Citroën C4 Cactus im Test
Exotisches Gewächs

Zieht Citroën dem wunderbar schrägen C4 Cactus beim Facelift die Stachel? Optisch ein wenig, aber sonst gottlob nicht – denn Nostalgiesessel und Schwebefahrwerk bleiben.
Publiziert: 20.06.2018 um 12:12 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2018 um 14:29 Uhr
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Der Citroën C4 Cactus sticht aus der Masse heraus wie eine exotische Pflanze – hier bei «Stein & Pflanzenhof» Winterthur.
Foto: Robert Tomitzi
Timothy Pfannkuchen

Och – die «Örbömps» sind (fast) weg! Die was? Als «Örbömps» priesen uns Citröen-Manager 2014 mit schwerem Akzent ihre «Airbumps» an, den Luftpolster-Rempelschutz an den Flanken des wunderbar schrägen Citroën C4 Cactus. Der ist eine Art Golf im SUV-Style, schön gemütlich und ganz schön günstig und ein bisschen markentypisch gaga.

Citroën C4 Cactus PureTech 110 EAT «Shine»

Antrieb: 1.2-R3-Turbobenziner, 110 PS, 205 Nm@1500/min, 6-Gang-Automat, Front
Fahrleistungen: 0-100 km/h 10,9 s, Spitze 188 km/h
Masse: L/B/H 4,17/1,71/1,48 m, 1070 kg, Laderaum 358 bis 1170 Liter
Verbrauch: Werk/Test 5,3/6,6 l/100 km, 119/153 g CO2/km, Energie E
Preis: Ab 27'100 Franken (Basis: PureTech 110 «Live», 110-PS-Benziner, ab 21'200 Fr.)
Plus: Originelles Styling, munterer Turbomotor, exzellenter Fahrkomfort, günstiger Preis
Minus: Hier und da Billigplastik, hinten Ausstellfenster, null Sport, mässiges Abblendlicht

Antrieb: 1.2-R3-Turbobenziner, 110 PS, 205 Nm@1500/min, 6-Gang-Automat, Front
Fahrleistungen: 0-100 km/h 10,9 s, Spitze 188 km/h
Masse: L/B/H 4,17/1,71/1,48 m, 1070 kg, Laderaum 358 bis 1170 Liter
Verbrauch: Werk/Test 5,3/6,6 l/100 km, 119/153 g CO2/km, Energie E
Preis: Ab 27'100 Franken (Basis: PureTech 110 «Live», 110-PS-Benziner, ab 21'200 Fr.)
Plus: Originelles Styling, munterer Turbomotor, exzellenter Fahrkomfort, günstiger Preis
Minus: Hier und da Billigplastik, hinten Ausstellfenster, null Sport, mässiges Abblendlicht

Die bei der ersten Generation noch markanten Airbumps als Schutz vor Parkremplern an der Seite des Citroën C4 Cactus sind nun nur noch unten dezent angedeutet.
Foto: Robert Tomitzi

Französisch anders

Schade, sieht der Cactus nach dem aktuellen Facelift normaler aus. Ja, das aktuellere Citroën-Gesicht steht ihm gut, aber irgendwie fehlts jetzt am charismatischen Anderssein. Umso besser, bleibt der Cactus drinnen ein Stachel im Fleisch der Langeweile: Style im Stil alter Koffer, top Infotainment, kluge Details wie ein riesiges Handschuhfach (dank Beifahrer-Airbag im Dach statt Armaturenbrett), jetzt mehr Assistenz und Infotainment – und dazu diese superbreiten, bequemen Nostalgiesessel.

Das Cockpit des C4 Cactus ist sehr schlicht und übersichtlich gehalten und das Infotainment dafür top.
Foto: Werk

Französisch komfortabel

Hinten herrscht keine Not, aber im Kompaktwagen-Konkurrenzvergleich ists eher knapp. Dafür geniesst man das Fahrgefühl: Noch französisch komfortabler als zuvor wippt der Cactus sanft wie eine Yacht in leichter Dünung den Stress aus, ohne gleich durch Kurven zu schwabbeln. Sport ist hier zwar fast Mord, ambitionierte Kehren sind nicht seins. Aber zügig und lässig gehts mit dieser luftigen Lenkung trotzdem.

Die Details, hier am Deckel des riesigen Handschufaches, sollen an alte Übersee-Reisekoffer erinnern.
Foto: Robert Tomitzi

Französisch charmant

Weil der Cactus Diät hält, reicht der 110-PS-Dreizylinder. Gefühlt viel temperamentvoller als auf Papier, knattert er charmant. Tipp: Der «S»-Knopf vermeidet, dass der Cactus mit dem ordentlichen Automat ins Turboloch fällt. Urteil: Man mag ihn – oder halt nicht. Der C4 Cactus polarisiert optisch weniger, bleibt aber der sehr andere Kompakte – und charmant.

Fotos mit freundlicher Unterstützung von «Stein & Pflanzenhof», Winterthur ZH.

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