Fahrbericht Cupra Leon E-Hybrid
Alles Cupra oder was?

So richtig blickt man bei Seat nicht mehr durch. Der normale Leon trägt das Seat-Logo, während die neue Hybridversion mit dem Cupra-Signet der Sporttochter unterwegs ist. Verstehen muss man das nicht.
Publiziert: 13.10.2020 um 16:14 Uhr
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Aktualisiert: 18.02.2021 um 22:30 Uhr
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So richtig blickt man bei Seat und der Sporttochter Cupra nicht mehr durch.
Foto: ZVG.
Stefan Grundhoff

Wer den neuen Cupra Leon E-Hybrid anschaut, wird sehr angetan sein. Der Leon ist ohnehin schon eines der schicksten Modelle in der Kompaktklasse. Doch als Plug-in-Hybrid mit leicht modifizierter Front und sportlichem Heck mit vier goldenen Auspuffrohren macht er noch etwas mehr her. Dazu passt die Geräuschkulisse. Je nach Fahrprogramm klingt der Leon, als würde er Krawallmacher wie Mercedes-AMG A 45 oder Audi RS3 beim nächsten Ampelstart donnernd mit einem lässigen Augenzwinkern vernaschen.

Wie bei den anderen Modellen des modularen Querbaukasten MQB des VW-Konzerns arbeitet auch im Leon Plug-in-Hybrid ein 1,4-l-Turbobenziner mit 150 PS (110 kW). Unterstützt wird dieser von einem am 6-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe unsichtbar verbauten Elektromotor, der weitere 85 kW (115 PS) beisteuert. Was in Kombination die stattliche Systemleistung von 245 PS (180 kW) und 400 Nm ergibt.

Ausgewogenes Fahrwerk

Wer jetzt meint, in einem Zwillingsbruder des VW Golf GTI mit 245 PS zu sitzen, wird enttäuscht. Der Cupra Leon E-Hybrid, der im Prinzip ein ganz normaler Seat Leon PHEV ist, sieht gut aus, hat ein ausgewogenes Fahrwerk und macht Spass – ist aber dennoch kein echter Sportler. Daran ändern weder sein bollernder Sound im Cupra-Fahrmodus noch das brummende Surren bei elektrischer Fahrt etwas. Für ein Kompaktklassemodell sind beide Geräusche etwas des Guten zu viel. In den normalen Fahrmodi wirkt der Sound dagegen nicht so aufdringlich. Gut: das straff abgestimmte Sportfahrwerk, das sich jeweils ans gewählte Fahrprogramm anpasst.

52 km elektrische Reichweite

Aus dem Stand beschleunigt der Spanier in 6,7 Sekunden auf Tempo 100 und weiter bis 225 km/h Spitze. Rein elektrisch schafft er Tempo 130 sowie eine Reichweite von 52 Kilometern, was einem Normverbrauch von 15,1 kWh entspricht. Unter dem Strich ist das ein kombinierter Durchschnittsverbrauch von 1,3 l/100 km Benzin.

Alternative: Kombi Sportstourer

Der coole Look aussen setzt sich im Innenraum fort. Die Sitze sind bestens konturiert, die Instrumente modern, aber etwas unübersichtlich. Dafür ist der zentrale 10-Zoll-Multifunktionsbildschirm in der Mitte des Armaturenbretts nicht nur schick, sondern überaus praktisch. Hinten gehts im kompakten Fünftürer konstruktionsbedingt etwas eng zu, und auch der Kofferraum ist mit 270 Liter eher knapp bemessen. Doch wer mehr Platz wünscht: Es gibt den Cupra Leon E-Hybrid auch als Kombi Sportstourer mit ähnlichen Fahrleistungen, ebenfalls sportlichem Design, aber deutlich mehr Platz im Fond und im Laderaum (470 Liter).

Die Preise des gut ausgestatteten Cupra Leon E-Hybrid starten bei 45'500 Franken, den familientauglicheren Kombi gibts ab 47'500 Franken. Seat-Boss Wayne Griffiths ist überzeugt: «Das Fahrzeug wird uns helfen, auch anspruchsvollste Enthusiasten von der Marke zu überzeugen. Es wird Cupra weiter wachsen lassen und unsere Modellpalette einem noch breiteren Publikum zugänglich machen.»

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