Schweizer Automarkt zittert
Bald weniger Autos wegen Ukraine-Krieg?

Zweites Monatsplus in Folge: Nach dem Januar kann der Schweizer Automarkt auch im Februar leichte Steigerungen gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Sorgen bereitet den Importeuren allerdings der Krieg in der Ukraine.
Publiziert: 04.03.2022 um 11:59 Uhr
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Inwieweit der Krieg in Osteuropa den Schweizer Fahrzeugmarkt tangieren könnte, sei derzeit noch schwer abzuschätzen, sagt die Importeursvereinigung Auto Schweiz.
Foto: DUKAS
Andreas Engel

Werden wegen des Konflikts in der Ukraine bald weniger Autos in der Schweiz verkauft? Ausschliessen will das Christoph Wolnik, Mediensprecher der Importeursvereinigung Auto Schweiz, in einer aktuellen Mitteilung jedenfalls nicht. «Wie die gesamte Schweizer Automobilbranche sind auch wir erschüttert von den kriegerischen Handlungen seitens Russlands, die derzeit in der Ukraine zu beobachten sind.»

Inwieweit der Krieg in Osteuropa den Schweizer Fahrzeugmarkt aber tatsächlich tangieren könnte, sei derzeit noch schwer abzuschätzen. «Einzelne Automobilhersteller mussten ihre Produktionsbänder in den vergangenen Tagen aus verschiedenen Gründen kurzfristig stoppen – teils wegen Hacker-Angriffen, teils fehlen Zulieferprodukte aus Werken in der Ukraine.» Von möglichen Verzögerungen für Fahrzeug-Lieferungen in die Schweiz habe man aber noch keine Kenntnis, so Wolnik weiter (Lesen Sie hier: Kriegsfolgen für die Autobranche).

Leichte Erholung gegenüber 2021

Gerade erst gab Auto Schweiz bekannt, dass sich der Schweizer Automarkt langsam von den Folgen der Corona-Pandemie erhole: Der Februar 2022 war der zweite Monat in Folge, in dem wieder mehr Fahrzeuge verkauft werden konnten als im Vorjahr. Der Zuwachs fiel allerdings gering aus: 16'606 Neuzulassungen im Februar 2022 bedeuten ein Plus von 2,9 Prozent gegenüber den 16'131 Verkäufen im Februar 2021. Insgesamt liegen die Verkaufszahlen in den ersten beiden Monaten 2022 vier Prozent im Plus: 32'505 Neuzulassungen gegenüber 31'261 im Vorjahr.

E-Autos boomen weiter

Reine Verbrennungsmotoren machen bei den neu zugelassenen Fahrzeugen im Februar nur noch rund die Hälfte der gewählten Antriebsform aus. Die andere Hälfte der Autos, 48,9 Prozent, sind mit einem Alternativantrieb (Elektro, Plug-in-, Voll-, Mildhybrid, Gas, Wasserstoff) ausgestattet: Elektroautos (2441, +76,9% zum Vorjahresmonat) und Plug-in-Hybride (1510, +29,2%) kommen zusammen schon auf 23,8 Prozent Marktanteil. Damit war fast jeder vierte Neuwagen im Februar über das Stromnetz aufladbar. In den ersten beiden Monaten 2022 wurden somit 48,3 Prozent der Neuwagen mit Alternativantrieb verkauft – letztes Jahr waren es zum selben Zeitpunkt noch 36,2 Prozent.

Bei den Marken mit den grössten Marktanteilen in der Schweiz konnten Audi (2668 Neuzulassungen, +36,4%), Hyundai (1396, +43,5%), Peugeot (1363, +13,5%), Skoda (3028, +24,8%), Toyota (1881, +15%) und Volkswagen (3237, +13,7%) die stärksten Zuwächse gegenüber dem Vorjahr erzielen. Weniger Autos als im Vorjahr verkaufen konnten bisher BMW (2557 Neuzulassungen, –2,9%), Fiat (471, –39,8%) Ford (1068, –11,3%), Mercedes (2923, –6,4%), Seat und Sporttochter Cupra (1410, –34,8%) sowie Volvo (1208, –4,3%).

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