Gemeinsam sind dem BMW 225xe und VW Passat Variant GTE ihre deutsche Herkunft, fünf Sitzplätze, ordentlich Platz im Kofferraum sowie der kombinierte Benzin-Elektro-Antrieb. Beim genauen Hinschauen zeigt sich aber, dass die Antriebe der Zwei grundverschieden funktionieren.
VW Passat GTE: Ganze Power an die Vorderachse
Beginnen wir mit dem 4,77 Meter langen VW Passat. Bei ihm sitzen der 156 PS starke 1,4-Liter-Turbobenziner und der gekoppelte, 85 kW kräftige Elektromotor vorne im Motorraum und treiben die Vorderachse an – einzeln oder gemeinsam. Zusammen wirken bei Vollgas also 218 System-PS und 400 Nm Drehmoment auf die Vorderräder – was beim Beschleunigen mit nicht besonders sensiblem Gasfuss ungewollt zu durchdrehenden Vorderrädern führen kann.
Der Akku zur Speisung des E-Motors ist unter dem Kofferraumboden platziert und verursacht nicht nur spürbar mehr Gewicht (unser Testwagen wiegt mit viel zusätzlichem Luxus fast zwei Tonnen), sondern schränkt auch das Kofferraumvolumen ein. Bietet ein konventionell motorisierter Passat Variant 650 bis 1780 Liter Gepäckraum, sind es beim GTE Variant noch 483 bis 1613 Liter. Und fühlte sich der kompaktere, nach dem gleichen Plug-in-Prinzip funktionierende VW Golf GTE bei unserem Test richtig sportlich an, wirkt der grössere Passat schwerfälliger und steifbeiniger.
Gut dagegen: VW verspricht bis zu 50 Kilometer rein elektrische Reichweite. Wir schafften im Test bis zu 45 Kilometer – was im Alltag meist ausreichen dürfte, um rein elektrisch ins Büro zu pendeln – und nachts wieder aufzuladen. Als Normverbrauch gibt VW für den Passat GTE Variant 1,7 l/100 km an, was nur für die ersten 100 Kilometer inklusive elektrisch zurückgelegter Strecke gilt.
Antrieb: 1,4-l-4-Zylinder-Turbobenziner mit 156 PS/250 Nm & Synchron-E-Motor mit 85 kW, Systemleistung 218 PS, 400 Nm, 6-Gang-Doppelkupplungs-Automat, Frontantrieb
Fahrleistungen: 0-100 km/h 7,6 s, Spitze 225 km/h (elektrisch: 130 km/h)
Masse: Länge/Breite/Höhe 4,77/1,83/1,48 m, Gewicht ab 1729 kg, Kofferraum 483 bis 1613 Liter
Umwelt: Werks-/Test-Verbrauch 1,7/4,8 l/100 km, 39/112 g CO2, elektrische Reichweite bis 50 km
Listenpreis: Ab 50'800 Franken
Antrieb: 1,4-l-4-Zylinder-Turbobenziner mit 156 PS/250 Nm & Synchron-E-Motor mit 85 kW, Systemleistung 218 PS, 400 Nm, 6-Gang-Doppelkupplungs-Automat, Frontantrieb
Fahrleistungen: 0-100 km/h 7,6 s, Spitze 225 km/h (elektrisch: 130 km/h)
Masse: Länge/Breite/Höhe 4,77/1,83/1,48 m, Gewicht ab 1729 kg, Kofferraum 483 bis 1613 Liter
Umwelt: Werks-/Test-Verbrauch 1,7/4,8 l/100 km, 39/112 g CO2, elektrische Reichweite bis 50 km
Listenpreis: Ab 50'800 Franken
SonntagsBlick kommt im Alltagseinsatz auf 4,8 Liter, mit fleissigem Laden auch mal auf 3,0, bei Reisen ohne Laden dagegen auf 5,8 Liter. Wer den Passat GTE Variant oft elektrisch nutzen und häufig laden kann (möglichst über Nacht im günstigen Niedertarif – dann kosten 50 km elektrische Reichweite 1.20 Fr.), spart Geld. Auch wenn die Anschaffung gegenüber ähnlich starken, konventionellen Diesel- und Benzin-Schwestermodellen mindestens 5000 Franken teurer ist.
BMW 225xe: Vorder-, Heck- oder 4x4-Antrieb
Der erste Kompaktvan von BMW ist mit 4,34 Metern über 40 Zentimeter kürzer als der VW Passat Kombi. Entgegen der früheren BMW-Philosophie geht die Kraft des 136 PS starken 1,5-Liter-3-Zylinder-Turbobenziners zudem an die Vorderachse. Anders als beim Passat GTE treibt der vom Benziner mechanisch entkoppelte 65-kW-Elektromotor beim BMW aber die Hinterachse an.
Das bedeutet: Je nach gewähltem Fahrmodus (es gibt allein drei verschiedene E-Fahrmodi plus jene des bekannten BMW-Fahrerlebnisschalters) fährt der BMW 225xe als Benzin-Fronttriebler, als Elektro-Hecktriebler oder kombiniert als Benzin-Elektro-Allradler. Die Systemleistung beträgt total 224 PS und 385 Nm.
