Was passiert, wenn man einem Auto Viagra gibt? Laut Fiat wirds zu einem SUV. Die Italiener lancierten die Crossover-Version des 500 mit einem Werbespot, bei welchem eine Viagra-Pille in den Tank des 500 fällt und sich dieser in einen SUV verwandelt. Dieser 500X ist nach der Knutschkugel das wichtigste Modell von Fiat. Zusammen machen 500 und 500X 60 Prozent der diesjährigen Fiat-Verkäufe aus.
Jetzt bekommt der Crossover sozusagen noch Steroide und wird als Sport-Version nachgelegt. Wobei «Sport» sehr relativ ist: Anders als die Abarth-Modelle des 500 ist der 500X Sport nicht für die Rennstrecke gedacht, sondern nur für flotte Fahrten auf der Landstrasse. Neben ein paar kleinen optischen Modifikationen haben sich die Ingenieure vor allem dem Feintuning gewidmet.
So fährt er sich
Die Lenkung ist direkter und präziser, das Fahrwerk um 13 Millimeter tiefer und sportlicher abgestimmt. Beides spüren wir beim Fahren deutlich. Präzis meistert er auch flott gefahrene Kurven sicher wie auf Schienen, die Federung bewegt sich schon hart am Rand zur Ruppigkeit. Dazu passt das seidenweich schaltende Doppelkupplungsgetriebe, das sich auch manuell über zwei Schaltwippen am Lenkrad steuern lässt.
Das ginge besser
Störend ist die kleine Gedenksekunde, die es braucht, bis nach dem Kick aufs Gaspedal die Beschleunigung tatsächlich einsetzt. Auch das Anfahren am Berg ginge besser: Wenn wir die Bremse lösen, vergeht eine gewisse Zeit bis die Stopp-Start-Automatik den Motor wieder anwirft und dabei rollt der Fiat trotz angeblicher Berganfahrhilfe etwas zurück.
Eng aber bequem
Innen macht der Fiat 500X Sport einen positiven Eindruck. Die bequemen Sportsitze bieten guten Seitenhalt. Die Platzverhältnisse sind zumindest in der ersten Reihe ausreichend, die Sitze lassen sich auch für grössere Passagiere weit genug nach hinten verschieben. Nur das Armaturenbrett ist mit diversen Knöpfen vollgestopft und dadurch unübersichtlich.
Das präzise arbeitende Navi hätte mal einen grösseren Bildschirm verdient. Der Laderaum ist mit 245 bis 1000 Litern nicht gerade üppig. Da bieten die meisten Mitbewerber deutlich mehr.
Einer von drei
Bleiben die Motoren, von denen es gleich drei für den 500X Sport gibt. Ein Diesel und ein Benziner leisten je 120 PS (88 kW). Zum Namen Sport besser passt der Turbobenziner mit 150 PS (111 kW) und 270 Nm. Er sorgt für den nötigen Fahrspass im City-SUV.
Der neue Fiat 500X Sport ist ab sofort erhältlich. Die Preise starten bei 29'490 Franken. Für die 150-PS-Version werden mindestens 34'890 Franken fällig.