Renault zeigt den neuen Espace
Jetzt ist der einstige Van-Pionier ein SUV

Der Renault Espace ist in Europa eine rollende Legende. Kann die sechste Auflage an die Erfolge früherer Generationen anschliessen? Fakt ist: Der Neue ist ein SUV – und im Prinzip eine grössere Variante des kompakten Renault Austral.
Publiziert: 02.04.2023 um 11:37 Uhr
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Aktualisiert: 14.04.2023 um 12:14 Uhr
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Nicht wiederzuerkennen: Der neue Renault Espace ist kein Van oder Crossover mehr, sondern ein ganz normaler SUV.
Foto: ZVG.
Stefan Grundhoff

Bei seiner Lancierung 1984 transferierte der Renault Espace das Van-Konzept von Amerika nach Europa – er sollte auf unserem Kontinent zum Pionier des neuen Fahrzeugsegments der Grossraumlimousinen werden. Allerdings wurden die klassischen Vans im letzten Jahrzehnt zunehmend von den SUVs verdrängt. Auch der Espace passte sich diesem Trend an und wandelte sich bei seiner letzten Neulancierung vor acht Jahren vom klassischen Van zum modernen, aber nicht mehr ganz so praktischen Crossover.

Und diese Entwicklung geht jetzt einen Schritt weiter – mit der soeben in Paris erstmals enthüllten und im Sommer startenden sechsten Generation. Der Espace will zwar weiterhin ein Familienauto mit viel Platz bleiben, schrumpft aber gegenüber dem aktuellen Modell um 14 Zentimeter auf 4,72 Meter Länge und tritt so gegen Konkurrenten wie VW Tiguan XL, Opel Grandland oder Skoda Kodiaq an. Natürlich ist der neue Espace auch in der sechsten Generation ein ordentliches Auto. Aber inzwischen auch ein beliebiges. Es basiert auf derselben Plattform wie der bekannte, etwas kompaktere Renault-SUV Austral – und orientiert sich auch optisch mit stimmigen Proportionen an diesem.

Kürzer, aber mehr Platz

Vorteile bietet der neue Espace gegenüber dem aktuellen Modell beim Platzangebot. Obwohl 14 Zentimeter kürzer, sitzt man im Neuen in der zweiten Reihe besser, weil es deutlich mehr Kopffreiheit gibt. Der Espace wird weiterhin als Fünf- oder Siebensitzer angeboten. Wobei beim Siebensitzer die dritte Reihe höchstens Kindern zugemutet werden sollte, weil das Ein- und Aussteigen zur Kletterpartie wird. Besser nutzt man das Gepäckabteil nur als solches. Denn dieses bietet stattliche 1818 Liter Platz. Somit bleibt der Espace das geräumigste Modell in der Renault-PW-Palette.

Zum Verkaufsstart gibts das neue Familienauto mit Allradlenkung, aber nur als Hybrid mit schmalem Dreizylinder-Benziner. Der 1,2 Liter grosse Verbrenner leistet 131 PS, der E-Motor mit 1,7-kWh-Akku zusätzliche 68 PS – ergibt 199 PS Systemleistung. So ist man meist rein elektrisch unterwegs – den nötigen Strom liefern dabei bei Bedarf der Verbrenner oder die Batterie. Der Antrieb wurde also 1:1 vom kürzeren Schwestermodell Austral übernommen. So liegen 175 km/h Spitze und 8,8 Sekunden für den Spurt auf Tempo 100 drin. Eine solide Basis für einen ehemaligen Van, der als Familien-SUV um stattliche 215 Kilogramm gegenüber dem Vorgänger abgespeckt hat.

Weder Plug-in noch Elektro

Doch als Plug-in-Hybrid, wie viele Modelle der Konkurrenz, gibts den neuen Espace nicht. Und rein elektrisch auch nicht. Ein Startergenerator mit 25 PS und 50 Nm Drehmoment soll dafür während der Fahrt das Komfortempfinden im knapp 1,7 Tonnen schweren Fronttriebler steigern – und den Verbrauch spürbar senken. Renault verspricht im Schnitt nur 4,6 Liter für 100 Kilometer Fahrt – das wäre Dieselniveau. Erreichen lässt sich das mit vier Rekuperationsstufen und der Hoffnung, dass zumindest im Stadtverkehr rund 80 Prozent rein elektrisch gefahren werden kann.

«Der neue Renault Espace trägt die DNA der fünf vorangegangenen Generationen in sich. Er bietet ein hohes Mass an Komfort sowie eine elegante Optik. Mit seinem Hybridmotor und dem einzigartigen Multimedia-Erlebnis erfüllt er die neuen Anforderungen unserer Kunden», hofft der neue Renault-CEO Fabrice Cambolive. Was er nicht sagt: Als fast einziger SUV seiner Klasse ist der Espace VI nicht mit 4x4 zu haben. Gerade im Allradland Schweiz keine positive Botschaft. Die Preise beginnen bei 44'300 Franken.

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