Mit der Final Edition auf der Rennstrecke
Letzte Runde für den Subaru BRZ

Mit der auf 234 PS erstarkten Final Edition kommen die letzten 100 Subaru BRZ auf den Schweizer Markt. Wir geniessen den letzten Tanz mit dem Fahrspass-Coupé auf der elsässischen Rennstrecke Anneau du Rhin.
Publiziert: 28.03.2023 um 03:51 Uhr
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Aktualisiert: 28.03.2023 um 13:21 Uhr
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Der Subaru BRZ wurde zum Ende seines Lebenszyklus nochmals grundlegend überarbeitet.
Foto: ZVG.
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Anbremsen und Runterschalten. Einlenken, Kurven-Scheitelpunkt anvisieren. Dann wieder aufs Gas. Hochdrehen bis über 4000 Touren, nächster Gang. Bam, bam, bam. Wir sind am Steuer der Final Edition des Subaru BRZ auf der Rennstrecke Anneau du Rhin und versuchen, am Heck des vorausfahrenden Renn-Instruktors dranzubleiben.

Die Idee für das Sportcoupé entstand 2006 bei Subaru. Man spannte mit Minderheitsaktionär Toyota zusammen, doch der Lead für die Entwicklung des Fahrzeugs blieb bei Subaru. 2011 wurden die Zwillinge Subaru BRZ und Toyota GT86 an der Tokio Motorshow erstmals präsentiert und von 2012 bis 2020 im Subaru-Werk in Ota (Japan) gemeinsam gebaut. Beide mit 200 PS vielleicht etwas knapp motorisiert, aber Spassmobile allerersten Ranges.

Bald mehr Reichweite für den Subaru Solterra

Subarus erstes Elektroauto Solterra ist wie der BRZ ein Gemeinschaftswerk mit Toyota. Im Gegensatz zum Elektro-Zwilling Toyota bZ4X bietet Subaru seinen Stromer aber serienmässig mit 4x4 an (ab 55’900 Fr.). Dank Allradantrieb und des Assistenzsystems X-Mode sowie 21 Zentimeter Bodenfreiheit bietet er trotz langen Radstands erstaunliche Offroad-Qualitäten und stösst auch im Winter nicht an seine Grenzen.

Aktuell aber noch bei der Reichweitenanzeige und den Ladezeiten: Weil viel Batteriekapazität als Sicherheitsreserve aufgespart wird, sinkt die Restreichweitenanzeige bei aktivierter Klimaanlage und/oder Heizung bei vollem Akku auf einen Schlag auf nur noch rund 260 Kilometer. Ein Software-Update im Herbst soll nun aber Abhilfe schaffen und die Reichweitenanzeige sowie die Ladezeiten optimieren. Zudem soll dann auch endlich dreiphasiges Laden möglich sein.

Im Herbst gibts ein Software-Update für den Subaru Solterra.
zvg.

Subarus erstes Elektroauto Solterra ist wie der BRZ ein Gemeinschaftswerk mit Toyota. Im Gegensatz zum Elektro-Zwilling Toyota bZ4X bietet Subaru seinen Stromer aber serienmässig mit 4x4 an (ab 55’900 Fr.). Dank Allradantrieb und des Assistenzsystems X-Mode sowie 21 Zentimeter Bodenfreiheit bietet er trotz langen Radstands erstaunliche Offroad-Qualitäten und stösst auch im Winter nicht an seine Grenzen.

Aktuell aber noch bei der Reichweitenanzeige und den Ladezeiten: Weil viel Batteriekapazität als Sicherheitsreserve aufgespart wird, sinkt die Restreichweitenanzeige bei aktivierter Klimaanlage und/oder Heizung bei vollem Akku auf einen Schlag auf nur noch rund 260 Kilometer. Ein Software-Update im Herbst soll nun aber Abhilfe schaffen und die Reichweitenanzeige sowie die Ladezeiten optimieren. Zudem soll dann auch endlich dreiphasiges Laden möglich sein.

Weil der Trend zur Elektromobilität und die laufend strengeren CO₂-Vorschriften solchen Autos jedoch die Daseinsberechtigung zusehends erschweren, räumt Subaru seinem Strassensportler noch eine letzte Gnadenfrist ein und lanciert europaweit eine Final Edition. Dazu gönnen die Japaner dem 2+2-Sitzer nicht nur etwas neues Spoilerwerk, sondern legen auch bei der Technik spürbar nach.

Technisch deutlich aufgerüstet

Diesen finalen Entwicklungsschritt des BRZ erleben wir jetzt auf der Rennstrecke, nachdem wir gleiches vor neun Monaten schon mit dem Zwilling Toyota GR86 durften. Waren wir damals schon begeistert, sind wir es jetzt wieder. Für seine letzte Runde erhält der BRZ-Boxermotor mehr Hubraum (2,4 statt 2,0 Liter), mehr Leistung (234 statt 200 PS) und vor allem aber auch mehr Drehmoment, das früher einsetzt.

Vor allem Letzteres ist auf unseren flotten Runden auf der Strecke von Anneau du Rhin (F) besonders gut zu spüren. Mussten wir den BRZ bislang für sein maximales Drehmoment lange ausdrehen (205 Nm bei 6400 bis 6600/min), stehen jetzt die maximalen 250 Newtonmeter schon ab 3700 Umdrehungen zur Verfügung. Was sich nicht nur auf dem Papier in einem deutlich besseren Spurtvermögen ausdrückt (0–100 km/h in 6,3 s statt 7,6 s), sondern sich auch auf der Rennpiste klar manifestiert. Der bei Subaru traditionelle und für die Final Edition aufgebohrte Boxermotor läuft übers ganze Drehzahlband geschmeidig, packt früh vehement zu, lässt sich aber weiterhin auch auf bis über 7000 Touren hochdrehen. Was will man mehr?

Der letzte BRZ ist der beste BRZ

Blick-Fazit nach dem Tag auf der Piste: Der letzte BRZ ist der beste BRZ. Es gibt beim schnellen Fahren kein Eintauchen, Wanken oder Rollen, sondern nur ein grundsätzlich neutrales, ehrliches Verhalten. Der leer 1280 Kilogramm schwere Hecktriebler mit seiner manuellen 6-Gang-Schaltung (optional gibts auch 6-Gang-Automatik), etwas tieferem Schwerpunkt und präziserer Lenkung warnt früh, wenn er an die Grenzen herangeführt wird.

Erfreulich bei der ganzen Geschichte: Subarus Fahrspass-Maschine bleibt weiterhin bezahlbar. Während andere Hersteller wie etwa Alpine mit ihren geschärften Sportgeräten preislich in Überflieger-Dimensionen abheben, bleibt Subaru weiterhin bodenständig. So gibts den BRZ Final Edition mit manuellem 6-Gang-Getriebe ab sofort schon ab 40’500 Franken, mit 6-Gang-Automatik ab 43’500 Franken. Genau 100 Exemplare werden davon in unser Land importiert, danach fällt der Vorhang für den BRZ in der Schweiz.

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