Als Fahrer eines Audi Q2 in der auffälligen Farbe «korallenorange metallic» darf man nicht kontaktscheu sein. Oft werden wir an Tankstellen oder Parkplätzen auf den attraktiven Kompakt-SUV angesprochen. Mit neugierigem Gesichtsausdruck nähert sich eine attraktive, gut gekleidete Mitvierzigerin unserem Dauertest-Q2, der gerade Diesel fasst. «Ein schicker kleiner Audi ist das», flötet sie charmant. Besonders die Aussenfarbe gefalle ihr, und dass man etwas höher sitzt. «Aber Diesel ist doch passé,» meint sie wissend mit dem Blick zur Zapfpistole. Als Benziner oder gar Hybrid würde ihr der Q2 dagegen gefallen. Sie schenkt dem Q2-Fahrer noch ein Lächeln und wendet sich dann wieder ihrem schicken BMW zu.

Stolzer Preis

Ja, so ist das mit unserem Audi Q2. Er funktioniert prima, um mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Und die Reaktionen auf den Kompakt-SUV sind überwiegend positiv. Bis man auf den Kaufpreis zu sprechen kommt. Ein Bekannter erkundigt sich während einer Mitfahrt interessiert über Technik und Ausstattung. Als er den Testwagenpreis von rund 57'000 Franken erfährt, verdüstert sich seine Miene: «Für einen kleinen Diesel-SUV, nicht mal komplett ausgestattet?» Er schüttelt den Kopf und ergänzt, dass ja Kia inzwischen auch ganz gute und vor allem günstigere Autos baut.

Flotter Antrieb

Recht hart er. Allerdings bieten die meisten Mitbewerber keinen kraftvollen Zweiliter-Diesel mit 150 PS und 4x4 in einem Kompakt-SUV an. Und der ist bei dem kleinen Fünftürer ein Quell der Freude. Er läuft zwar etwas rauh, macht aber in Verbindung mit dem 7-Gang-DSG aus dem straff gefederten Allradler ein veritables Sportgerät. Die Lust zum Gasgeben erklärt wohl auch den weiterhin (zu) hohen Testverbrauch von 6,3 Litern.

Anderes Tanken

Sonst verzeichneten wir bis zum aktuellen Stand von 15'000 Kilometern keine besonderen Vorkommnisse. Die Bordelektronik signalisierte bei 10'600 Kilometern zwar, dass wir noch maximal 1600 Kilometer Zeit hätten, Ad-Blue nachzufassen. Das erledigte Audi dann aber umgehend mit dem gleichzeitigen Wechsel auf Winterreifen. Wer möchte, kann das natürlich auch selbst tun. Der Preis eines Kanisters Adblue (10 l) liegt bei rund 25 Franken. Ein Dienst an die Umwelt, den man als gescholtener Dieselfahrer gerne tut.