Vor ziemlich genau zwei Jahren hat BLICK an dieser Stelle berichtet, dass die mühsame Parkplatzsuche im Parkhaus bald ein Ende haben dürfte. Der Grund: Im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart (D) hatten Mercedes-Mutter Daimler und Zulieferer Bosch einen automatisierten Einparkservice vorgestellt, mit dem Gäste nicht nur Zeit, sondern auch Nerven sparen.
Das damalige Pilotprojekt wird jetzt Realität. Diese Woche haben die beiden Unternehmen verkündet, dass das automatisierte Parksystem die Freigabe der Behörden erhalten hat. Dieser Service ist damit die weltweit erste behördlich für den Alltagsbetrieb zugelassene, vollautomatisierte und fahrerlose Parkfunktion auf Level 4 des autonomen Fahrens.
Parkieren ohne Aufpasser
Und so einfach funktionierts: Der Kunde stellt das Fahrzeug – es muss sich dabei um einen Mercedes mit neuester Technik handeln – auf die vorgesehene «Drop-off»-Fläche und registriert es via Smartphone-App. Fertig. Das Parkhaus-System erfasst das Auto, startet es und führt es auf den zugewiesenen Parkplatz, ohne dass der Fahrer den Vorgang überwachen muss.
Etliche Sensoren nötig
Zum Wegfahren muss man einfach wieder das Smartphone zücken, das Auto via App rufen und in der «Pick-up»-Zone warten. Möglich machen das zahlreiche Sensoren im Parkhaus, die den Fahrkorridor und dessen Umfeld überwachen. Die Technik im Auto setzt die Befehle der Infrastruktur anschliessend in Fahrmanöver um.
System geht in Serie
Das System schont dabei nicht nur die Nerven, sondern spart auch Platz: Dank effizienterer Parkraum-Nutzung durch die Elektronik passen bis zu 20 Prozent mehr Autos auf dieselbe Parkfläche. Michael Hafner, Leiter Fahrtechnologien und automatisiertes Fahren bei Daimler, blickt bereits in die Zukunft: «Als Vorreiter beim automatisierten Fahren machen wir mit dem Projekt den Weg frei, das Automated Valet Parking zukünftig auch in Serie zu bringen.»