DS 7 Crossback im Test
Luxus auf Französisch

Alle kompakten Edel-SUV werden einander immer ähnlicher? Von wegen – sagt DS und bringt als erstes wirklich eigenes französisches Luxus-SUV-Modell den DS 7 Sportback.
Publiziert: 24.05.2018 um 11:05 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 22:09 Uhr
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DS 7 Crossback
Foto: Robert Tomitzi
Timothy Pfannkuchen

Ein Schauspiel zum Innehalten: Beim Öffnen des DS 7 Crossback drehen sich seine je drei LED-Scheinwerferlinsen um 180 Grad. Unnötig, aber cool – und Überfluss ist eben Luxus. Die Botschaft lautet: La Grande Nation baut wieder Edelautos! Nobelmarken wie Chanel oder Hermès sind ein Hit, aber auf Rädern kam aus dem Lande des Savoir-vivre lange nichts Nobles. Vier Jahre lang schlug sich die dazu gegründete PSA-Tochter DS mit aufgerüschter Citroën-Ware durch. Jetzt aber rollt als erstes «eigenes» Auto der DS 7 Crossback an.

Antrieb: 2.0-R4-Turbodiesel, 180 PS, 400 Nm@2000/min, 8-Gang-Automat, Frontantrieb
Fahrleistungen: 0-100 km/h 9,9 s, Spitze 215 km/h
Masse: L/B/H 4,57/1,89/1,63 m, 1535 kg, Laderaum 555/628 bis 1752 Liter
Verbrauch: Werk/Test 4,9/7,2 l/100 km, 128/190 g CO2/km, Energie C
Preis: Ab 50'050 Franken. Basis (BlueHDi 130, 130-PS-Turbodiesel) ab 36'550 Franken.
Plus: Luxuriöser und charismatischer Style, 6d-Temp-«Sauberdiesel», feines Fahrwerk.
Minus: Nur mit Frontantrieb zu haben, kleine Heckscheibe, teils verwirrende Bedienung.
Cool: Die LED-Scheinwerferlinsen drehen sich beim Öffnen um 180 Grad.
Foto: Robert Tomitzi

Alles anders, alles edel

Während Audi Q3, BMW X1 und Co. Extreme vermeiden, soll der DS jene bezirzen, die Edel-Massenware leid sind. Innen schöpfen die Franzosen aus dem Vollen. Konsequent durchzustylen ist nicht zwingend bedienpraktisch, sieht aber toll aus und fasst sich auch so an – schon die Lüftungsdüsen sind Skulpturen. Dazu tolle Sessel, viel Platz auf hinten elektrisch neigbaren Sitzen und Assistenz satt (z.B. Nachtsicht und vorausschauende Federung). Der Touchscreen reagiert teils etwas lahm, sieht aber wie die Digi-Instrumente echt toll aus.

DS hat das Cockpit konsequent durchgestylt – teilweise auf Kosten einfacher Bedienung.
Foto: Robert Tomitzi

Sauberdiesel ohne Allrad

Der getestete 180-PS-«Sauberdiesel» (Euro 6d-Temp; sonst gibt es Benziner mit 180 oder 225 und Diesel mit 130 PS) zieht super, ist elastisch, leise und harmoniert mit dem Automat. Trotzdem liegt uns ein «Schade!» auf den Lippen: Zwar reicht Frontantrieb ja an sich, aber der DS 7 vergibt Chancen, weils ihn erst 2019 als Plug-in-Hybrid und dann mit Allrad gibt.

Wie es sich für heutigen Luxus gehört sind die Instrumente voll digital.
Foto: Robert Tomitzi

Sport ohne Mord

Unterwegs vermittelt der DS 7 gekonnt das Gefühl angenehmer Schwere und Solidität – ja, so fühlt sich Luxus an! Im Kern bleibt er selbst als getesteter «Performance Line» (u.a. 19-Zoll-Räder) ein geschmeidig-leiser Komfortgleiter. Zum Blochen durch Kehren fehlt Leichtigkeit und Traktion, aber sonst kurvt er im «Sport»-Modus auch gerne mal fetzig.

Im DS 7 Crossback reist die zweite Reihe nicht zweiter Klasse. Sitzkomfort und Platz stimmen.
Foto: Robert Tomitzi

Endlich Abwechslung

Unser Urteil: Das passt! Der DS 7 ist ein ebenbürtiger Gegner etablierter Nobel-SUVs. Erfreulich anders und betont edel, aber weder zu exzentrisch, noch (im Vergleich zur Konkurrenz) überteuert, bietet er Design ohne Reue für jeden Tag. Uns gefällts.

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