Erste Fahrt im neuen Rolls-Royce Dawn
Auf den Spuren der Schönen und Reichen

Als einziger Schweizer Journalist durfte SonntagsBlick-Autoredaktor Raoul Schwinnen in Südafrika exklusiv den neuen Rolls-Royce Dawn fahren – ein offener, viersitziger Traum für 360'000 Franken.
Publiziert: 27.03.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:25 Uhr
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Rolls-Royce Dawn
Foto: Werk
Raoul Schwinnen

Lächelnd begrüsst uns der frühere BMW-Manager und heutige Rolls-Royce-CEO Torsten Müller-Ötvös in der Hotellobby: «Es kommt nicht oft vor, dass wir ein neues Modell präsentieren. Deshalb möchten wir die Präsentation unseres neuen Dawn zu einem speziellen Anlass machen.» Das heisst: Eine handvoll aus aller Welt angereiste Journalisten soll an diesem Tag das neue Rolls-Royce-Modell wie die künftigen Kunden erleben – auf den traumhaften Küstenstrassen Südafrikas rund um Kapstadt.

In 4,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h: Der 2,5-Tonnen-Koloss ist dank V12-Aggregat ganz schön flink.
Foto: Werk

Doch bevor wir losfahren, verrät uns Chefdesigner Giles Taylor einige Fakten zum 5,29 Meter langen Cabrio mit vier bequemen Einzelsitzen. Beispielsweise, dass während der Entwicklung ein Blech-Klappdach nie zur Diskussion stand. Dafür bewege sich das 4,7 Quadratmeter grosse Stoffverdeck genauso majestätisch und geräuschlos, wie man es bei einem Rolls-Royce erwarte. Taylor verspricht: «Das Geräuschniveau bei geschlossenem Verdeck ist dank vielfacher Fütterung und französischen Saumnähten identisch mit jenem des Wraith.»

Die Küste bei Kapstadt ist eine der vielen passenden Kulissen für den Rolls-Royce Dawn.
Foto: Werk

Als ich einwerfe, dass der Dawn im Prinzip ja nichts anderes als ein Wraith ohne Dach sei, protestiert der Designchef heftig und erklärt: «Im Vergleich zum Coupé sind 80 Prozent aller Exterieur-Teile neu.» Zum Beispiel der leicht zurückversetzte Kühlergrill oder die um einen Inch höher positionierte Kühlerfigur «Spirit of Ecstasy», die so beim Fahren auch auf den Rücksitzen wahrgenommen wird. Und natürlich der komplette Heckbereich. Ich gebe mich geschlagen und gerne zu, dass der Dawn selbst mit geschlossenem Stoffverdeck atemberaubend ausschaut – und so vermutlich das schönste «Coupé» ist, das Rolls-Royce je gebaut hat.

Das Verdeck des britischen Luxuscabrios ist nach 22 Sekunden eingefahren.
Foto: Werk

Doch in Kapstadt wollen wir den Dawn natürlich vor allem mit offenem Verdeck erleben – und so lasse ich per Knopfdruck das riesige Stoffdach praktisch geräuschlos in 22 Sekunden hinter den zwei Rücksitzen im Heck verschwinden. Und schon schweben wir los. Vom 6,6-Liter-Turbo-V12 mit seinen 571 PS und 780 Newton Drehmoment ist im Normalfall höchstens ein leises Säuseln zu hören. Anstelle eines Drehzahlmessers gibts im gewohnt luxuriös und nostalgisch gestalteten Cockpit eine Rundanzeige, die Auskunft über das gerade abgerufene Leistungspotenzial gibt. Bei flüssigen Landstrassentempi zwischen 80 und 100 km/h sind dies meist nur zehn bis zwanzig Prozent.

Auf einen Touchscreen haben die Briten bewusst verzichtet, weil Fingerabdrücke auf dem Bildschirm nicht zum luxuriösen Interieur passen.
Foto: Werk

Bei Bedarf kann der Dawn aber auch anders. Drücke ich das Gaspedal durch, schnellt das über 2,5 Tonnen schwere Cabrio in nur 4,9 Sekunden auf Tempo 100! Beeindruckend zudem, wie verwindungssteif trotz dem riesigen Radstand das Rolls-Cabrio ist, wie präzise und direkt die Lenkung arbeitet und wie souverän, ohne aber je schwammig zu wirken, das Fahrwerk Strassenunebenheiten wegbügelt. Da spürt man eben den Einfluss von Rolls-Royce-Mutter BMW deutlich.

Rolls-Royce-Geschäft boomt

Im letzten Jahr verkaufte Rolls-Royce weltweit 3785 handgefertigte Modelle. «Angesichts der beträchtlichen globalen Unsicherheit ist das zweitbeste Ergebnis in unserer 112-jährigen Firmengeschichte eine aussergewöhnliche Leistung», erklärt Rolls-Royce-CEO Torsten Müller-Ötvös. «Wir haben damit bewiesen, dass unsere langfristige Strategie global ausgewogenen, nachhaltigen und profitablen Wachstums richtig ist.» Und auch für dieses Jahr zeigt sich Müller-Ötvös zuversichtlich: «Ich denke, auch 2016 wird uns gute Ergebnisse bringen.» Die umsatzstärksten Regionen für Rolls-Royce sind nach wie vor Nordamerika, gefolgt vom nahen Osten und Europa. Zusammengebrochen ist im letzten Jahr dagegen das Geschäft in China (wie für alle Luxushersteller), wo Rolls-Royce einen Umsatzrückgang von 54 Prozent hinnehmen musste.

Im letzten Jahr verkaufte Rolls-Royce weltweit 3785 handgefertigte Modelle. «Angesichts der beträchtlichen globalen Unsicherheit ist das zweitbeste Ergebnis in unserer 112-jährigen Firmengeschichte eine aussergewöhnliche Leistung», erklärt Rolls-Royce-CEO Torsten Müller-Ötvös. «Wir haben damit bewiesen, dass unsere langfristige Strategie global ausgewogenen, nachhaltigen und profitablen Wachstums richtig ist.» Und auch für dieses Jahr zeigt sich Müller-Ötvös zuversichtlich: «Ich denke, auch 2016 wird uns gute Ergebnisse bringen.» Die umsatzstärksten Regionen für Rolls-Royce sind nach wie vor Nordamerika, gefolgt vom nahen Osten und Europa. Zusammengebrochen ist im letzten Jahr dagegen das Geschäft in China (wie für alle Luxushersteller), wo Rolls-Royce einen Umsatzrückgang von 54 Prozent hinnehmen musste.

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