Darum gehts
- Librec eröffnet erste industrielle Recyclingfabrik für E-Auto-Batterien in der Schweiz
- Nachhaltigkeit zentral: Holzbau, Solarenergie und Nutzung von Batterie-Restenergie
- Kapazität von 12'000 Tonnen pro Jahr, über 97 % Rückgewinnung der Ausgangsmaterialien
Der Küchentisch der Familie Reinhardt spielt in der Geschichte der Firma Librec eine zentrale Rolle. Dort diskutiert der heutige CEO Jodok Reinhardt im Jahr 2019 mit seiner Ehefrau, wie die Lithium-Ionen-Batterien der damals noch kaum verbreiteten Elektroautos dereinst recycelt werden könnten. «In einer Batterie stecken Unmengen von kritischen und wertvollen Rohstoffen. Diese immer neu aus der Erde zu holen, macht nicht nur aus ökologischer Sicht keinen Sinn. Mir wurde schnell klar, dass wir etwas machen müssen», erklärt der energiegeladene Umweltwissenschaftler.
Sechs Jahre später ist aus der Vision Wirklichkeit geworden: Soeben hat die Librec AG auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik in Biberist SO die erste industrielle Recyclingfabrik für E-Auto-Batterien der Schweiz offiziell eröffnet. Mit einer Kapazität von bis zu 12'000 Tonnen pro Jahr gehört die Anlage zu den grössten Europas. Dass es sich bei der Eröffnung um «ein Ereignis nationaler Bedeutung und internationaler Ausstrahlung» handelt, zeigt auch der Aufmarsch von zahlreichen hochrangigen Branchenvertretern aus Autoindustrie, Wissenschaft und Politik.
Beste Qualität Europas
Aus den Zellen der Altbatterien, die aus dem In- und Ausland in Biberist eintreffen, werden über 97 Prozent der Ausgangsmaterialien wie Kobalt, Lithium, Mangan, Nickel, Kupfer und Aluminium zurückgewonnen – eine weltweit einzigartig hohe Rate. Am Ende des Recyclingprozesses kommen bei Librec aber keine neuen E-Auto-Akkus raus: «Wir führen lediglich den ersten Schritt zur Rückgewinnung der Wertstoffe aus. Unser Produkt, das wir an unsere europäischen und asiatischen Kunden verkaufen, ist die sogenannte Schwarzmasse.» Die Qualität des körnerförmigen Rezyklats kann sich sehen lassen, wie Jodok Reinhardt stolz ausführt: «Aufgrund des sehr guten Feedbacks, das wir von unseren ausländischen Partnern erhalten, dürfen wir davon ausgehen, aktuell die beste Schwarzmasse in Europa zu attraktivsten Bedingungen und mit maximaler Nachhaltigkeit zu produzieren.»
Nachhaltigkeit spielt bei der Librec AG eine zentrale Rolle: So ist der Industriehallenbau grösstenteils aus Holz gefertigt, das Dach der Fabrik mit Solarzellen bedeckt, womit der Grossteil der benötigten Energie gedeckt werden kann. Selbst die in den Altbatterien gespeicherte Restenergie, die vor der Weiterverarbeitung in der Anlage entladen werden muss, wird für Heizung und Betrieb verwendet. Die Empa bescheinigt der Recyclingfabrik einen von anderen Firmen bisher unerreicht tiefen CO₂-Fussabdruck pro Tonne verarbeitetes Batteriematerial. Reinhardts übergeordnetes Ziel: «Die E-Mobilität zu 100 Prozent nachhaltig machen.»
Projekte im Ausland geplant
Zu Beginn arbeitet Librec im Einschichtbetrieb mit rund 15 Mitarbeitenden. Doch schon bald wird die Anzahl an Batterien, die weder für den Einsatz im E-Auto noch als Zwischennutzung als Energiespeicher etwa bei Photovoltaikanlagen – dem sogenannten Second Life – infrage kommen, zunehmen. Das Unternehmen wird dann die Maschinenkapazität und das Personal zügig aufstocken können und im Dreischichtbetrieb die maximalen 12'000 Tonnen pro Jahr erreichen. Doch Jodok Reinhardt denkt bereits einen Schritt weiter: «Wir möchten längerfristig zu einem attraktiven Partner für Kooperationen im Ausland werden und, wenn alles nach Plan läuft, auch eigene Projekte im Ausland prüfen.» Die Ideen gehen dem umtriebigen Solothurner also vorerst nicht aus – und wenn doch, wartet zu Hause der Küchentisch.
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