Generali-Umfrage in der Schweiz zeigt
So unterschiedlich ticken Autofahrerinnen und Autofahrer

Der Schweizer Versicherer Generali befragte kürzlich 200 Autofahrerinnen und 200 Autofahrer zum Thema Autokauf – mit teils überraschenden Antworten.
Publiziert: 11.03.2022 um 05:13 Uhr
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Der Schweizer Versicherer Generali befragte kürzlich 200 Autofahrerinnen und 200 Autofahrer zum Thema Autokauf.
Foto: Lamborghini
Raoul Schwinnen

Erfreulich: die Corona-Pandemie hielt Frau und Herr Schweizer offenbar nicht davon ab, ein neues Auto zu kaufen. So hat sich doch knapp ein Viertel (23 Prozent) aller Befragten in den letzten zwölf Monaten ein neues Auto angeschafft. Aber: Deutlich weniger (nur 18 Prozent) planen dies fürs nächste Jahr. Obwohl zum Zeitpunkt der Umfrage Wladimir Putin mit seiner Armee noch nicht in die Ukraine eingefallen war.

Was nach den jüngsten Berichten zur Chip-Versorgungskrise kaum mehr erstaunen kann: Nur zehn Prozent der von Generali befragten Autokäuferinnen und Autokäufer mussten nach Abschluss ihres Kaufvertrags nicht auf die Auslieferung ihres frisch erworbenen Autos warten. Immerhin nur rund ein Viertel aller Befragten erlebte einen Lieferverzug des Herstellers. Das erstaunt: Aufgrund der aktuellen Versorgungskrise für Neuwagen hätten wir einen höheren Anteil erwartet. Der Grund dürfte darin liegen, dass 53 Prozent aller Befragten keinen Neuwagen, sondern einen Gebrauchten kauften.

20’000 bis 50’000 Franken Budget

Das Budget der 400 befragten 18- bis 65-Jährigen für ihren neuen Wagen lag zwischen 20’000 und 50’000 Franken. Die meisten entschieden sich für einen gebrauchten Benziner und finanzierten ihn – für uns überraschend – mit Einmalzahlung. Es scheint also bei weitem nicht so – wie oft behauptet– dass alle auf unseren Strassen verkehrenden Autos geleast sind.

Kaum überraschen kann dagegen der Antriebs-Mix der gewählten neuen Autos. 46 Prozent der Befragten entschieden sich für einen Benziner, 24 Prozent für einen Hybriden und 17 Prozent für ein rein elektrisches Auto. Einen Diesel wählten nur noch 13 Prozent aller von Generali befragten Autokäuferinnen und Autokäufer. Bemerkenswertes Detail: Während der Evaluierungsphase für ein neues Auto, wird zwar häufig mit dem Gedanken gespielt, ein Elektroauto zu kaufen – effektiv gekauft wurde dann aber doch ein Verbrenner.

Interessant ist das unterschiedliche Verhalten der Geschlechter: Während Frauen häufiger einen Benziner bevorzugten (55 zu 41 Prozent), sind Männer offener gegenüber moderner Elektrotechnik und wählen viel häufiger ein rein elektrisches Auto (24 zu 11 Prozent). Ähnlich unterschiedlich ist auch das Verhalten bei den wichtigsten Kaufkriterien. Während für Frauen die Sicherheit (26 Prozent) das Topkriterium ist, ist es bei den Männern das Preis-Leistungs-Verhältnis (35 Prozent).

Umweltaspekt zählt bei den Jungen

Die Umfrage zeigt zudem, dass der Umweltaspekt eines Autos bei den Jungen (18- bis 29-jährig) deutlich wichtiger ist, als bei den Älteren. Aber 85 Prozent aller Befragten ziehen die Energieetikette eines Fahrzeugs zur Kaufentscheidung bei. Bei fast der Hälfte aller Befragten wäre die Umweltfreundlichkeit das Hauptargument für den Kauf eines Elektroautos.

Und was die Hauptgründe gegen den Kauf eines Elektrofahrzeugs? Wenig überraschend: Die weiterhin begrenzte Reichweite, gefolgt von den höheren Anschaffungskosten und zu wenig Ladesäulen. Da liegt es offenbar an der Autobranche, verstärkt Aufklärungsarbeit zu betreiben. Denn wenigstens die ersten zwei Punkte sind heute kein Killerargument mehr gegen die Elektromobilität.

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