Seinen grossen Auftritt hatte der mächtige Pick-up Ram 1500 Revolution BEV Concept an der letzten Sonntag zu Ende gegangenen Consumer Electronic Show CES in Las Vegas (USA). Mit leicht geändertem Kühlergrill und grossen LED-Tagfahrleuchten ist er als neues Aushängeschild des Stellantis-Konzerns in Amerika auf den ersten Blick als Stromer zu erkennen. «Der Ram 1500 Revolution BEV Concept zeigt direkt, wohin unsere Reise in Sachen Elektrifizierung geht», sagt Ram-CEO Mike Koval Junior.
Der Ram-Pick-up 1500 Revolution bietet auf seiner STLA-Rahmenplattform mit verstellbarer Luftfederung nicht nur Allradantrieb, sondern auch Vierradlenkung. Und anders als der Ford F-150 Lightning, aber wie der Chevrolet Silverado/GMC Sierra, ist auch der Ram 1500 BEV mit zeitgemässer 800-Volt-Ladetechnik ausgestattet, wodurch sich das über 100 kWh grosse Akkupaket mit bis zu 350 Kilowatt nachladen lässt. In nur zehn Minuten gibts Saft für über 150 Kilometer Reichweite.
Rund 450 bis 580 PS Leistung
Weitere technische Details zum neuen Elektro-Pick-up verrät Mike Koval in Las Vegas nicht. Nur so viel: In Kombination aus Nutzlast, Zuglast, Reichweite und Ladezeit soll der Ram-Stromer seine Konkurrenten hinter sich lassen. Wir können daher nur spekulieren, dass das Leistungsspektrum des Stromers innerhalb der Ram-Familie über dem der Verbrenner (260 bis 395 PS) liegen wird – wohl im Bereich des Platzhirschs Ford F-150 Lightning mit 452 PS (377 kW) beziehungsweise 580 PS (433 kW) und 1050 Nm.
Die seriennahe Studie verfügt nicht nur über eine geräumige Kabine, die durch gegenläufige Türen ohne B-Säule zu erklimmen ist, sondern auch über eine dritte Sitzreihe mit ausklappbaren Notplätzen und einem mächtigen vorderen Kofferraum. Hinter der ebenfalls elektrisch öffnenden Klappe bietet der Frunk (Front-Trunk, Front-Kofferraum) viel Platz, und es können selbst lange Gegenstände bis in den Innenraum durchgeladen werden.
Praktisch sind die gross dimensionierten Türinnenseiten, wo sich nicht nur Soundsystem und Griffmulden, sondern auch wahlweise beheizte oder gekühlte Kleinkammern und Anschlüsse für weitere Boxen verstecken. Die Ladefläche lässt sich durch die elektrische Heckklappe deutlich vergrössern. Damit der Fahrer alles im Blick hat, gibts nicht nur Kameras rundherum, sondern zumindest bei der seriennahen Studie auch Kameras und Bildschirme statt der bekannten Innen- und Aussenspiegel. Die Bedienung der einzelnen Fahrzeugfunktionen und des Navis erfolgt über einen bis zu 28 Zoll (ca. 71 cm) grossen Touchscreen.
Preise von 60'000 bis 100'000 Dollar
Zu den Preisen sagt Ram-CEO Koval nichts, noch liegt der Serienstart 2024 in zu weiter Ferne. Doch die alte Generation des Ram 1500 gibts als sogenanntes Workshorse schon ab rund 30’000 Dollar. Folglich gehen wir davon aus, dass die Serienversion des Ram 1500 Revolution BEV als reines Nutzfahrzeug bei knapp 60’000 Dollar starten und das Luxusmodell an der 100’000-Dollar-Marke kratzen könnte.
Mit dem elektrischen Ram 1500 Revolution BEV will der Stellantis-Konzern den grossen Rückstand auf die beiden meistverkauften Konkurrenten Ford F-150 und Chevrolet Silverado markant reduzieren und sich gleichzeitig vom Toyota Tundra und dem neuen, noch immer nicht erhältlichen, aber bereits über 1,2 Millionen mal vorbestellten Tesla Cybertruck absetzen.