So lassen sich Wildunfälle vermeiden
Achtung, Wild!

Wilde Tiere könne ohne Vorwarnung über die Strasse rennen und stellen damit eine unvorhersehbare Gefahr für Autofahrer dar. BLICK hat einige Kniffs, wie Sie sich für das Unerwartete wappnen können.
Publiziert: 09.04.2018 um 20:04 Uhr
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Aktualisiert: 05.02.2019 um 14:20 Uhr
Die Grafik zeigt den Bremsweg bei verschiedenen Geschwindigkeiten und ob eine Kollision verhindert werden kann, wenn das Wild in 50 Metern Entfernung über die Strasse läuft.
Foto: BLICK
Andreas Engel

Herbstzeit ist Wildzeit – heissts im Volksmund. Stimmt. Doch besonders viele Wild-Unfälle werden auch in den Wochen nach der Zeitumstellung im Frühling registriert. Grund: Die Tiere rechnen in den Morgenstunden noch nicht mit den Autofahrern. Doch auch Tiere auf Futtersuche oder in der Paarungszeit können unvermittelt die Strasse kreuzen – was schlimmstenfalls im Crash endet. Rund 20'000 Unfälle ereignen sich jedes Jahr in der Schweiz mit Wildtieren, laut einer Auswertung von Versicherer Axa besonders häufig in den Kantonen Jura, Fribourg, Graubünden und Schaffhausen. Unfälle lassen sich aber mit angepasster Fahrweise vermeiden. Wenn doch etwas passiert, gilts richtig zu reagieren. BLICK sagt Ihnen wie:

Nach der Zeitumstellung im Frühling kann es zu Wildunfällen kommen, weil die Tiere in den Morgenstunden noch nicht mit den Autofahrern rechnen.
Foto: Werk

Unfälle vermeiden

  • Achtung im Wald: Sogenannte Wildwechsel – vertraute Wanderwege der Tiere – kreuzen viele Kantons- und Landstrassen. Besondere Vorsicht ist deshalb in Waldgebieten und entlang von Feldern und Wiesen geboten.
  • Warnschilder beachten: Verkehrsschilder und Tempolimits kennzeichnen besonders gefährliche Stellen, an denen es häufig zu Wildwechseln kommt. Nehmen Sie diese ernst und fahren Sie besonders wachsam.
  • Fahrverhalten anpassen: Unabhängig von der Tageszeit in bekannten Wildwechsel-Gebieten vom Gas gehen und Fahrbahnränder beobachten. Schon ein leicht reduziertes Tempo kann Wildunfälle vermeiden (siehe Grafik).
  • Richtig verhalten: Taucht ein Wildtier am Strassenrand auf: Bremsen, abblenden und hupen. Fernlicht macht die Tiere orientierungslos! Rechnen Sie auch mit Nachzüglern, da die Tiere oft im Rudel unterwegs sind.
  • Nicht ausweichen: Ist ein Unfall unvermeidlich, versuchen Sie, während der Vollbremsung nicht auszuweichen. Schlimmstenfalls landen Sie im Gegenverkehr oder in einem Baum – und dann gibts Probleme mit der Versicherung.
Eine Kollision mit einem ausgewachsenen Wildtier kann beim Auto zu erheblichen Schäden führen.
Foto: Werk

Verhalten bei Unfall

  • Safety first: Nach der Kollision Warnweste anziehen und Unfallstelle mit Warnblinker und -dreieck sichern. Kümmern Sie sich um Verletzte und benachrichtigen Sie anschliessend die Polizei (Tel. 117).
  • Nicht anfassen: Versuchen Sie nicht, sich dem verletzten Tier zu nähern oder es gar anzufassen. Um Unfälle zu vermeiden, tote Tiere nur mit Handschuhen von der Strasse entfernen.
  • Vor Ort bleiben: Die unverzügliche Kontaktaufnahme mit der Polizei ist Pflicht. Autofahrer, die einen Wildunfall verspätet oder gar nicht melden, bekommen unter Umständen auch mit ihrer Versicherung Probleme.
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