Der neue 4er wird bei BMW ein sehr zentrales Modell. In diesem Jahr starten Coupé und Cabrio; bald folgen Gran Coupé und das eng verwandte Elektromodell i4. Vor allem dem i4 könnte eine eminent wichtige Rolle zuteil werden. Er soll gegen Teslas Elektro-Massenmodell Model 3 antreten. So könnte ihm eine Rolle zukommen, die einst der 3er BMW innehatte – dem Dreh- und Angelpunkt der hauseigenen Fahrzeugpalette. Zumindest, wenn man die SUVs mal ausblendet.
Der BMW Concept i4 dürfte mit seinem Design polarisieren. Die Frontansicht ist markant mit schmalen Scheinwerferelementen in LED-Technik und einer steil stehenden Niere, an die man sich erst mal gewöhnen muss. Wurden die Nieren in den vergangenen Jahren mächtiger und breiter für einen betont bulligen Auftritt, so sind die vertikalen Hasenzähne nicht jedermanns Geschmack und werden insbesondere durch das Kennzeichen schmerzhaft durchtrennt. Am Heck fallen nicht nur die schmalen LED-Bänder, sondern auch gigantische Diffusoren auf, die einem Rennwagen zur Ehre gereichen würden. Deren blaue Farbe wirkt ebenso als Fremdkörper wie das metallene Designelement an der Flanke.
Das Interieur des i4
Im Innenraum gibts bei der i4-Studie vier Sitzplätze, während das Serienmodell später fünf Personen Platz bieten wird. Der Innenraum ist hell und betont puristisch mit einer Mischung aus Kunststoffen und Leder. Auffällig ist das durchgängige Display, das sich über den oberen Teil des Armaturenträgers zieht und über alles wichtige informiert. Cockpit und Innenraum werden je nach eingestelltem Fahrmodus in unterschiedlichen Themen und Farben beleuchtet.
Die Technik des i4
Für den i4 gibts nur Elektromotoren – wahlweise nur hinten oder vorne und hinten mit 300 bis 530 PS. Die Akkus sind flach unter dem Boden in einem Rahmen verbaut. Bei ähnlicher Leistung sind die einzelnen Akkupakete rund 40 Prozent flacher und insbesondere kleiner, als man es vom Elektro-Pionier i3 kennt. Sie sollen eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern bieten. Der i4 soll in unter vier Sekunden auf Tempo 100 sprinten und eine Spitze von weit über 200 km/h erreichen. Das deutliche Mehrgewicht im Vergleich zum Verbrennermodell 4er Gran Coupé will der i4 mit dem Leistungsplus, einer höheren Karosseriesteifigkeit und niedrigerem Schwerpunkt ausgleichen; ermöglicht durch den Hilfsrahmen des Akkupakets.
5 Minuten laden für 100 km Fahrt
Der gesamte Elektroantrieb des i4 soll ohne seltene Erden auskommen und ist auf eine Ladeleistung von 150 Kilowatt ausgerichtet. Damit sollen sich die Akkus in rund 30 Minuten auf rund 80 Prozent laden lassen. Das wären fünf Minuten laden für 100 Kilometer Reichweite. Noch ist allerdings Geduld gefragt. Der i4 soll erst in anderthalb Jahren im Herbst 2021 auf den Markt kommen. Auf derselben Plattform wird auch der geplante Elektro-SUV iX5 basieren, der auch erst nächstes Jahr, aber noch vor dem i4 auf den Markt kommen soll.