Warum kauft man einen Alfa Romeo? «Aus Leidenschaft!», antwortete mir mein Vater, als er sich vor 25 Jahren einen 164er-Alfa kaufte. Bei ihm überraschte mich das – fuhr er zuvor doch einen popeligen Opel Kadett.
Alfa Romeo Giulia 2.2 JTDM 210 Veloce Q4 | |
Leergewicht | 1610 kg |
Länge | 4,64 m |
Breite | 1,86 m |
Höhe | 1,42 m |
Antrieb | 2.2-R4-Turbodiesel, 210 PS, 470 Nm ab 1750/min, 8-Gang-Automatik, 4x4 |
Fahrleistungen | 0-100 km/h 6,8 s, Spitze 235 km/h |
Kofferraum | 480 l |
Verbrauch | Werk/Test 4,7/6,9 l/100 km, 122/182 g CO/km, Energieffizienz B |
Preis | 54'600 Franken (Basis: 2.2 JTDM, 150 PS, ab 42'200 Fr.) |
Plus | atemberaubende Form, tolles Fahrwerk, durchzugsstarker Motor |
Minus | grosser Wendekreis |
Eine Leidenschaft, die Leiden schafft? Im Falle meines Vaters und seines 164ers schon. Obwohl er dies nie zugegeben hätte. Die laufend auftretenden Elektronik-Probleme ignorierte er schulterzuckend und ergötzte sich dafür an den betörenden Linien seiner italienischen Bellissima.
Was für Kurven!
Knapp drei Jahrzehnte später ergötze ich mich auch an der Schönheit eines Alfa – der neuen Giulia 2.2 JTDM 210 Veloce. Atemberaubender kann man heute im Paragraphen-Dschungel der Fussgänger-Sicherheit, NCAP-Crashnormen und Knautschzonen-Vorschriften ein Auto wohl nicht formen.
Alles perfekt? Na ja, mein Vater würde jetzt im Testwagen vermutlich ob den riesigen Schaltpaddels die beim Blinken hinderlich sind nur die Schulter zucken. Auch über den mächtigen Wendekreis oder die zu hohe Sitzposition.
Schönes Comeback
Freuen täte er sich dagegen über das tolle Fahrwerk, die sehr direkte und präzise Lenkung sowie den durchzugsstarken 2,2-Liter-Dieselmotor mit 210 PS und die aufgeweckte 8-Gang-Automatik.
Keine Frage, mit der atemberaubend gestylten Giulia – als Veloce gar mit Allradantrieb – gibt Alfa Romeo ein starkes Comeback. Schade, kann dies mein inzwischen verstorbener Vater nicht mehr erleben. Er wäre ihrem Charme mit Sicherheit erlegen.