BMW 7er mit V12 im Test

Unbezahlbar luxuriös

«Schreibst Du jetzt für die Russen-Mafia?», fragt der Nachbar. Autsch! Da steht er, der BMW 7er, ein Inbegriff des Luxusliners. Als M760Li xDrive, der lange Zwölfzylinder. Aber Eleganz in Mattschwarz? Geschmackssache. Egal, als Fahrer sitzt man meist drinnen.

Lebensfreude

Opulenter wirds nicht; selbst Bentley oder Rolls sind abgehobener, aber nicht besser: weite Lederlandschaften, Details wie vom Handwerksmeister aus dem Alublock gefräst.

Dazu gibts massig Hightech. Erwähnt seien Gestensteuerung (z.B. Fingerkreisen für die Radiolautstärke), Touchscreen-Schlüssel (via dem man ohne Fahrer an Bord parkiert), der eher sinnfreie Nachtsichtmonitor oder das grandiose LED-/Laser-Matrixlicht. Wahnsinn!

Fahrfreude

Irre auch, wie dieser Twinturbo das Zwölfzylindersein beherrscht: Je nach Fahrmodus flüsterleise oder grollend, stets seidig – und bei Bedarf schiessen uns 610 PS aus jeder Lage weg. In unter vier Sekunden auf Tempo 100! Dafür sind knapp 13 Liter im Test fast fair.

Ganz arg Verwöhnte nehmen innerorts ab und zu zartes Rumpeln der Hinterachse wahr. Angesichts des insgesamt exzellenten Schwebekomforts ist das lächerliche Kritik auf Höchstniveau. Und dafür kann man fetzen: Über Land schrumpft die Wuchtbrumme im «Sport»-Modus gefühlt auf halbes Format. Erst im Parkhaus kommt doch Nervosität auf.

Spendierfreude

Fondpassagieren ists einerlei: Die räkeln sich in Liegesitzen, aktivieren über die tabletartige Fernbedienung Massage und TV. Reichsein ist nicht übel. Ohne gehts hier ja auch nicht. Das ganz grosse bayerische Autokino kostet in unserem Test-Fall mit Optionen (etwa Individual-Leder für 9270 Fr.) exakt 249'210 Franken: Der Traum bleibt ein Schaum.