Bosch präsentiert ABS für E-Bikes
Werden E-Bikes endlich sicherer?

Die Zahl der E-Bike-Unfälle nimmt drastisch zu. Ein neues ABS von Bosch könnte die Sicherheit erhöhen – sagt auch die Schweizer BfU.
Publiziert: 29.03.2019 um 12:17 Uhr
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Aktualisiert: 25.03.2021 um 11:49 Uhr
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Mittlerweile ist schon mehr als jedes vierte verkaufte Velo elektrounterstützt – Tendenz steigend.
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Andreas EngelRedaktor Auto & Mobilität

Die Vorteile der summenden Zweiräder liegen auf der Hand: Statt verschwitzt im Büro oder beim Ausflugsrestaurant anzukommen, cruist man auf einem E-Bike entspannt steile Hügel hoch. Mittlerweile ist mehr als jedes vierte verkaufte Velo elektrounterstützt – Tendenz steigend.

E-Bike-Unfälle mehr als verdreifacht

Doch der Trend hat Schattenseiten: Seit E-Bike-Unfälle 2011 von der Schweizer Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) erstmals separat erfasst werden, hat sich ihre Zahl mehr als verdreifacht. Doch nicht nur die reine Anzahl Unfälle hat sich erhöht: Auch pro gefahrenem Kilometer gibts mit Elektro- mehr schwere Unfälle als mit Muskelkraft.

Bremskraft deutlich höher

Technikgigant Bosch will diesem Trend entgegenwirken und bringt nun das erste ABS (Antiblockiersystem) für Elektrovelos. «Die Bremskraft von E-Bikes hat sich in den letzten Jahren dank Scheibenbremsen deutlich erhöht», sagt Claus Fleischer, Geschäftsleiter Bosch E-Bike Systems: «Durch das ABS kommt jetzt noch bessere Beherrschung dieser Bremskraft dazu; vor allem in Momenten, in denen deren Fahrer schnell reagieren muss.»

Bis zu einem Drittel weniger Unfälle

Dass ABS Unfälle verhindern kann, zeigt dessen Einführung bei Töffs: Laut dem deutschen Verkehrsclub ADAC kann ABS beim Motorrad jeden fünften Unfall, darunter bis zu 45 Prozent die Alleinunfälle, verhindern. Beim E-Bike ist laut Bosch-Unfallforschung eine ähnliche Entwicklung denkbar: Einer Studie zufolge liesse sich rund ein Drittel der E-Bike-Crashs verhindern. Auch das BfU bestätigt nach einem Test, dass ABS «insbesondere die Sicherheit der E-Bike-Fahrerinnen und -fahrer im Trekking- und Citybereich» erhöhe.

So funktioniert das ABS

Falsches Bremsverhalten spielt laut Bosch eine zentrale Rolle. Viele Velofahrer würden beim Bremsen die Vorderrad-Bremse vernachlässigen, die eine weitaus höhere Bremswirkung erziele als die Hinterrad-Bremse: aus Angst vor einem Sturz. Dank ABS werde die Wahrscheinlichkeit minimiert, dass das Vorderrad wegrutscht oder das Hinterrad abhebt. Auf diese Weise wird das Risiko von Überschlägen und Stürzen gemindert, gerade bei Nässe.

«Beim Vorderrad-ABS überwachen Raddrehzahl-Sensoren die Geschwindigkeit beider Räder. Sobald das Vorderrad zu blockieren droht, regelt unser ABS den Bremsdruck und optimiert Fahrstabilität und Lenkbarkeit des E-Bikes», erklärt Fleischer. Interessierte können das System am diesjährigen Urban Bike Festival (29. bis 31. März 2019) in Zürich ausprobieren.

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