Das Geheimnis ist gelüftet
Smart wird chinesisch!

Endlich ist klar, wie es künftig mit der Daimler-Tochter Smart weitergeht. Das neue Smart-Modell kommt aus China!
Publiziert: 28.03.2019 um 11:02 Uhr
|
Aktualisiert: 15.10.2020 um 21:59 Uhr
  • Smart wird chinesisch
  • Ab 2022 startet das neue Modell
  • Entwickelt und exportiert von Geely
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An Conghui, Präsident der Geely Holding, Li Shufu, Chairman der Geely Holding bei der Vertragsunterzeichnung mit Daimler-Boss Dieter Zetsche und Ola Källenius, Mitglied des Vorstandes von Daimler (v. l. nach r.).
Foto: Werk
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Es war klar, dass Daimler seine Kleinwagenmarke Smart nicht ohne fremde Hilfe am Überleben halten kann. Deshalb sprang auch Kooperationspartner Renault für die technische Unterstützung bei den aktuellen Smart-Modellen ein.

China statt Frankreich

Doch das nächste Smart-Modell wird keine französische Renault-Twingo-Kopie mehr sein. Stattdessen wird mit dem chinesischen Konzern Geely, der inzwischen fast zehn Prozent des Stuttgarter Konzerns besitzt, Ende Jahr zu gleichen Teilen ein neues Smart Joint Venture gegründet. Sitz der deutsch-chinesischen Marke wird neu in China sein, wo auch die Autos entwickelt, produziert und in alle Welt exportiert werden sollen. Von Mercedes wird nur noch das Design und die Marken-DNA stammen.

Verkaufsstart ab 2022

Die neue Smart-Generation, natürlich ein rein elektrischer Zweisitzer, startet ab 2022. Fest steht bereits, dass es nicht bei einem zweisitzigen Kleinstwagen bleiben soll. Geplant sind mehrere, elektrische Fahrzeuge bis ins Golf-Segment. Und erstmals dürfte wohl auch der schon seit langem angedachte Smart-SUV Realität werden. Wir sind gespannt.

Aus für aktuelles Modell?

Noch unklar ist, ob Daimler die aktuelle Smart-Produktion in Hambach (F, Smart Fortwo) und Novo Mesto (Slowenien, Smart Forfour) bis zur Einführung der neuen chinesischen Smart-Generation in drei Jahren weiterführen wird. Für diesen Sommer wäre ja gar noch eine Modellpflege geplant. Immerhin: die Arbeiter im elsässischen Smart-Werk Hambach brauchen sich nicht zu sorgen. Ab kommendem Jahr soll dort unter anderem auch der elektrische Mercedes EQ A gebaut werden.

Smart im Krebsgang

Smart war zuletzt trotz Hayek-Bonus auch in der Schweiz nicht mehr gross gefragt. Mit den neuen, zusammen mit Renault entwickelten Fortwo und Forfour erhielten die Smart-Verkaufszahlen 2015 zwar nochmals einen kräftigen Schub, doch danach gingen sie laufend im zweistelligen Prozentbereich wieder zurück.

Smart-Verkaufszahlen in der Schweiz

2018: 2025 (-13,0 %)

2017: 2327 (-16,0 %)

2016: 2770 (-18,7 %)

2015: 3409 (+102,8 %)

2014: 1681 (-1,6 %)

Smart war zuletzt trotz Hayek-Bonus auch in der Schweiz nicht mehr gross gefragt. Mit den neuen, zusammen mit Renault entwickelten Fortwo und Forfour erhielten die Smart-Verkaufszahlen 2015 zwar nochmals einen kräftigen Schub, doch danach gingen sie laufend im zweistelligen Prozentbereich wieder zurück.

Smart-Verkaufszahlen in der Schweiz

2018: 2025 (-13,0 %)

2017: 2327 (-16,0 %)

2016: 2770 (-18,7 %)

2015: 3409 (+102,8 %)

2014: 1681 (-1,6 %)

Kein Platz für Smart-Chefin

Weniger positiv siehts dagegen für Katrin Adt aus, die erst kürzlich die Nachfolge der langjährigen Chefin Annette Winkler an der Smart-Spitze antrat. Sie hatte in den vergangenen Monaten zwar noch an den Vorbereitungen des Joint Ventures mitgearbeitet. Im neu konstituierten Aufsichtsrat, der sich aus je drei Führungskräften von Daimler und Geely zusammensetzt, fehlt ihr Name allerdings.

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