Die vom 5. bis 8. Januar in Las Vegas stattfindende Consumer Electronic Show CES droht durch die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante zur Geistermesse zu werden. Diverse Aussteller haben ihre Teilnahme bereits abgesagt. Nachdem schon vor einigen Tagen Amazon, der Facebook-Konzern Meta, Twitter und auch Pinterest ihre Teilnahme storniert haben, sagen nun auch Microsoft, Intel, Google sowie der grösste US-Telekommunikationsanbieter AT&T ab.
Der grösste US-Autobauer General Motors GM wollte in Las Vegas den ersten Elektro-Pick-up des Konzerns, den Chevrolet Silverado, präsentieren. Jetzt wird GM-Chefin Mary Barra, die übrigens an Heiligabend ihren 60. Geburtstag feierte, statt live auf der Bühne in Las Vegas halt per Live-Video-Stream auftreten und den Pick-up enthüllen. Passt ja eigentlich sowieso besser zu einer Elektronikmesse.
Wie reagieren die Deutschen?
Auch andere Firmen wie die asiatischen Unterhaltungsriesen Sony, LG und Samsung reisen mit deutlich weniger Mitarbeitenden an und wollen viele ihrer geplanten Veranstaltungen nur virtuell abhalten. Diese digitalen Shows sollen aber auch ins Messegelände auf die jeweils fast schon fertig gebauten Showbühnen der jeweiligen Aussteller übertragen werden. Ob die grossen deutschen Hersteller aus der Autobranche wie BMW, Bosch, Daimler oder VW an ihren geplanten Messeauftritten festhalten, scheint bis jetzt noch nicht definitiv entschieden. Es ist aber davon auszugehen, dass auch sie nur digital in Las Vegas auftreten werden.
Trotz vieler Absagen und dem drohenden Geisterevent bleibt der Messeveranstalter nach aussen cool. Es habe bis Weihnachten knapp 50 Stornierungen gegeben. Andererseits hatte man schon im Vorfeld Zusagen von 60 neuen Ausstellern. «Das hält sich ungefähr die Waage», meint CES-Messeleiter Gary Shapiro.
Von einer kompletten Absage will er denn auch nichts wissen. Zuversichtlich kalkuliert Shapiro, Stand kurz vor Jahreswechsel, weiterhin mit rund 85’000 Besucherinnen und Besuchern – also halb so viel wie bei der 2020 letztmals stattgefundenen CES. Doch bis zum 5. Januar dauert es noch einige Tage. Und bei den derzeit explosiv zunehmenden Corona-Infektionszahlen durch die neue Omikron-Variante kann noch viel passieren …