Die 14. Peking Motor Show ist nichts für zart Besaitete: Schwüle Hitze, ein minimaler Sauerstoffgehalt und acht Ausstellungshallen, aus denen ohrenbetäubend laut Bühnenshows gegeneinander andröhnen. Zurückhaltung ist die Sache der Chinesen nicht – das wird auch in diesem Jahr wieder deutlich.
Fahren «à la chinoise»
China-spezifisch ist zudem auch die bedingungslose Liebe zu Autos mit langem Radstand. Wer einen guten Job hat und sich ein Fahrzeug eines internationalen Herstellers leisten kann, nimmt insbesondere wochentags hinten rechts Platz und lässt im Dauerstau einen Chauffeur ans Steuer. Da ist hinten jeder Zentimeter Beinfreiheit herzlich willkommen. Jalousien, separate Klimatisierung und Komfortsitze inklusive.
Je länger, desto besser
Die europäischen Premiumhersteller greifen diesen Trend auf und liefern zur Pekinger Automesse bereits wieder neue oder geliftete Lang-Versionen ihrer Limousinen. So lanciert VW mit dem Phideon (der China-Variante des Phaeton) eine fünf Meter lange Luxuslimousine exklusiv für den chinesischen Markt.
Audi und Mercedes wollen mit ihren Lang-Versionen des A4 (+ 11 cm) und der E-Klasse (+ 14 cm) punkten. Auch der verlängerte XF von Jaguar (XFL), der Bentley Mulsanne EWB (Extended Wheel Base) oder der gestreckte X1 XL von BMW (+ 12 cm) entsprechen der chinesischen Vorliebe nach langen Karossen.
Wer sich eines dieser Modelle leisten kann, wird auf den stets überfüllten Ringstrassen ziemlich sicher hinten sitzen und sich an der brummenden Wirtschaft erfreuen.