Der Sommer rückt näher – und somit für viele Schweizerinnen und Schweizer auch die Lust, ins Ausland zu reisen. Vor zwei Jahren unternahmen 83,7 Prozent aller Schweizer Einwohnerinnen und Einwohner eine Reise ins Ausland inklusive Übernachtung. Demzufolge waren es 16,3 Millionen Auslandsreisen insgesamt – und dies damals trotz Corona-Einschränkungen.
Im Inland reisen die meisten Schweizerinnen und Schweizer mit dem Auto oder Töff. Nicht weiter erstaunlich. Dass aber 2021 auch 51 Prozent aller Auslandsreisen von Frau und Herr Schweizer mit dem Auto oder Töff unternommen wurden, erstaunt schon eher. Möglicherweise verzichteten damals viele Reisende auf öffentliche Verkehrsmittel, um sich so besser vor dem Virus zu schützen. Allerdings: Auch Reisen mit dem Auto im Ausland ist nicht ganz ungefährlich, wie folgende Studie zeigt.
Osten gefährlich – Norden weniger
Das Ranking (siehe Tabelle) errechnet sich aus den Toten durch Autounfälle pro Million Einwohner in den verschiedenen Ländern Europas. Die drei gefährlichsten Länder, also mit den meisten Strassentoten pro Millionen Einwohner, liegen allesamt in Osteuropa. Konkret liegt Rumänien mit 86 Todesfällen pro Million Menschen an der Spitze, gefolgt von Bulgarien (78) und Kroatien (71).
Über viermal sicherer als in Rumänien fährt es sich auf Schwedens Strassen. Mit nur 21 Toten pro Million Einwohner liegen die Schweden auf dem letzten Platz. Es fällt auf, dass generell die skandinavischen Länder gut in diesem Ranking abschneiden und in der hinteren Tabellenhälfte rangieren. Denn vor Schweden liegt Norwegen (23), Island (24) und Dänemark (26). Vermutlich liegt das weniger an den Tempovorschriften – auch in Skandinavien gelten Tempo 50/80-90/120-130 (Ausnahme: Norwegen mit 80–100 auf der Autobahn) –, sondern vermutlich eher am weniger dichten Verkehr als in den mittel- oder südeuropäischen Ländern.
Schweiz und Deutschland eher sicher
Statistisch gesehen verdient auch unser Land recht gute Noten. Die Schweiz belegt mit 31 Toten pro Million Einwohner Platz 26, Deutschland schneidet mit 34 Toten pro Million etwas schlechter als die Schweiz ab und liegt europaweit auf Platz 23. Gefährlicher wirds in den beliebten Urlaubsländern Italien (53 Tote pro Million Einwohner), Griechenland (58) und Portugal (63). Diese Länder liegen im Ranking auf den Plätzen 8, 6 und 4.
Auf den britischen Insel kracht es nicht häufiger als bei uns. Mit 31 Toten schneidet Irland nur unwesentlich schlechter als unser Land ab und das Vereinigte Königreich ist mit 26 Toten trotz zuletzt etwas ansteigender Quote gar um einen Platz besser platziert als die Schweiz.
Regeln beachten – Unfälle vermeiden
Was kann man tun, um sich in dieser traurigen Statistik zu verbessern? Sicher einiges. Die europäischen Länder müssen weiter ihre Strasseninfrastruktur verbessern. Die Autoindustrie soll das Sicherheitsniveau unserer Fahrzeuge weiter erhöhen – und, wohl am wichtigsten, wir Autofahrerinnen und Autofahrer müssen uns grundsätzlich an die geltenden Verkehrsregeln halten, tolerant und stets aufmerksam am Steuer sein – und sich nicht etwa durchs Handy ablenken lassen.