Neuer Winzling Aygo X enthüllt
Toyota bringt Würze in die Stadt

Elektroautos für die Stadt? Nicht bei Toyota. Im nächsten Jahr kommt der dritte Aygo und bleibt ein reiner Benziner. Dafür springt er, neu Aygo X genannt, auf den Crossover-Trend auf.
Publiziert: 05.11.2021 um 18:58 Uhr
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Toyota hält an seinem Kleinstwagen Aygo fest.
Foto: TOYOTA
Wolfgang Gomoll

Wieder einmal fährt Toyota gegen den Trend. Die Japaner bleiben den kleinen Cityflitzern treu und schicken den Aygo in die dritte Runde. Dieses Mal ganz ohne die bisherigen Kleinstwagen-Kooperationspartner Peugeot und Citroën.

Denn die Franzosen haben die Aygo-Brüder 108 und C1 eingestellt, ebenso Opel den Adam. Auch Seat und Skoda bieten Mii und Citigo in der Schweiz nicht mehr an. Nur deren Trilling VW Up kann noch bestellt werden. Der Grund: Kleinstwagen haben es schwer am Markt. Sie müssen extrem preisgünstig sein, die Renditen sind tief, und deshalb ist es noch schwierig, dem Trend gemäss zu elektrifizieren.

Antrieb ganz ohne Strom

Toyota will das Feld der «normalen» Kleinstwagen aber nicht aufgeben und mit dem neuen Aygo X vom Rückzug der anderen profitieren. Entgegen dem Trend verzichtet Toyota wohl aus erwähnten Kostengründen auf Elektrifizierung: Der Aygo X kommt weder als Stromer noch Hybrid. Es gibt ihn nur mit Einliter-Benziner. Der Dreizylinder ist mit 72 PS (53 kW) und 93 Nm so stark wie zuvor.

Das passt für die Stadt wie die auf Wunsch erhältliche stufenlose CVT-Automatik. Je nach Getriebe beschleunigt der Kleine so in 15,5 bis 15,6 Sekunden auf Tempo 100. Spitze: 151/158 km/h. Für einen Stadtfloh nebensächlich. Eine Sportversion ist ebenfalls nicht angedacht, obwohl der Aygo X auf derselben Plattform aufbaut wie der Yaris und dessen Sportbruder GR. Von deren Technik erhofft sich Toyota im Aygo X aber besseren Komfort und Handling als sonst in Cityflitzern üblich.

Crossover mit Stylefaktor

Das X im Namen der dritte Auflage steht für den Crossover-Look – denn diesen Trend wiederum macht Toyota hier mit. Der neue Aygo ist 55 Millimeter höher und hat elf Millimeter mehr Bodenfreiheit als der Vorgänger. Plastikplanken an den Radhäusern unterstreichen den robusten Auftritt des 3,90 Meter langen Aygo X.

Toyotas Winzling soll vor allem mit Style punkten und im übertragenen Sinne Würze in die Stadt bringen. Denn die vier exklusiv für den Aygo X erhältlichen Farben sind nach Gewürzen benannt: Chilli-Rot, Kardamom-Grün, Ginger-Beige (Ingwer) und Juniper-Blau (Wacholder). Alle Aygo sind serienmässig (!) in einer Zweifarb-Lackierung mit Schwarz ausgeführt. Um den Stylefaktor weiter zu steigern, ist er auf Wunsch als Halbcabrio mit grossem Faltdach erhältlich.

Hilfsbereit und geräumig

Im Innenraum legt Toyota den Fokus hier auf mehr Raum vorne und auf mehr Laderaum. So wächst das Ladevolumen im Vergleich zum Vorgänger um 60 auf 269 Liter. Bei umgeklappten Rücksitzen sind es 829 Liter. Im Cockpit gibts einen Touchscreen mit sieben oder neun Zoll. Assistenzsysteme wie Notbremssystem oder Radartempomat sind ebenfalls drin und je nach Ausstattung sogar LED-Licht.

Der neue Toyota Aygo X soll im Frühsommer 2022 in die Schweiz rollen. Die Preise sind noch unbekannt. Er soll trotz mehr Ausstattung, SUV-Look und exklusiver Farben erschwinglich bleiben, denn der noch aktuelle bisherige Aygo kostet ab 14'900 Franken.

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