Seit der Nacht vom 16. auf den 17. März ist in der Schweiz nichts mehr, wie es vorher war. Bars, Restaurants, Coiffeursalons, Vergnügungsangebote – viele Lokale und Dienstleistungsbetriebe mussten wegen der Corona-Krise dichtmachen. Wer kann, verzichtet auf den ÖV oder nutzt, um mobil zu bleiben, das Auto.
Wer kein eigenes Fahrzeug hat, kann auf andere Angebote zurückgreifen: Auto-Abos etwa, die wegen des Virus boomen (BLICK berichtete). Weiter verbreitet, weil deutlich bekannter, dürften allerdings klassische Angebote wie etwa Mobility sein. Schweizweit stehen die Fahrzeuge des grössten Carsharers der Schweiz an (bislang) stark frequentierten Orten wie Bahnhöfen und können bequem via App reserviert werden.
Wer war der Vormieter?
Bei Mobility ist alles inklusive: Versicherungen, Reparaturen, Parkplatzgebühren und die Reinigung. Besonders letzter Punkt dürfte in diesen aussergewöhnlichen Zeiten hellhörig machen. Was, wenn der Benutzer vor mir mit Corona infiziert war? Denn wie mittlerweile bekannt ist, überleben die Viren bis zu zwei Wochen lang auf Oberflächen. Eine Ansteckung in einem Carsharin-Auto kann deshalb zumindest nicht ausgeschlossen werden.
BLICK hat bei Mobility nachgefragt, ob die Flotte – immerhin rund 3000 Autos schweizweit – speziell oder häufiger gereinigt und desinfiziert werden als bisher. «In der aktuellen Situation achten wir in der Tat speziell darauf, den Fahrzeug-Innenraum noch intensiver und mit noch effektiveren Putzmitteln zu säubern», erklärt Unternehmenssprecher Patrick Eigenmann. «Zudem nehmen Mobility-Mitarbeitende, die sich normalerweise um technische Arbeiten an unseren Autos kümmern, zusätzliche Reinigungen vor.»
Null-Kontakt-Politik
Auch bei Europcar Schweiz, dem grössten europäischen Autovermieter, werden momentan verstärkt und systematisch Desinfektionsmittel bei der Fahrzeugreinigung eingesetzt, wie das Unternehmen auf seiner Internetseite schreibt. Zusätzlich würden nach jedem bedienten Kunden in den Abholstationen die Schreibtische desinfiziert und bei den Fahrzeugwechseln eine «Null-Kontakt-Politik» betrieben, bei welcher die Schlüssel nach jedem Kunden ebenfalls desinfiziert und in einem versiegelten Umschlag danach dem nächsten Kunden übergeben werden.
Lieber selber reinigen
Doch wie sieht es etwa bei der Carsharing-Plattform Sharoo aus, bei der nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatpersonen ihre Autos zum Ausleihen anbieten – immerhin sind über 120'000 Nutzer bei Sharoo registriert. «Derzeit setzen wir für unser Angebot auf die Sensibilisierungskampagne des Bundes und damit auf die eigenverantwortliche Prävention», erklärt Sharoo-CEO Oliver Leu.
«Sollten uns jedoch besondere Risiken der Übertragung des Coronavirus bekannt werden, die in Verbindung mit Carsharing stehen, werden wir umgehend entsprechende Massnahmen einleiten.» Im Zweifel heisst das also für die Kunden: Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte lieber selber Desinfektionsmittel mitnehmen (Hier gehts zum Ratgeber: So schützen Sie sich im Auto vor Corona).
Das neue Coronavirus hält die Welt in Atem. Doch was genau ist das Sars-ähnliche Virus überhaupt? Wie entstand es? Und wie kann man sich schützen? BLICK klärt hier die wichtigsten Fragen und hält Sie im Newsticker auf dem Laufenden.
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