Einmal im Jahr wird der Duft der Gärten der Villa d'Este vom Benzindunst unzähliger Vergasermotoren überlagert. Idyllisch auf der Sonnenseite des Comersees in Cernobbio (I) gelegen, gilt der prächtige Adelspalast aus dem 16. Jahrhundert heute als eines der besten Hotels Europas. Und ist Schauplatz einer der wohl exklusivsten Autoklassiker-Veranstaltungen der Welt: Alljährlich Ende Mai treffen sich Sammler, Stars und Sternchen mit ihren wertvollen Oldtimern vor dem Hotel, um den Schönsten im ganzen Land und vielleicht auch der Welt zu küren.
In diesem Jahr war die Erleichterung von Besuchern und Teilnehmerinnen gut spürbar. Nach wochenlangem Dauerregen in Norditalien hatte der Wettergott ein Einsehen und die Sonne herausgehangen. Getröpfel am Samstagmorgen, doch ab Mittag stand einer sonnigen Durchführung des Concours nichts mehr im Wege. Und das vor grosser Kulisse: Insgesamt strömten fast 12’000 Besuchende am vergangenen Wochenende an den Comersee.
Fuori, das heisst draussen auf Italienisch. Und im Fall des parallel zum exklusiven Concorso d’Eleganza abgehaltenen Fuori Concorso hats gleich eine doppelte Bedeutung: Zum einen findet der Event unter freiem Himmel statt – und er ist auch für jene zugänglich, die nicht 800 Euro für ein Ticket für die Villa d'Este berappen wollen. Immerhin: 200 Euro wurden auch hier fällig.
Im letzten Jahr stand Porsche im Zentrum, diesmal gabs bei der Villa Grumello und Sucota historische Formel-1-Autos zu bewundern – von Ayrton Sennas McLaren MP4/4 bis zum 1972 erfolgreichen Lotus in der legendären John-Player-Lackierung. Die F1-Boliden wurden wie bei einem Rennstart in Zweierreihe vor einer Ampel präsentiert. Selbst ein Schweizer Renner stand in dieser Startaufstellung: Der Jaguar R1 – ein F1-Bolide aus dem Jahr 2000 – ist heute im Besitz von Georg Dönni aus Roggliswil LU.
Zum 30. Geburtstag von Koenigsegg brachte der schwedische Autobauer diverse Hypercars aus drei Jahrzehnten an den Comersee – vom CCX bis zum Jesko Attack. Und um die Zuschauer so richtig träumen zu lassen, ergänzten weitere Supersportwagen wie Aston Martin One-77 und Valour oder Pagani Huayra R die Show.
Fuori, das heisst draussen auf Italienisch. Und im Fall des parallel zum exklusiven Concorso d’Eleganza abgehaltenen Fuori Concorso hats gleich eine doppelte Bedeutung: Zum einen findet der Event unter freiem Himmel statt – und er ist auch für jene zugänglich, die nicht 800 Euro für ein Ticket für die Villa d'Este berappen wollen. Immerhin: 200 Euro wurden auch hier fällig.
Im letzten Jahr stand Porsche im Zentrum, diesmal gabs bei der Villa Grumello und Sucota historische Formel-1-Autos zu bewundern – von Ayrton Sennas McLaren MP4/4 bis zum 1972 erfolgreichen Lotus in der legendären John-Player-Lackierung. Die F1-Boliden wurden wie bei einem Rennstart in Zweierreihe vor einer Ampel präsentiert. Selbst ein Schweizer Renner stand in dieser Startaufstellung: Der Jaguar R1 – ein F1-Bolide aus dem Jahr 2000 – ist heute im Besitz von Georg Dönni aus Roggliswil LU.
Zum 30. Geburtstag von Koenigsegg brachte der schwedische Autobauer diverse Hypercars aus drei Jahrzehnten an den Comersee – vom CCX bis zum Jesko Attack. Und um die Zuschauer so richtig träumen zu lassen, ergänzten weitere Supersportwagen wie Aston Martin One-77 und Valour oder Pagani Huayra R die Show.
