In diesen Tagen fällt eine wichtige Entscheidung auf dem Weg zum autonomen Fahren und zu Roboterautos. Denn Kaliforniens Regulierungsbehörde entscheidet über die Vollzulassung der im US-Bundesstaat getesteten, autonom fahrenden Autos der GM-Tochter Cruise sowie der Alphabet-Tochter Waymo. Jedoch nicht über die Fahrzeuge von Tesla. Grund: Der von Tesla-Chef Elon Musk vollmundig beworbene Autopilot trägt den Namen zu Unrecht. Erst vor kurzem musste Tesla zugeben, dass das bei Tesla rein kamerabasierte selbsttätige Fahren nicht zum Ziel führt.
Generell scheint die Euphorie ums autonome Fahren in der Autoindustrie etwas verflogen. Wollten ursprünglich einzelne Autobauer bereits 2021 selbständig agierende Autos auf die Strasse schicken, ist die Realität eine andere: Meldungen von autonomen Autos, die einfach mitten auf der Strasse stehen bleiben, haben wenig getan für die Akzeptanz und einen guten Ruf der zukunftsweisenden Technik.
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Nur 20 Prozent finden Roboautos gut
Das zeigt sich auch, wenn man sich in der Bevölkerung umhört. Die Versicherung HUK-Coburg hat in Deutschland 4042 Personen mit einem Mindestalter von 16 Jahren befragt, wie sie zu autonom fahrenden Autos stehen. Das Resultat: 32 Prozent lehnen Roboautos glattweg ab. Und nur neun Prozent wollen selbsttätig agierende Fahrzeuge, wenn die Unfallgefahr gleich hoch bleibt, wie sie im aktuellen Verkehrsgeschehen ist. Immerhin fänden 20 Prozent der Befragten Roboautos gut, wenn sie fast perfekt am Verkehr teilnehmen würden und so die Unfallgefahr praktisch gegen null sänke.
Interessant wirds, wenn man die Hintergründe der Autonom-Skeptiker etwas aufschlüsselt. Es mag kaum verwundern, dass Elektroauto-Besitzer grosse Befürworter der neuen Technik sind. Nur 17 Prozent lehnen das autonome Fahren generell ab. Fahrerinnen und Fahrer von Autos mit Benzin- oder Dieselantrieb sind dagegen konservativer. 36 Prozent stehen Roboautos kritisch gegenüber und lehnen sie komplett ab. Sogenannte Vielfahrer, die jährlich mehr als 20’000 Kilometer im Auto zurücklegen, sehen das autonome Fahren aufgeschlossener als Fahrerinnen, die nur 1000 Kilometer im Jahr fahren. Allerdings ist der Unterschied mit 34 zu 36 Prozent gegen autonomes Fahren erstaunlich gering. Viel kleiner ist die Ablehnung gegenüber Roboautos bei Befragten ohne Führerschein – nur 24 Prozent wünschen sich keine automatisiert fahrenden Autos. Das kann allerdings nicht verwundern – diese Kategorie würde ja auch am meisten von der neuen Technik profitieren.