Das Parkhaus der Zukunft
Selber Parken war gestern

Ein von Daimler und Bosch gemeinsam vorgestelltes Pilotprojekt für fahrerloses Parken spart nicht nur Zeit, sondern auch Nerven.
Publiziert: 09.08.2017 um 20:51 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:43 Uhr
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Pilot-Projekt für fahrerloses Parken
Foto: Werk
Andreas Engel

Jeder Autofahrer kennt das: Samstagvormittag im engen Parkhaus – und weit und breit kein freier Parkplatz. Statt sich aufs Shopping zu freuen, verdirbt der Parkstress die beste Laune. Wenn es nach Daimler und Technik-Zulieferer Bosch geht, könnte die mühsame Parkplatzsuche aber bald ein Ende haben.

Ab nächstem Jahr parken sich die dafür ausgerüsteten Autos im Parkhaus des Mercedes-Museums in Stuttgart selber.
Foto: Werk

Valet-Parking für jedermann

Im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart (D) haben die Unternehmen einen automatisierten Einparkservice vorgestellt, den Gäste ab Anfang 2018 nutzen können. Das Parken wird dabei zum Kinderspiel: Der Kunde stellt das Fahrzeug auf die vorgesehene «Drop-off»-Fläche und registriert es per Smartphone-App – fertig. Das Parkhaussystem erfasst das Auto, startet es und führt es auf den zugewiesenen Parkplatz, ohne dass der Fahrer den Vorgang überwachen muss.

Das Parkhaus übernimmt die Führung und lotst das Auto zum nächsten freien Abstellplatz, während die Technik des Autos die Fahrmanöver ausführt.
Foto: Werk

Das Parkhaus am Steuer

Zum Wegfahren einfach wieder das Smartphone zücken, Auto rufen und in der «Pick-up»-Zone warten. Möglich machen das fahrerlose Parken zahlreiche Sensoren im Parkhaus, die den Fahrkorridor und dessen Umfeld überwachen. Die Technik im Auto setzt die Befehle der Infrastruktur anschliessend in Fahrmanöver um.

Die Besitzer können ihr Auto auf einer vorgesehen Fläche abstellen und parken lassen, beziehungsweise in einer weiteren Fläche wieder in Empfang nehmen.
Foto: Werk

Mehr Autos oder kleinere Parkhäuser

Vorerst bleibt der Service ein Pilotprojekt, bei dem Mercedes die mit der nötigen Technik ausgerüsteten Fahrzeuge bereitstellt. Einst könnte das System aber nicht nur unsere Nerven schonen, sondern auch Platz sparen: Dank effizienterer Parkraumnutzung durch die Elektronik passen bis zu 20 Prozent mehr Autos auf die selbe Parkfläche.

Auch die ETH forscht am fahrerlosen Parken

Bereits 2014 stellte die ETH Zürich gemeinsam mit den Unis Oxford (GB) und Parma (I) sowie Bosch und VW das EU-Projekt «V-Charge» für automatisiertes Parken vor. Die Idee: Mit dem E-Auto am Bahnhof oder im Parkhaus vorfahren, aussteigen und die Smartphone-App starten. Der VW e-Golf parkt sich in der Folge selbst und lädt sich zudem an einer Ladestation auf. Die ETH nutzte dafür bereits vorhandene Technik wie Kameras und Ultraschall-Sensoren – und war so nicht aufs GPS angewiesen. Bis zur Praxistauglichkeit des Systems, ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit.

Bereits 2014 stellte die ETH Zürich gemeinsam mit den Unis Oxford (GB) und Parma (I) sowie Bosch und VW das EU-Projekt «V-Charge» für automatisiertes Parken vor. Die Idee: Mit dem E-Auto am Bahnhof oder im Parkhaus vorfahren, aussteigen und die Smartphone-App starten. Der VW e-Golf parkt sich in der Folge selbst und lädt sich zudem an einer Ladestation auf. Die ETH nutzte dafür bereits vorhandene Technik wie Kameras und Ultraschall-Sensoren – und war so nicht aufs GPS angewiesen. Bis zur Praxistauglichkeit des Systems, ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit.

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