Wie jedes Jahr zelebrierte die BMW-Gruppe als Hauptsponsor ihren grossen Auftritt und stellte die Shuttleflotte, die Oldtimer-Eignerinnen und Besucher zwischen den Schauplätzen an der Villa d’Este und der benachbarten Villa Erba hin- und herchauffiert. Neben der am Freitagabend enthüllten Designstudie Concept Skytop wurden auch BMW-Neuheiten wie M4 CS, XM Label Red oder der elektrische i7 M70 aufgefahren. Zudem zeigte BMWs Edel-Tochter Rolls-Royce zur Feier ihres 120-jährigen Jubiläums zum ersten Mal vor öffentlichem Publikum den aufgefrischten Luxus-SUV Cullinan.
Ein 92-Jähriger holt den Pokal
Doch beim Concorso d’Eleganza stehen nicht Neuwagen oder Konzeptautos im Mittelpunkt. Viel wichtiger sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und ihre Oldtimer. Kriterien bei deren Bewertung sind Historie, Seltenheit und ein natürlich auf Hochglanz polierter Zustand. Manches der rollenden Museumsstücke sieht kaum einmal eine Strasse, sondern wird vorsichtig per Anhänger transportiert. Denn jeder Kilometer mehr auf dem Zähler könnte Wertverlust bedeuten. Weil so unterschiedliche Klassiker wie Mercedes-Benz 300 SL, Ferrari 335 S und Lamborghini Diablo GT sich kaum vergleichen lassen, wird das Feld in unterschiedliche Klassen aufgeteilt. Das erhöht auch die Zahl der möglichen Sieger – in jeder Klasse gibts Trophäen zu holen.
Das Objekt der Begierde für jeden Oldtimer-Eigner ist allerdings der Titel des «Best of Show». In diesem Jahr holte ihn ein Alfa Romeo 8C 2300 Figoni von 1932, eines von nur zehn Fahrzeugen des Karosseriebauers Figoni. Als Antrieb dient ein 2,3-Liter-Achtzylinder mit rund 142 PS, sein heutiger Wert wird auf drei Millionen Franken geschätzt. Und der Besitzer? Blieb lieber im Hintergrund. Die Sammlerszene für hochpreisige Oldtimer legt nach aussen Wert auf Verschwiegenheit. Doch der innere Kreis kennt sich natürlich – und auch den Inhalt der Garagen.
Noch mehr Ausstellungen
Den Publikumspreis räumte ein McLaren F1 von 1995 ab. Bis heute gilt der Dreisitzer mit einer Spitze von 384 km/h als schnellstes Strassenauto mit Saugmotor; der Wert des legendären Boliden wird auf rund 20 Millionen Franken geschätzt. Apropos Legenden: Zu Ehren des im März verstorbenen Autodesigners Marcello Gandini (1938 – 2024) ergänzte bei der Villa Erba eine Ausstellung seiner wichtigsten und schönsten Autos den Concorso. Lamborghini Miura, Bugatti EB110, Lancia Stratos und sogar der BMW Garmisch liessen sich ganz nah unter die Lupe nehmen – ein Highlight fürs Publikum.
Selbst Motorsport-Fans kamen nicht zu kurz: In der Schau der «Motorsport Icons» konnte man historische Rennwagen von Audi, BMW oder Mercedes bestaunen, darunter Art-Cars wie der BMW M3 GT2 von 2010, den der US-amerikanische Pop-Art-Künstler Jeff Koons (69) gestaltete, oder der kürzlich als 20. BMW-Art-Car enthüllte M Hybrid V8, für den die in Addis Abeba geborene Malerin Julie Mehretu verantwortlich zeichnet.
Als nächster Event der internationalen Sammlerszene steht im kommenden August die kalifornische Monterey Car Week mit dem Pebble Beach Concours d'Elegance als Höhepunkt in der Agenda. Noch so ein «exklusivster Autoevent der Welt».