Rein elektrisch fährt der 225xe als Hecktriebler maximal 125 km/h. Bei höherem Tempo schaltet sich über den integrierten Hochvolt-Startgenerator der kernig klingende 3-Zylinder zu – und der E-Motor koppelt sich ab. Bei höheren Autobahntempi (bis 202 km/h Spitze) ist der hybride BMW dadurch als reiner Fronttriebler unterwegs.
Clever: Durch die beim 225xe im Vergleich zu den Schwestermodellen um drei Zentimeter höher positionierte Rückbank findet darunter die komplette Elektro-Antriebseinheit samt Akku Platz. So wird das Kofferraumvolumen mit 400 Litern kaum beeinträchtigt, und dennoch ist mangelnde Kopffreiheit kein Thema.
Laut BMW soll der 225xe mit vollem Akku rein elektrisch bis zu 41 Kilometer weit fahren. Wir kommen im Test nie weiter als 30 Kilometer – und das ist im Alltag ziemlich wenig. Entsprechend negativ schlägt sich dies auf die von uns erzielten Verbrauchswerte nieder. Die Münchner versprechen für die ersten 100 Kilometer (inklusive Elektrofahrt) einen Normverbrauch von 2,1 Litern. Wir notieren bei unseren Probefahrten teils grosse Differenzen und liegen zwischen 3,80 und 7,11 Liter – der Schnitt pendelt sich bei ernüchternden 6,0 Litern ein.
Antrieb: 1,5-l-3-Zylinder-Turbobenziner mit 136 PS/220 Nm & Synchron-E-Motor mit 65 kW, Systemleistung 224 PS, 385 Nm, 6-Gang-Steptronic-Automatik, Front-, Heck- & 4x4-Antrieb
Fahrleistungen: 0-100 km/h 6,7 s, Spitze 202 km/h (elektrisch: 125 km/h)
Masse: Länge/Breite/Höhe 4,34/1,80/1,56 m, Gewicht ab 1735 kg, Kofferraum 400 bis 1350 Liter
Umwelt: Werks-/Test-Verbrauch 2,1/6,0 l/100 km, 49/140 g CO2, elektrische Reichweite bis 41 km
Listenpreis: Ab 43'600 Franken
Antrieb: 1,5-l-3-Zylinder-Turbobenziner mit 136 PS/220 Nm & Synchron-E-Motor mit 65 kW, Systemleistung 224 PS, 385 Nm, 6-Gang-Steptronic-Automatik, Front-, Heck- & 4x4-Antrieb
Fahrleistungen: 0-100 km/h 6,7 s, Spitze 202 km/h (elektrisch: 125 km/h)
Masse: Länge/Breite/Höhe 4,34/1,80/1,56 m, Gewicht ab 1735 kg, Kofferraum 400 bis 1350 Liter
Umwelt: Werks-/Test-Verbrauch 2,1/6,0 l/100 km, 49/140 g CO2, elektrische Reichweite bis 41 km
Listenpreis: Ab 43'600 Franken
Interessant: Im Gegensatz zu VW hat BMW den Plug-in-Hybrid mit Blick auf die Schwestermodelle günstiger eingepreist. So ist der 225xe 2300 Franken günstiger als der vergleichbare 225i xDrive.
Fazit
So genial das Plug-in-Hybrid-Antriebssystem des BMW 225xe im Vergleich zum Passat GTE auf den ersten Blick erscheinen mag: Besonders sparsam ist es nicht. Das liegt vor allem am kleineren (und leichteren) Akku, der weniger elektrische Fahrt zulässt als beim VW. Bei beiden Autos spürt man während der Fahrt zudem das Mehrgewicht. Beeindruckend dagegen, dass vom wechselnden Zusammenspiel der Antriebe weder beim BMW noch beim VW kaum etwas zu spüren ist.
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Sinnvoll ist der Plug-in-Hybrid-Antrieb, um kürzere Strecken elektrisch und längere mit Hilfe des Verbrennungsmotors zurückzulegen. Daher eignen sich Plug-in-Hybride, um täglich elektrisch ins Büro zu pendeln (und den Akku am Arbeitsplatz oder über Nacht zu Hause wieder aufzuladen) und am Wochenende mit kombiniertem Elektro-Benzin-Antrieb auch mal einen längeren Ausflug zu unternehmen. So verspricht etwa VW für den Passat GTE mit vollgeladenem Akku und gefülltem 50-Liter-Benzintank eine Gesamtreichweite von über 1100 Kilometern. Klar ist: Der optimale Energieverbrauch von Autos mit Plug-in-Hybrid-Technik hängt sehr stark vom Fahrverhalten und der effizienten Nutzung der E-Power ab.
Sinnvoll ist der Plug-in-Hybrid-Antrieb, um kürzere Strecken elektrisch und längere mit Hilfe des Verbrennungsmotors zurückzulegen. Daher eignen sich Plug-in-Hybride, um täglich elektrisch ins Büro zu pendeln (und den Akku am Arbeitsplatz oder über Nacht zu Hause wieder aufzuladen) und am Wochenende mit kombiniertem Elektro-Benzin-Antrieb auch mal einen längeren Ausflug zu unternehmen. So verspricht etwa VW für den Passat GTE mit vollgeladenem Akku und gefülltem 50-Liter-Benzintank eine Gesamtreichweite von über 1100 Kilometern. Klar ist: Der optimale Energieverbrauch von Autos mit Plug-in-Hybrid-Technik hängt sehr stark vom Fahrverhalten und der effizienten Nutzung der E-Power ab.