Spass für jeden. Diese Philosophie steckt hinter Hyundais 2015 gegründeten Sportabteilung N. Kein leeres Versprechen, beweisen das erste Modell i30 N 2017 und die 2018 folgende Coupé-Version Fastback.
Autoinsider überrascht das nicht. Immerhin hat sich Hyundai von der belächelten Billigmarke aus Südkorea zu einem ernstzunehmenden Hersteller entwickelt. Das macht aber noch keine guten Sportmodelle. Dafür sorgt der Mann an der Spitze von Hyundai N, Albert Biermann. Als ehemaliger Chef der BMW M GmbH weiss er genau, was die Kunden von einer Sportversion erwarten.
Kleiner Knaller statt Sport-SUV
Geduld gehört eher weniger dazu. Doch nach dem erfolgreichen Auftakt blieb es zwei Jahre lang eher ruhig um N. Nicht nur Experten hatten in Anbetracht des anhaltenden SUV-Booms mit einem Kona N oder Tucson N gerechnet. Doch ausser einem Optik-Paket, wie beispielsweise für den i10 N-Line, geschah nichts – bis jetzt im nächsten Frühling!
Mit dem Kleinwagen i20 als N kommt das zweite Modell der Sportabteilung nach Europa, quasi als Konkurrent zum VW Polo GTI. Der rasante Koreaner kommt in den Genuss eines komplett neuen 1,6-Liter-Turbobenziners, der im i20 N erstmals in Europa angeboten wird. Er leistet im Kraftzwerg 204 PS (150 kW) und liefert 275 Nm maximales Drehmoment. Bei einem Leergewicht von nur 1190 Kilogramm verspricht das extrem viel Fahrspass. Das unterstreichen die Leistungsdaten mit 6,7 Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 und 230 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Hoch gesteckte Ziele
Hört sich vielversprechend an. Und muss es auch sein, denn Hyundai hat die Ziele hochgesteckt für den i20 N. Performance-Chef Klaus Köster: «Jeder soll den i20 N fahren können, dabei ein breites Grinsen im Gesicht haben und das ganze soll bezahlbar bleiben!» Deshalb stammen alle Bauteile aus der Grossserien-Produktion, selbst die Bremsen. Selbstverständlich wird aber alles fürs sportliche Fahren abgestimmt. Allerdings ist das Fahrwerk nur eine Spur straffer als im normalen i20, weil der N ein Alltagssportler sein soll und entsprechend auch auf dem Arbeitsweg oder zum Einkaufen gefahren wird.
Und schon auf diesen Alltagsfahrten soll der kleine Sportler Spass machen: «Unser Ziel ist, dass wir den Fahrer zum Auto herauszerren müssen, weil es ihm so viel Spass macht», verspricht Köster. Dazu gehört für ihn übrigens eine manuelle 6-Gang-Schaltung. Automatik gibts nicht.
Ab nächstem Frühling sehen wir, ob der i20 N dieses Versprechen hält. Die Preise sind noch nicht bekannt, dürften aber irgendwo bei 30'000 Franken starten.