Alfa Romeo Stelvio im Test
Welcome back, Alfa!

Der Stelvio ist Alfas Hoffnung auf die Renaissance. Zurecht? Der Test zeigt: Ausgerechnet der erste SUV der Italiener ist auch der beste und sportlichste Familien-Alfa seit langem.
Publiziert: 25.05.2017 um 23:57 Uhr
|
Aktualisiert: 08.10.2018 um 18:19 Uhr
Der erste SUV von Alfa Romeo
2:35
Alfa Romeo Stelvio «2.0 Turbo Q4»:Der erste SUV von Alfa Romeo
Timothy Pfannkuchen

Seien wir ehrlich: Alfas waren selten perfekt. Wir verziehen das dank Style und Spass – aber als es irgendwann selbst dort hakte, wars vorbei. Selbst echte Alfisti gaben die Hoffnung auf und wechselten zu Dynamik-Platzhirschen wie etwa BMW.

 Alfa Giulietta Quadrifoglio Verde
Leergewicht1735 kg
Länge4,69 m
Breite1,90 m
Höhe1,67 m
Antrieb2.0-R4-Turbobenziner, 280 PS, 400 Nm@2250/min, 8-Gang-Automatik, Allrad
Fahrleistungen0-100 km/h 5,7 s, Spitze 230 km/h
Kofferraum525-1600 l
Verbrauch7,0/8,7 l/100 km, 161/202 g CO/km, Energie F
PreisAb 57'950 Fr. (Basis: 2.2 D Q4, 210 PS, ab 54'150 Fr.)
PlusSportlich tiefe Sitzposition, spassiger Motor, feiner Automat, tolles Fahrwerk
MinusSchlechte Auflösung der Rückfahrkamera, Schwächen bei der Materialanmutung, ungünstig positionierte Schaltpaddels

Der Schönste im SUV-Land

Nach fahrlässigem Herunterwirtschaften der tollen Tochter packt Mutter Fiat jetzt aber den Zweihänder aus. Schon die Giulia ist ein guter Wurf. Und jetzt ausgerechnet ein SUV? Es musste sein: SUV boomen. Der vielleicht schönste SUV fordert dafür nicht mal zu viele Opfer: Der Laderaum ist kein Riese, aber genügt; hinten sitzen zwei Erwachsene bequem.

Wie wir Alfa kennen und lieben. Der neue Stelvio gefällt mit tollen Kurven und anmutigem Design.
Foto: Timothy Pfannkuchen

Fahrspass mit der Familie

Der 280-PS-Turbo punktet erst recht! Er macht das Beste aus «nur» vier Zylindern. Temperament, als sei er viel fetter. Klang, als sei er viel stärker. Vor allem aber gehen Klagen im Fahrspass unter: Der Alfa saust toll um Kurven, ist schön hecklastig, wedelt mit wenig Neigung und viel Pfeffer und federt zwar straff, aber familientauglich.

Unter der Haube schlummern vier Zylinder, die sich nach mehr anhören und ordentliche 280 Turbo-PS liefern.
Foto: Timothy Pfannkuchen

Noch Luft nach oben

Alles super? Naja, fasst man Details wie Automat-Hebel oder Schalter für Multimedia und Klima an, denkt man unwillkürlich an Billigplastik aus der Krimskrams-Kiste im Kinderzimmer. Es gibt durchaus noch Raum für Feinschliff. Aber: Selbst Audi verbaut in SUV heute gerne Hartplastik. Und es versöhnen Details wie (arg grosse) Alu-Schaltpaddels und gute Sitze.

Die Materialien im Innenraum wirken teilweise wie zum Beispiel beim Schalthebel etwas billig.
Foto: Timothy Pfannkuchen

Ohne Reue

Fazit: Den Stelvio können endlich auch wieder Nicht-Alfisti ohne Reue kaufen. Emotional und sogar die bessere Giulia, weil er bei allem Fahrspass auch zum Familienauto taugt.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?