Mate Rimac (33) wurde als Sohn eines kroatischen Bauarbeiters in bescheidenen Verhältnissen in Bosnien geboren. Obwohl es dort keine Strassen und kaum Autos gibt, ist er schon als kleiner Junge stets vom Auto und seiner Technik fasziniert. Während des Balkankriegs flüchtet Rimac nach Frankfurt (D), wächst dort auf – und ist überwältigt von all den BMW, Mercedes und Porsche. Nach dem Krieg zurück in Kroatien, bastelt der technikbesessene Junge oft im Keller an Elektronikkomponenten für Autos herum – gewinnt internationale Schulwettbewerbe und hat als 17-Jähriger bereits zwei Patente angemeldet.
Vier Jahre später, noch während seiner Uni-Zeit, gründet Mate Rimac 2009 in Sveta Nedelja bei Zagreb (Kroatien) seine Firma Rimac Automobili. Und präsentiert 2011 am Frankfurter Autosalon seinen ersten elektrischen Supersportwagen Concept One – mit atemberaubender Technik: Vier E-Motoren leisten zusammen 1088 PS und 1600 Nm Drehmoment. In der Schweiz sorgt dieser für Aufsehen, weil Richard Hammond (51), Moderator der britischen Kultserie «The Grand Tour», beim Bergrennen in Hemberg SG 2017 spektakulär von der Strasse fliegt, sich ein Bein bricht und der Rimac Concept One völlig ausbrennt. Kurz darauf präsentiert Rimac am Genfer Autosalon den nächsten, mit 412 km/h und 1900 PS noch schnelleren E-Hypercar Concept Two (siehe Box), dessen Verkauf dieses Jahr nach einigen Verzögerungen nun endlich startet.
Endlich werden dieses Jahr erste Exemplare des Rimac Concept Two an die Kunden ausgeliefert – unter anderem auch an den früheren Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg (35). Und das Warten dürfte sich für die potente Käuferschaft gelohnt haben; die Leistungsdaten des Concept Two sind spektakulär. Der von nicht weniger als vier Motoren rein elektrisch angetriebene Zweisitzer leistet 1408 kW (1914 PS) sowie 2300 Nm und wird bis 412 km/h schnell! Aus dem Stand gehts in 1,7 Sekunden auf Tempo 100 und noch unter zwölf Sekunden soll die 300er-Marke vorbeifliegen. Dank des 120-kWh-Akkupakets liegt eine Reichweite von 550 Kilometern drin.
«Mit dem Concept Two schaffen wir eine völlig neue Art von Performance-Fahrzeug. Nach Tausenden von virtuellen Simulationsstunden, jahrelangem Design und Engineering und vielen Prototypen ist es ein ganz besonderes Gefühl zu sehen, wie die Vorserienfahrzeuge jetzt ihre Reise durch unsere Produktionslinie antreten», erklärt Mate Rimac. «Dies ist das bisher deutlichste Zeichen, dass wir unser Ziel fast erreicht haben. Und wir können es kaum erwarten, die Autos noch dieses Jahr an unsere Kunden auszuliefern und sie auf der ganzen Welt zu präsentieren.»
Nicht mehr als 150 Exemplare
Im ersten Produktionsjahr dürften – natürlich abhängig von der weiteren Corona-Entwicklung – rund 15 bis 20 Autos entstehen. Läuft die Manufaktur in Veliko Trgovisce mal auf vollen Touren, sind jährlich rund 100 bis 150 Fahrzeuge möglich – vom Concept Two sollen allerdings nicht mehr als 150 Exemplare gebaut werden.
Vor den ersten Auslieferungen gehts jetzt aber noch zur letzten Fahrwerksabstimmung auf die Nürburgring-Nordschleife. Danach soll nicht nur das Feintuning stimmen, sondern auch eine neue Rekordrunde zu Buche stehen. Auch wenn die Bestzeiten der Rivalen VW ID.R, Porsche 919 Hybrid oder Nio EP9 es mit deutlich unter sieben Minuten in sich haben, ist Mate Rimac zuversichtlich.
Nun fehlen einzig noch der finale Name des allradgetriebenen Rimac Concept Two und sein Preis. Aber umgerechnet knapp zwei Millionen Franken müssen Rosberg und Co. für den exklusiven Elektro-Superboliden aus Kroatien wohl schon lockermachen.
