Die Weltpremieren von Shanghai
Beim VW ID.6 gilt «China first»

Auf der Auto China in Shanghai feiert mit dem ID.6 das nächste VW-Elektromodell seine Weltpremiere. Im Sommer startet der 4,88 Meter lange SUV zunächst in China. Es dürfte jedoch nur eine Frage der Zeit sein, bis der Elektro-Crossover auch zu uns nach Europa kommt.
Publiziert: 20.04.2021 um 12:39 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2021 um 09:48 Uhr
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Nach der Elektro-Einstiegsversion ID.3 und dem Elektro-Crossover ID4. bringt VW vorerst nur in China den nochmals gewachsenen ID.6 auf den Markt.
Foto: zVg
Stefan Grundhoff

Eine regelrechte Elektrowelle rollt über uns hinweg – besonders hoch segelt in diesen Zeiten Volkswagen mit seiner stromernden ID-Familie. War das Einstiegsmodell ID.3 in erster Linie für den europäischen Markt gedacht und sollte der grössere ID.4 zum Weltmodell werden, folgt nun der nochmals gewachsene ID.6. Der wurde in erster Linie für den gigantischen China-Markt kreiert und wird parallel bei den beiden VW-Kooperationspartnern FAW und SAIC produziert.

Die Version aus dem Norden Chinas hört dabei auf die Bezeichnung ID.6 Crozz und wird in Anting gefertigt, während im Süden des Landes in Foshang der etwas sportlicher gestylte ID.6 X vom Band rollt. Optisch gibt es leichte Unterschiede an Front und Heck, doch der jeweils 4,88 Meter lange Elektro-SUV bietet auf seinen drei Sitzreihen Platz für sieben Personen oder reichlich Gepäck. Mit seinem Radstand von 2,97 Metern bietet er rund 30 Zentimeter mehr Länge als der ID.4.

VWs Elektro-Offensive

«Mit dem neuen ID.6 bereiten wir die Basis dafür, dass bis 2030 mindestens 50 Prozent unserer verkauften Neuwagen in China elektrisch fahren werden», sagt Ralf Brandstätter, CEO der Marke Volkswagen. Und führt auch gleich die Pläne für den so wichtigen fernöstlichen Markt aus: «Wir halten das Tempo hoch und erweitern sukzessive unser Angebot an Fahrzeugen auf der neuen MEB-Elektroplattform: Bis 2023 wird VW insgesamt acht ID-Modelle und damit auch den MEB flächendeckend nach China bringen. Mit den erreichten Skaleneffekten können wir modernste Technologie erschwinglich anbieten – und so unsere Elektrooffensive weiter in die Breite tragen.»

Bis zu 588 Kilometer Reichweite

Angeboten werden die verschiedenen Versionen des chinesischen VW ID.6 wahlweise mit Hinterrad- oder Allradantrieb. Es stehen Versionen mit 132 kW (180 PS), 150 kW (204 PS) oder eine Topvariante mit 225 kW (306 PS) und einem maximalen Drehmoment von 220 oder 310 Nm zur Wahl. Zumindest auf dem chinesischen Markt wird auch die Topversion bei 160 km/h und nicht wie in Europa bei 180 km/h abgeregelt.

Aus dem Stand spurtet die Basisversion in 9,5 Sekunden auf Tempo 100, beim 306 PS starken Topmodell reduziert sich diese Zeit auf 6,6 Sekunden. Der 2,3 Tonnen schwere VW ID.6 wird aus beiden Werken heraus mit Batteriepaketen von 62 beziehungsweise 82 kWh angeboten. Die elektrischen Reichweiten liegen zwischen 436 und 588 Kilometern nach dem chinesischen Verbrauchszyklus China-NEDC.

VW ID.6 ab 2022 auch in Europa

Die Serienausstattung des neuen VW ID.6 ist sehr ähnlich zu der des kleinen ID.4. So gibt es animierte Instrumente mit einem betont kleinen Display nebst Head-Up-Display mit Augmented-Reality-Funktionen hinter dem Lenkrad, ein 12-Zoll-Zentraldisplay in der Mitte der Armaturentafel und anders als auf dem europäischen Markt auch elektrische Ledersitze. Die zweite Sitzreihe, auf Wunsch auch beheizbar, lässt sich in der Länge verschieben – serienmässig ist ein Panoramadach an Bord. Der VW ID.6 rollt auf 19 bis 21 Zoll grossen Alurädern.

Auch wenn der ID.6 vorerst nur auf dem chinesischen Markt angeboten wird, dürfte kaum ein Zweifel daran bestehen, dass der Elektro-SUV spätestens 2022 auch den Sprung nach Europa und insbesondere in die USA schafft: Den Amerikanern ist der ID.4 zu klein, und auch in Europa braucht man für die eigenen Elektrovorgaben mehr Modelle als ursprünglich geplant. Dabei dürfte es erst mal keine dezentrale Fertigung geben und so würde der VW ID.6 ebenso wie der BMW iX3 von China aus in die Welt exportiert.

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