BLICK testet das Laserlicht des BMW i8
Blender oder Hellseher?

Als einer der ersten bietet BMW im Plug-in-Sportler i8 Laser-Fernlicht an. Lohnt sich das teure Extra?
Publiziert: 10.11.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:31 Uhr
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Von Andreas Engel

BMWs Zukunftsflitzer i8 spielt in einer Liga mit Supersportwagen wie Ferrari oder Lamborghini. «Wie bitte?», fragen jetzt die Fans der italienischen Hochleistungs-Boliden. Denn unter dem futuristischen BMW-Blech (Fahrgastzelle aus Karbon) arbeitet eine Kombination aus 1,5-Liter-Dreizylinder an der Hinter- sowie ein E-Motor an der Vorderachse. Macht 362 PS Systemleistung, womit der i8 in 4,4 Sekunden auf Tempo 100 sprintet. Nicht schlecht, aber gegen Ferrari & Co. hat er so keine Chance.

Das extravagante Design Schwebebalken und Luftführungsfinnen im Heckbereich machen den i8 zum Blickfang.

Unser Vergleich bezieht sich denn auch mehr auf den Hingucker-Effekt: Selten fuhren wir ein Auto, dass die Blicke der Passanten mehr auf sich zog als der BMW i8. Was er den Italo-Supersportlern aber voraus hat, ist sein optionales Laser-Fernlicht. Doch lohnen sich dafür 12'860 Franken (!) Aufpreis? Wir haben das Superlicht auf die Probe gestellt.

Laserscheinwerfer (r.) reichen mit 600 Metern doppelt so weit wie LED-Scheinwerfer (l.), die 300 Meter der Strasse ausleuchten

22 Uhr, Zürcher Oberland. Von der Landstrasse gehts auf die Autobahn Richtung Zürich. Die Lichtautomatik ist aktiviert. Kein Auto vor uns; keines, das uns entgegenkommt. Der i8 blendet auf. Wow, ist das hell! Theoretisch 600 Meter weit leuchtet das Laserlicht (LED «nur» bis 300 m). Theoretisch. Denn was auf deutschen Autobahnen möglich ist, nämlich schnurgerade Strecken ohne Verkehr, ist in der Schweiz nur selten der Fall. Sobald das System andere Autos erkennt, blendet es ab. Hier haben moderne Matrix-LED-Scheinwerfer deutlich Vorteile, weil sie das Fernlicht nicht komplett abschalten, sondern andere Verkehrsteilnehmer lediglich «ausschneiden» und die Flächen ringsum so taghell bleiben.

In der Tiefgarage wird der BMW i8 wegen seiner Flügeltüren zum Erlebnis der anderen Art.

Dennoch: Ein Erlebnis ist der i8. Auch in der Tiefgarage, wo wir den Hightech-Bayer nach der Nachtfahrt parken. Die coolen Flügeltüren sind in engen Lücken nämlich alles andere als praktisch. Zum Glück parken die Autos der Zukunft bald autonom ein...

BMW i8

Antrieb 3-Zylinder-Turbobenziner und E-Motor, Systemleistung 362 PS, 320 + 250 Nm, 6-Gang-Automatik, Lithium-Ionen-Batterie, Kapazität 7,1 kWh, Allrad
Fahrleistungen 0-100 km/h 4,4 s, Spitze 250 km/h
Masse L/B/H 4,69/1,94/1,29 m, Kofferraum 154 l, Gewicht 1560 kg
Verbrauch Werk/Test 2,1/5,1 l/100 km (inkl. E-Reichweite 35/25 km), CO2 49/119 g/km, Energie B
Listenpreis ab 154'500 Franken
Plus Design, temperamentvoller Dreizylinder, einzigartiges Fahrerlebnis
Minus hartes Fahrwerk, unpraktische Türen, schlechte Übersicht

Antrieb 3-Zylinder-Turbobenziner und E-Motor, Systemleistung 362 PS, 320 + 250 Nm, 6-Gang-Automatik, Lithium-Ionen-Batterie, Kapazität 7,1 kWh, Allrad
Fahrleistungen 0-100 km/h 4,4 s, Spitze 250 km/h
Masse L/B/H 4,69/1,94/1,29 m, Kofferraum 154 l, Gewicht 1560 kg
Verbrauch Werk/Test 2,1/5,1 l/100 km (inkl. E-Reichweite 35/25 km), CO2 49/119 g/km, Energie B
Listenpreis ab 154'500 Franken
Plus Design, temperamentvoller Dreizylinder, einzigartiges Fahrerlebnis
Minus hartes Fahrwerk, unpraktische Türen, schlechte Übersicht

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