Endlich werden dieses Jahr erste Exemplare des Rimac Concept Two an die Kunden ausgeliefert – unter anderem auch an den früheren Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg (35). Und das Warten dürfte sich für die potente Käuferschaft gelohnt haben; die Leistungsdaten des Concept Two sind spektakulär. Der von nicht weniger als vier Motoren rein elektrisch angetriebene Zweisitzer leistet 1408 kW (1914 PS) sowie 2300 Nm und wird bis 412 km/h schnell! Aus dem Stand gehts in 1,7 Sekunden auf Tempo 100 und noch unter zwölf Sekunden soll die 300er-Marke vorbeifliegen. Dank des 120-kWh-Akkupakets liegt eine Reichweite von 550 Kilometern drin.
«Mit dem Concept Two schaffen wir eine völlig neue Art von Performance-Fahrzeug. Nach Tausenden von virtuellen Simulationsstunden, jahrelangem Design und Engineering und vielen Prototypen ist es ein ganz besonderes Gefühl zu sehen, wie die Vorserienfahrzeuge jetzt ihre Reise durch unsere Produktionslinie antreten», erklärt Mate Rimac. «Dies ist das bisher deutlichste Zeichen, dass wir unser Ziel fast erreicht haben. Und wir können es kaum erwarten, die Autos noch dieses Jahr an unsere Kunden auszuliefern und sie auf der ganzen Welt zu präsentieren.»
Nicht mehr als 150 Exemplare
Im ersten Produktionsjahr dürften – natürlich abhängig von der weiteren Corona-Entwicklung – rund 15 bis 20 Autos entstehen. Läuft die Manufaktur in Veliko Trgovisce mal auf vollen Touren, sind jährlich rund 100 bis 150 Fahrzeuge möglich – vom Concept Two sollen allerdings nicht mehr als 150 Exemplare gebaut werden.
Vor den ersten Auslieferungen gehts jetzt aber noch zur letzten Fahrwerksabstimmung auf die Nürburgring-Nordschleife. Danach soll nicht nur das Feintuning stimmen, sondern auch eine neue Rekordrunde zu Buche stehen. Auch wenn die Bestzeiten der Rivalen VW ID.R, Porsche 919 Hybrid oder Nio EP9 es mit deutlich unter sieben Minuten in sich haben, ist Mate Rimac zuversichtlich.
Nun fehlen einzig noch der finale Name des allradgetriebenen Rimac Concept Two und sein Preis. Aber umgerechnet knapp zwei Millionen Franken müssen Rosberg und Co. für den exklusiven Elektro-Superboliden aus Kroatien wohl schon lockermachen.
Ein fantastischer Spinner?
Dass Mate Rimac nicht bloss ein fantastischer Spinner ist, der superschnelle Elektroboliden bastelt, sondern ein visionärer und durchaus seriöser Unternehmer, beweist die Entwicklung seiner Firma – und das Interesse des Volkswagen-Konzerns daran. «Zwei Jahre nach unserer Firmengründung kämpfte Tesla ums Überleben, Fisker und andere gingen in die Insolvenz. Keiner wollte investieren», erinnert sich Rimac an die Anfänge zurück. Also entschied er, für andere Hersteller Entwicklungsdienstleistungen und Komponenten anzubieten. Rimac: «Das hat uns am Leben erhalten.»
Und diese Strategie soll Rimac weiterhin am Leben halten. Auf der einen Seite will er mit seinen in Kleinserie gebauten Hypercars demonstrieren, was technisch mit Elektropower alles möglich ist. Obwohl diese Autos in erster Linie als Referenz für seinen zweiten Bereich dienen, das Geschäft mit Komponenten für grosse Hersteller, spricht Rimac von über 200 Millionen Euro Umsatz pro Jahr und einer guten Rendite.
Porsche erhöht Beteiligung
Doch als Zulieferer von Komponenten lässt sich noch viel mehr Geld verdienen. Zu Rimacs Kunden zählen neben Hyundai und Kia (Antriebe für E- und Brennstoffzellen-Hybrid), Aston Martin (Batterie und Infotainment), Koenigsegg (Batterie) und Pininfarina Battista (kompletter Antriebsstrang) auch Porsche. Der Sportwagenhersteller aus dem VW-Konzern stieg vor drei Jahren mit einer ersten Beteiligung bei Rimac ein und erhöhte den Anteil letzte Woche auf 24 Prozent. Zudem munkelt man, dass die für ihre sündhaft teuren Supersportwagen bekannte VW-Tochter Bugatti für einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag an Rimac übergehen könnte.
Kein Wunder, wurde Mate Rimac schon verschiedene Male als Elon Musk des Balkans bezeichnet. Diesen Vergleich mag der kroatische Unternehmer allerdings weniger. Musk habe deutlich mehr Erfahrung und viel mehr erreicht, zollt Rimac dem Tesla-Boss grossen Respekt. Persönlich haben sich die beiden noch nicht kennengelernt. Mit weiteren Erfolgen Rimacs könnte sich dies bald ändern.