Talk mit Mercedes-Vorständin Renata Jungo Brüngger
Gipfeltreffen im Blick Café

Hoher Besuch im Blick Café: Beim Apéro für die Schweizer Autobranche empfängt Ladina Heimgartner (43), CEO Ringier Medien Schweiz, Renata Jungo Brüngger (62), Vorstand für Integrität, Governance und Nachhaltigkeit bei der Mercedes-Benz Group AG in Stuttgart.
Publiziert: 02.11.2023 um 13:26 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2023 um 09:20 Uhr
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Ringier-Medien-Schweiz-CEO Ladina Heimgartner begrüsst die geladenen Gäste der Autobranche im Blick Café an der Auto Zürich.
Foto: Philippe Rossier
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Bei der kurzen Begrüssung und vor der Einführung der ranghöchsten Schweizerin in der internationalen Autobranche spricht Ladina Heimgartner, CEO Ringier Medien Schweiz, kurz die neuesten Trends Digitalisierung und KI an. «Welches Auto empfiehlt mir KI?», fragte sie kürzlich aus Jux ChatGPT. Nach Eingabe der Parameter – Alter, Wohnort Zürich, CEO eines Medienhauses, Ferienhaus in den Bergen – erhält sie folgende drei Vorschläge: Range Rover Sport, Porsche Cayenne Turbo, Audi SQ8. Was die KI nicht berücksichtigt: Heimgartners Garage im Ferienhaus ist nur 4,40 Meter lang – daher sind alle Vorschläge unbrauchbar.

Grösste Transformation

Dennoch lässt sich der Fortschritt nicht aufhalten. «Wir befinden uns gerade in der wohl grössten Transformation seit der Erfindung des Automobils», sagt die in Düdingen FR aufgewachsene und heute zwischen Stuttgart (D) und dem Bündner Safiental pendelnde Renata Jungo Brüngger im anschliessenden Talk mit Blick-TV-Moderator Reto Scherrer (47). Zwar sei sie noch nicht im völlig autonomen Auto aus Stuttgart angereist – «bis es so weit ist, wird es noch einige Jahre dauern», so Jungo Brüngger. Als Juristin und oberste Risikomanagerin im Mercedes-Benz-Konzern weiss natürlich gerade sie, was es alles noch für Hürden zu bewältigen gilt, bis wir alle das Autofahren nur noch der Technik überlassen können.

Jungo Brüngger gibt zu, dass die neuen Techniken die Industrie fordern. «Wir müssen sehr agil entwickeln, ohne dabei die Sicherheit zu vernachlässigen.» Ein schwieriger Spagat. Schliesslich kommen erschwerend auch noch das Konkurrenzdenken und viele neue Player dazu, beispielsweise aus China.

Lieferketten bleiben ein Risiko

Immerhin: Die Versorgungsprobleme mit den Zulieferern haben sich inzwischen, trotz der jüngsten geopolitischen Unruhen, wieder einigermassen normalisiert. Obwohl: «Die Lieferketten bleiben weiterhin der grösste Risikofaktor in einem Automobilunternehmen. Irgendwo gibts immer ein Problem bei den Tausenden von Lieferanten und Sublieferanten», gibt die Schweizer Mercedes-Vorständin zu bedenken.

Im Blick Café, das noch bis Sonntag allen Messebesucherinnen und -besuchern offen steht, war die Stimmung an diesem Voreröffnungsabend gut. Man freut sich in der Autobranche, dass nach der erneuten Absage des Genfer Autosalons (GIMS) im Frühling 2023 jetzt wenigstens in Zürich wieder attraktive Neuwagen an einer Messe zu sehen sind und man sich ungezwungen austauschen kann.

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