20–80 Prozent in 26 Minuten) macht den Frontera nur bedingt langstreckentauglich – sein bevorzugtes Revier verorten wir rund um Städte und Agglomerationen. Und dort punktet der neue Frontera mit seinem grosszügigen Platzangebot: Der Kofferraum mit doppeltem Ladeboden packt bei allen Antriebsvarianten zwischen 460 und 1600 Liter – ein Topwert im Segment.

Neben der E-Version gibts den Kompakt-SUV auch als Mildhybrid-Benziner. Die stärkere der beiden Versionen mit 136 PS starkem 1,2-Liter-Dreizylinder kommt zwar nicht an die Entspanntheit und Ruhe des E-Aggregats heran, lässt den Frontera aber auch etwas zackiger antreten: Die 100er-Marke fällt bestenfalls nach 9,0 Sekunden, bei 190 km/h ist Schluss. Doch die meisten potenziellen Käufer dürften diese Daten wenig interessieren. Viel mehr stehen bei ihnen Attribute wie Praktikabilität, Raumangebot und Preis im Vordergrund – und hier kann der Frontera punkten. Die schwächere der beiden Hybrid-Varianten geht ab 24’900, der Stromer ab 27’900 Franken los. Fürs Gebotene ein echtes Schnäppchen.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?