Power-Audi nach Upgrade noch schneller
RS 3 bleibt der König der Kompaktklasse

Auch ohne Leistungszuschlag beim 400 PS starken Fünfzylinder fährt Audis nachgeschärfter Kompaktsportler RS 3 der deutschen Konkurrenz weiter davon und holt den nächsten Nürburgring-Rekord. Wir haben alle Infos zum neuen und alten König der Kompaktklasse.
Publiziert: 27.08.2024 um 13:00 Uhr
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Aktualisiert: 27.08.2024 um 13:15 Uhr
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Weiter ein echter «Grillmeister»: Audis aufgefrischter RS 3, den es weiterhin als Sportback (r.) und Limousine gibt.
Foto: Zvg
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Andreas EngelRedaktor Auto & Mobilität

Bei der Vorstellung der Neuauflage des RS 3 hatten wir Audis Kompaktsportler als echten «Grillmeister» bezeichnet. Und diesen Titel dürfen wir auch der aufgefrischten Variante knapp drei Jahre später wieder verleihen. Audis sechseckiger Singleframe-Frontgrill wird nochmals flacher, breiter und voluminöser und lässt den RS 3 optisch noch tiefer Richtung Asphalt kauern. Die neu gestalteten LED-Tagfahrlichter bilden weiterhin eine Zielflagge – mit optionalen Matrix-LED-Scheinwerfern lassen sich neu zudem drei weitere Tagfahrlicht-Designs auswählen. Auch am Heck gibts leichte Retuschen mit jetzt noch fetterem RS-Diffusor und neuer LED-Leuchtgrafik. Was bleibt, sind die in Schwarz gehaltenen ovalen Endrohre der RS-Abgasanlage.

Konkurrenzlos schnell

Doch der RS 3 bleibt nicht nur der Grillmeister im Segment, sondern kann sich auch zurecht wieder als Kompaktkönig feiern lassen. Denn wie bereits vor drei Jahren hat Audi-Werksfahrer Frank Stippler (49) einen neuen Rundenrekord auf der legendären Nürburgring-Nordschleife in den Asphalt gebrannt und unterbot mit 7:33,123 Minuten die aktuelle Bestzeit im Kompaktsegment um mehr als fünf Sekunden. Dies ist umso erstaunlicher, weil Audis Sportabteilung – wie übrigens auch schon bei der Neuauflage 2021 – den kultigen Fünfzylinder-Turbomotor nahezu unangetastet liess.

Das Poweraggregat mit der spezifischen 1-2-4-5-3-Zündfolge und dem daraus resultierenden, unnachahmlich kernigen Klang leistet weiterhin 400 PS (294 kW) und damit nominell deutlich weniger als die beiden Hauptkonkurrenten Mercedes-AMG A 45 (Vierzylinder/421 PS) und BMW M2 (Sechszylinder/460 PS). Dennoch bleibt der RS 3 mit einer Sprintzeit von 3,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und einer optionalen Spitze von 290 km/h der schnellste Kompaktsportler auf der Geraden.

Ein echter Kurvenräuber

Doch die Basis für die neue Bestzeit in der Eifel fusst auf dem verbesserten Zusammenspiel des Torque Splitters, der elektronischen Stabilitätskontrolle, der selektiven Momentensteuerung namens Brake Torque Vectoring und den Adaptiv-Dämpfern des RS-Sportfahrwerks. Der Torque Splitter an der Hinterachse, der erstmals bei der Neuauflage des RS 3 2021 zum Einsatz kam, ermöglicht dank je einer Lamellenkupplung links und rechts eine vollvariable Kraftverteilung zwischen den Hinterrädern. Gleichzeitig lässt das Brake-Torque-Vectoring-System mit feindosierten Bremseingriffen an den kurveninneren Rädern den Kompaktsportler noch präziser und schneller einlenken.

Dank eines weiterentwickelten Algorithmus reagieren all diese für die Querdynamik entscheidenden Komponenten noch feinfühliger auf die jeweiligen Fahrsituationen. Das Resultat: höhere Kurvengeschwindigkeiten und eine frühere Gasannahme nach der Kurve. Der für die Rundstrecke abgestimmte «RS Performance»-Modus kann weiterhin direkt per Taste links am abgeflachten Sportlenkrad aktiviert werden. Neu ermöglicht die rechte RS-Taste zudem den Schnellzugriff auf den «RS Individual»-Mode. Last but not least soll auch kontrolliertes Driften im «RS Torque Rear»-Modus jetzt noch einfacher möglich sein. Dank Torque Splitter lassen sich die hinteren Antriebskräfte auf nur eines der beiden Hinterräder leiten. Sprich: Mit einem beherzten Tritt aufs Gas und gefühlvollem Gegenlenken folgt sogleich der Drift.

Der Preis bleibt heiss

Auch innen bietet der RS 3 grosses Autokino: Für besten Seitenhalt sorgen die RS-Sportsitze, die neu optional durch Schalensitze ersetzt werden können. Wertige Leder- und Mikrofaseroberflächen wechseln sich mit Karbonelementen ab. Nur der mittige 10,1-Zoll-Touchscreen neben den 12,3 Zoll grossen Digitalinstrumenten wirkt mittlerweile etwas gar klein geraten. Das wird die meisten potenziellen Käufer des aufgefrischten RS 3, der im Konfigurator auch mit neuen Felgen, Aussenfarben und sonstigen Trims ausgestattet werden kann, aber kaum stören. Genauso wenig wie der Preis, der beim Sportback (optional ist der RS 3 auch als Limousine erhältlich) wohl weiterhin bei knapp 80'000 Franken starten dürfte. Dafür bekommen sie immerhin den frisch gekürten König der Kompaktklasse, dessen deutsche Konkurrenten auch alles andere als Schnäppchen sind.


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