Dank neuer Regelung
Italien baut Blitzer ab und entschärft Bussen-Abzocke

Alle Autofahrenden in Italien können aufatmen: Neue Vorschriften begrenzen den Einsatz von Blitzern. Abstandsregeln und Mindestgeschwindigkeiten für Radarmessungen sollen für weniger Bussgelder sorgen.
Publiziert: 31.05.2024 um 06:53 Uhr
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Aktualisiert: 31.05.2024 um 10:29 Uhr
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In Italien wird mit neuen Vorschriften gegen den übermässigen Einsatz von Blitzern vorgegangen.
Foto: IMAGO/Bihlmayerfotografie
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Denis FriedRedaktor Auto & Mobilität

Dank neuer Vorschriften wird es bei unseren südlichen Nachbarn in Zukunft wohl um einiges weniger blitzen. Im Amtsblatt «Gazzetta Ufficiale» wurden am Dienstag die neuen Regelungen veröffentlicht, die in Zukunft die Radar-Flut Italiens eindämmen dürften.

Blitzerhölle Europas

Italien hat mit über 11'000 Kästen mit Abstand die meisten Blitzer Europas. Für viele von ihnen wird die neue Regelung jedoch das Ende bedeuten – und sie müssen abgebaut werden. Zur Freude vieler Autofahrenden. Neu gilt beispielsweise ein konkreter Mindestabstand zwischen den einzelnen Radarmessgeräten. Auf der Autobahn beträgt dieser vier Kilometer, auf Hauptstrassen ausserorts drei Kilometer und auf den restlichen Strassen grösstenteils einen Kilometer – in städtischen Gebieten kann dieser Abstand aber nochmals auf 500 Meter schrumpfen.

Auch dürfen die Messgeräte erst ab bestimmten Geschwindigkeiten eingesetzt werden. So ist innerorts die Messung erst bei Höchstgeschwindigkeiten von 50 km/h erlaubt. Radarfallen ab 30 km/h dürfen lediglich auf städtischen Strassen mit Radverkehr und Rad- bzw. Fussgängerwegen verwendet werden. Auf ausserstädtischen Strassen wird derweil nur geblitzt, wenn das vorgeschriebene Tempo nicht mehr als 20 km/h unter der zulässigen Geschwindigkeit des Strassentyps liegt. Ist auf einer Autobahn also das Tempo von 120 auf 80 km/h reduziert, darf kein Blitzer aufgestellt werden. Ebenfalls von Vorteil: Alle Anlagen müssen künftig gekennzeichnet werden, ausserhalb von Wohngebieten bereits einen Kilometer davor.

Populäre Entscheidung

Für Geräte, die diesen neuen Vorschriften nicht entsprechen, bleiben zwölf Monate Zeit für Anpassungen, bevor sie endgültig abgebaut werden. Das dürfte viele Italiener freuen. Und auch ein grosser Frustfaktor von Schweizer Touristen entfällt künftig so. Denn Bussen aus dem Ausland können schnell zum teuren Ferienandenken werden.

Von offizieller Seite wird die Abschwächung der Geschwindigkeitsmessungen ebenfalls begrüsst. Das Verkehrsministerium, allen voran der Lega-Vositzende Matteo Salvini (51) unterstützt die neuen Regelungen. Nun würde «dem Missbrauch ein Ende gesetzt», da die Blitzer nicht für die Sicherheit auf Strassen, sondern «allzu oft nur dazu benutzt wurden, Geld zu verdienen und die Bürger zu besteuern».

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