Fragt mich jemand, ob ich Töff fahre, verneine ich. Warum? Weil mir da zwei Räder fehlen. Nun sollte 2021 ausgerechnet ich im Frühling die moderne Interpretation des legendären britischen Threewheelers testen. Macht der radikale Vanderhall Venice mit zwei Rädern vorne, aber nur einem zentralen Rad hinten Spass?
Die Antwort: Ja! Der von Friedli Fahrzeuge in Wohlenschwil AG importierte, ab 39'900 Franken erhältliche Threewheeler ist hübsch – Retro-Style, aber moderne Technik. Ein 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbo beschleunigt das 650 Kilo leichte Dreirad in 4,5 Sekunden auf Tempo 100. Der Sound durch Sidepipes ist kernig, der Fahrtwind frisch. Das Fahrverhalten? Kaum Seitenneigung und Vibrationen – dank der direkten Lenkung aber jede Menge Fahrspass. Und das Fehlen des vierten Rads? Ist nicht zu spüren.
Drei Wochen im Camper
Im Sommer räume ich mit einem weiteren Vorurteil auf. «Ich bin kein Camper und gehe lieber ins Hotel», predigte ich. Bis ich mit meiner Partnerin drei Wochen im Ford Nugget durch die Schweiz tourte. Trotz vielen Regennächten und Landunter auf Campingplätzen blieb es im Schlafabteil des Nugget trocken. Und dem handlichen, drehmomentstarken und sparsamen Nugget ging selbst an den steilsten Bergrampen der Schnauf nie aus. Fazit: Moderne Camper sind im Vergleich zu den Hippie-Büssli der 1970er-Jahre wahre Wohlfühloasen.