Bei Firmenpartnerschaften gehts oftmals um Synergien. Der VW-Konzern beherrscht dies meisterhaft: Die City-SUV Audi Q2, Seat Arona und VW T-Roc nutzen den gleichen Technikbaukasten – wie übrigens viele weitere Modelle aus dem Volkswagen-Konzern. Ganz anders die koreanischen Konzernschwestern Hyundai und Kia: Die City-SUV Hyundai Kona und Kia Stonic sind sich zwar ähnlich, aber doch verschieden.
Zwei Ideen für eine Lösung
Beim Stonic geht Kia quasi den VW-Weg und baut den Crossover auf der technischen Basis der Kleinwagen Kia Rio und Hyundai i20. Kia begründet: «Diese Plattform ist leichter und agiler, da sie nur auf Frontantrieb ausgelegt ist.» Tatsächlich ist der Stonic spürbare 300 Kilo leichter als der Kona, für den Hyundai eigens eine neue Plattform entwickelt hat. «Diese ist für 4x4 konzipiert und kann für E-Antrieb genutzt werden», erklärt man uns bei Hyundai. Und verweist auf den elektrischen Kona, der in einem Monat am Genfer Autosalon Premiere feiern wird. Kia braucht das nicht: Bereits seit drei Jahren bieten sie den Soul auch als Stromer an.
Antrieb: 1.6-R4-Turbobenziner, 177 PS, 265 Nm@1500/min, 7-Gang-DKG, 4x4
Fahrleistungen: 0-100 km/h 7,9 s, Spitze 205 km/h
Masse: L/B/H 4,17/1,80/1,57 m, 1570 kg, Laderaum 361 bis 1143 Liter
Verbrauch: Werk/Test 6,7/7,3 l/100 km, 153/70 g CO2/km, Energie G
Preis: Ab 34'900 Franken (Basis: 1.0 T-GDi «Pica», 120 PS, 17'990 Fr.)
Antrieb: 1.6-R4-Turbobenziner, 177 PS, 265 Nm@1500/min, 7-Gang-DKG, 4x4
Fahrleistungen: 0-100 km/h 7,9 s, Spitze 205 km/h
Masse: L/B/H 4,17/1,80/1,57 m, 1570 kg, Laderaum 361 bis 1143 Liter
Verbrauch: Werk/Test 6,7/7,3 l/100 km, 153/70 g CO2/km, Energie G
Preis: Ab 34'900 Franken (Basis: 1.0 T-GDi «Pica», 120 PS, 17'990 Fr.)
Etwas mehr Farbe im Leben
Optisch tritt der Hyundai Kona mit seinen rustikal wirkenden Plastikbeplankungen extrovertiert auf. Dagegen wirkt der Kia Stonic fast langweilig, was aber auch an der grauen Farbe unseres Testwagens liegen mag. Denn mit Zweifarben-Lackierung inklusive Targa-Optik sieht auch der Stonic ziemlich cool aus. Im Vergleich zum pfiffigen Äusseren wirken dagegen die Plastik-Innenräume beider Koreaner ziemlich nüchtern. Vorteil: die Cockpits sind übersichtlich und simpel zu bedienen. Auch hier zeigt der Kona: Mit etwas Farbe (ohne Aufpreis) siehts gleich frecher aus. Dafür überzeugt der drei Zentimeter kürzere Stonic mit guter Raumnutzung. Der Kofferraum ist praktisch identisch und bei umgeklappten Rücksitzen gar leicht grösser.
Sportlich oder gediegen
Zwei unterschiedliche Philosophien beim Antrieb: Im Fronttriebler Stonic arbeitet ein quirliger Dreizylinder-Turbobenziner mit 120 PS. Zusammen mit der knackigen Handschaltung (Automatik folgt später) kommt im 1,2-Tönner ordentlich Fahrspass auf, der sich aber mit 7,5 l/100 km im Testverbrauch niederschlägt. Bei gemässigterer Fahrweise sind aber auch 5,6 Liter möglich. Mit dem 177-PS-Vierzylinder wirkt der Kona souveräner, obwohl ihm das Doppelkupplungsgetriebe und ein kleines Turboloch etwas Dynamik rauben. Dazu passend das komfortabel federnde Fahrwerk.
Antrieb: 1.0-R3-Turbobenziner, 120 PS, 175 Nm@1500/min, 6-Gang-Getriebe, Front
Fahrleistungen: 0-100 km/h 10,3 s, Spitze 185 km/h
Masse: L/B/H 4,14/1,76/1,50 m, 1278 kg, Laderaum 352 bis 1155 Liter
Verbrauch: Werk/Test 5,0/7,5 l/100 km, 115/174 g CO2/km, Energie D
!Preis: Ab 20'400 Franken (Basis: 1.4 CVVT, 100 PS, 19'700 Fr.)
Antrieb: 1.0-R3-Turbobenziner, 120 PS, 175 Nm@1500/min, 6-Gang-Getriebe, Front
Fahrleistungen: 0-100 km/h 10,3 s, Spitze 185 km/h
Masse: L/B/H 4,14/1,76/1,50 m, 1278 kg, Laderaum 352 bis 1155 Liter
Verbrauch: Werk/Test 5,0/7,5 l/100 km, 115/174 g CO2/km, Energie D
!Preis: Ab 20'400 Franken (Basis: 1.4 CVVT, 100 PS, 19'700 Fr.)
Fazit
Obwohl beides Koreaner und City-SUV sind und aus dem selben Konzern stammen, sind sie unterschiedlich. Der Stonic ist die etwas günstigere, aber nicht schlechtere Variante – bietet aber keinen Allradantrieb.