Der Verkaufsstart des VW-Elektromodells ID.3 ist auf Anfang September verschoben worden. Bestellungen des ersten Modells aus VWs Elektro-Offensive sind ab dem 17. Juni möglich. Der ID.3 soll eine Serie vollelektrischer Fahrzeuge begründen, in die Volkswagen in den kommenden Jahren Milliarden steckt. Er gilt 2020 als das zentrale Projekt des weltgrössten Autokonzerns. Ab Herbst dürfte der Wagen auch in der Schweiz erhältlich sein. VW-Vertriebschef Jürgen Stackmann hatte die ersten Auslieferungen ursprünglich «im Sommer» in Aussicht gestellt. Konkret war Juli geplant. Allerdings hakte es in der Software-Ausstattung.
ID.3 wird später mit Updates bespielt
Die allermeisten Funktionen, 254 von insgesamt 256, sollen aber von Beginn an verfügbar sein. Später können die Kunden dann auch App-Connect – eine Spiegelung der Smartphone-Benutzeroberfläche im Softwaresystem des Autos – sowie eine Erweiterung der Anzeigen im Head-up-Display verwenden. Ziel des Autobauers ist es, bis Ende des ersten Quartals 2021 alle Ausstattungen voll anbieten zu können. Auch andere Anwendungen sollen in regelmässigen Abständen aktualisiert werden.
Der ID.3 ist erst als höher ausgestattete First Edition bestellbar für ab etwa 54'000 Franken; die Stückzahl ist hier auf weltweit 30'000 Fahrzeuge begrenzt. Ab Mitte Juli lässt sich auch die Basisversion für ab etwa 32'000 Franken ordern.
33 Milliarden Euro für Elektromobilität
Volkswagen steckt bis 2024 konzernweit 33 Milliarden Euro in die E-Mobilität - davon entfällt ein Drittel auf die Hauptmarke, die für 2025 mit 1,5 Millionen produzierten Elektrofahrzeugen rechnet. Der ID.3 ist für den Autohersteller ausserdem wichtig, um in diesem Jahr verschärften CO2-Vorschriften in der EU zu schaffen. Zuletzt musste Konzernchef Herbert Diess (61) die von im im Doppelmandat geleitete Kernmarke VW an Ralf Brandstätter (51) abgeben. Diess soll so künftig mehr Zeit für strategische Fragen haben. Intern war aber Kritik laut geworden an den Verzögerungen bei der Lancierung der beiden wichtigen Modelle Golf und ID.3.
Während der Corona-Krise hatten die Bänder im Werk Zwickau einige Wochen stillgestanden. Auf dem Parkplatz des sächsischen Standorts reihten sich wegen der Software-Verzögerungen zuletzt viele Wagen, die zwischengelagert und erst später mit dem kompletten Programmumfang bespielt werden. (SDA)