Renault drückt aufs Gas. Offenbar könnte der französische Autobauer dem Fusionsangebot von Fiat Chrysler (FCA) schon kommende Woche zustimmen. Dies berichtet jedenfalls die Nachrichtenagentur Bloomberg – und beruft sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Bereits nächste Woche soll der Verwaltungsrat von Renault zusammenkommen, um die Fusion, die auf einem Vorschlag von FCA vor sechs Tagen beruht, schon abschliessend zu beraten. Und wohl auch zuzustimmen. Boss des neuen Mega-Konzerns dürfte der aktuelle Verwaltungsratschef von Renault, Jean-Dominique Senard, werden.
Keine Fusion mit Nissan oder Mitsubishi
Eine Fusion mit Nissan und Mitsubishi haben die Franzosen dagegen nicht geplant, heissts aus Renault-Kreisen. Obwohl Renault aus der bisherigen Allianz mit den Japanern gerne eine Fusion machen würde. Denn zusammen mit Nissan und Mitsubishi käme man so nach der Fusion mit FCA auf mehr als 15 Millionen Fahrzeuge. Und wäre damit vor dem VW-Konzern (10,9 Mio.) und Toyota (10,6 Mio.) der grösste Autobauer der Welt.
Nissan sah Fusion kritisch
Deshalb heissts aus Renault-Kreisen auch, man wolle die Japaner motivieren, die Kräfte zu bündeln. Doch nach der Verhaftung des früheren Renault- und Nissan-CEO Carlos Ghosn hat sich das Verhältnis zwischen den Partnern in der Auto-Allianz merklich abgekühlt. Bei Nissan und Mitsubishi fürchtet man, dass man in einem fusionierten Renault/FCA-Konzern noch weniger Macht als bisher hätte. Und immerhin zeichneten die japanischen Allianzpartner hauptverantwortlich für das gute Absatzergebnis 2018 von 10,8 Millionen Autos. Renault und die Marken Dacia, Samsung und Lada steuerten dazu nur gerade 3,9 Millionen Autos bei.
Vor allem im Nutzfahrzeugbereich könnte mit dem Zusammenschluss ein europäischer Champion entstehen. Gleichzeitig gilt die Integration der verschiedenen Unternehmenskulturen als problematisch – erst recht, wenn Nissan mit dem neuen Konzern weiterhin kooperieren sollte.