Fahrbericht Ford Mustang Mach-E
Erster Ritt mit dem E-Mustang

Der grosse Name Mustang verspricht nicht zu viel: Der elektrische neue Mustang Mach-E fährt sich äusserst dynamisch, bietet viel Reichweite – und ein gutes Infotainment.
Publiziert: 28.12.2020 um 07:10 Uhr
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Aktualisiert: 28.12.2020 um 14:47 Uhr
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Die Bezeichnungen Mustang ...
Foto: ZVG.
Wolfgang Gomoll

Der Name Mustang Mach-E weckt Assoziationen zu Überschallgeschwindigkeit und «The Fast and the Furios». Nur: Unser Testauto ist kein hochgezüchteter Sportler mit Lachgas-Einspritzung, sondern ein 2,2 Tonnen schwerer Elektro-SUV mit aber immerhin 346 PS (258 kW) und 580 Nm, mit 4x4 und 540 Kilometer Reichweite.

Nach dem Aufschliessen (dazu reicht das Smartphone, das sich via Bluetooth am Fahrzeug identifiziert) nehmen wir in bequemen Sesseln Platz. Ein riesiges Tablet, das als Kommandozentrale fürs Infotainment dient, dominiert das Cockpit. Tesla lässt grüssen, auch das Bedienkonzept orientiert sich an Elon Musks Produkten und geht gut von der Hand. Für Ford ist das XL-Display ein echter Entwicklungsschritt.

Mit viel Stauraum

Sitzt man vorne im 4,71 Meter langen E-Crossover komfortabel, wird es hinten aufgrund der abfallenden Dachlinie schon enger. Dafür gibts viel Stauraum. Das Kofferraumvolumen reicht von 402 bis 1420 Liter. Unter dem Ladeboden befinden sich zwei Staufächer für die serienmässigen Ladekabel, und unter der Fronthaube gibts ein weiteres Extrafach mit 100 Liter Volumen.

Fahrwerk wird europäisiert

Bei der Entwicklung des Mustang Mach-E war Ford USA federführend. Der E-SUV basiert auf der Elektroplattform E1. Die Europa-Versionen wurden freilich punkto Fahrwerk an unsere Anforderungen adaptiert. So wurden etwa Stossdämpfer, Federn, Lager und ESP nachgeschärft. Zudem sorgen dünnere Stabilisatoren an der Vorderachse für mehr Traktion, um dem Allradler die Untersteuer-Tendenz auszutreiben. Das funktioniert ganz gut. Der Mustang Mach-E verhält sich auch bei höheren Tempi sehr spurstabil. Dabei hilft einerseits Torque Vectoring an der Vorderachse, welches das Einlenken mit gezielten Bremseingriffen erleichtert.

Andererseits aber auch das Zusammenspiel der zwei E-Motoren an Vorder- und Hinterachse. Wie genau sich die Systemleistung von 346 PS zusammensetzt, will uns Ford nicht verraten. Wir vermuten mal: Der vordere Motor leistet rund 60 kW und der hintere etwa 200 kW. Jedenfalls beschleunigen beide den Fünfplätzer in 5,8 Sekunden auf Tempo 100 und bis zur abgeregelten Spitze von 180 km/h.

Je dynamischer, desto hecklastiger

Wenn wir das Gaspedal zusammen mit der direkten Lenkung gefühlvoll einsetzen, carvt der Mach-E sicher entlang der Traktionsgrenze um Ecken. Wird der Fahrer zu übermütig, fängt das fein regelnde ESP das ausbrechende Hinterteil ein. «Je dynamischer der Fahrmodus, umso hecklastiger die Auslegung des Antriebs», erklärt uns Ford-Techniker Geert van Noyen die Philosophie des Mustang Mach-E.

Es gibt für den E-Mustang die Fahrmodi «aktiv», «zahm» und «temperamentvoll» (aber keinen Individual-Modus), die sich nur über die Mittelkonsole, aber nicht am Lenkrad aktivieren lassen. Auch die stärkere Rekuperation wird übers Display aktiviert und passt gut zum Mustang Mach-E. Gleiches gilt für das simulierte Motorgeräusch, dass sich den Fahrmodi anpasst und nicht zu aufdringlich wirkt.

Ab Februar ab 49'650 Franken

An einer 11-kW-Wallbox dauert es 7,2 Stunden, ehe die Batterie wieder voll ist. Nutzen wir die maximalen 150 kW am Gleichstrom-Schnelllader, sind die Akkus nach 45 Minuten von zehn auf 80 Prozent. Bei den Assistenzsystemen lässt sich Ford nicht lumpen und bietet unter dem Begriff «Ford Co-Pilot360» verschiedene Funktionen, die den Fahrer unterstützen. Darunter einen adaptiven Tempomat inklusive Stop&Go, einen Spurhalte-Assistenten und eine 360-Grad-Kamera.

Der Ford Mustang Mach-E kann bei uns ab sofort mit zwei Batterie-Optionen, Heckantrieb oder 4x4 sowie in verschiedenen Leistungsstufen ab 49'650 Franken bestellt werden. Ausgeliefert werden die ersten Modelle dann im Februar 2021.

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